Lob für Phoenix-Projekte als „Musterbeispiel für den Strukturwandel“

Deutscher Städtebaupreis

Für die Phoenix-Projekte wurde die Stadt mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet. Für die Stadtspitze ein Beleg dafür, die Akzente richtig gesetzt zu haben.

Dortmund

, 28.09.2018, 15:34 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Phoenix-See und die Entwicklung Hördes sind ein Musterbeispiel für Strukturwandel. Dafür gab es jetzt den Deutschen Städtebaupreis.

Der Phoenix-See und die Entwicklung Hördes sind ein Musterbeispiel für Strukturwandel. Dafür gab es jetzt den Deutschen Städtebaupreis. © Blossey

„Wir sind deutscher Meister“, verkündete Oberbürgermeister Ullrich Sierau am Freitag (28. September) frohgelaunt. (Noch) nicht im Fußball, aber in Sachen Städtebau. Am Donnerstag wurde die Stadt Dortmund in Mainz für das Phoenix-Projekt und die Stadtentwicklung von Hörde mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet – gewissermaßen die höchste Ehre für Stadtentwicklungsprojekte.

Das Dortmunder Projekt setzte sich dabei gegen 73 Konkurrenten durch. Die Vorsitzende der Jury, die die Entscheidung getroffen hatte, lobte es in höchsten Tönen als „Musterbeispiel für den exzellenten Strukturwandel“: „Die Kombination aus urbanem, historisch gewachsenen Kern, einem Gewerbe-, Freizeit- und Kulturstandort sowie hochattraktiven Wohn-, Arbeits- und Dienstleistungsstandort am See ist überregional einzigartig“, sagte Prof. Undine Giseke.

Stadtspitze sieht sich bestätigt

Die Stadtspitze sieht das als Bestätigung ihrer Politik. „Wir freuen uns über den Preis, aber noch erfreulicher ist, dass das Konzept aufgegangen ist“, sagte Sierau am Tag nach der Preisverleihung beim Pressetermin in der Sparkassenakademie – mit Blick auf den Hörder Hafen. Der anfangs oft kritisierte Ansatz, als Stadt über eine Entwicklungsgesellschaft selbst ins Risiko zu gehen, sei „komplett richtig“ gewesen. „Heute laufen viele Kritiker von damals um den See und klopfen sich selbst auf die Schulter“, sagte Sierau.

Eine späte Genugtuung ist das auch für Ex-OB Gerhard Langemeyer, der das von Stadtplaner Norbert Kelzenberg entwickelte See-Projekt in seiner Amtszeit vorangetrieben hat. „Entscheidend waren der Mut und die richtige Umsetzungsstrategie mit der öffentlichen Hand als Zwischeneigentümer“, stellt Langemeyer fest. Er sei aber selbst überrascht, „wie schnell hier der Erfolg erreicht werden konnte“.

Mehrere tausend Arbeitsplätze

Am See sind acht Jahre nach der Flutung fast alle Grundstücke vermarktet, bei Phoenix-West wird das voraussichtlich im nächsten Jahr der Fall sein. Schon jetzt seien auf Phoenix-West 70 Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten angesiedelt, am Phoenix-See mehr als 150 Unternehmen mit gut 2000 Beschäftigten, rechnete Wirtschaftsförderungs-Chef Thomas Westphal vor.

„Phoenix-See und Phoenix-West stehen sinnbildlich für das Dortmunder Wachstumsmodell“, stellte Westphal fest. Und auch das Hörder Zentrum profitiert von der Entwicklung. „Wir Hörder sind alle zufrieden mit dem Ergebnis“, stellte Hördes Ex-Bezirksbürgermeister Manfred Renno mit.

Ein wichtiges Kriterium für die Auszeichnung war aber auch die Qualität der Entwicklung. „Die Gestaltqualität haben wir immer hochgehalten“, betont Planungsdezernent Ludger Wilde, der das Phoenix-Projekt als Stadtplaner von Beginn an begleitet hat. Für ihn ist es deshalb auch Vorbild für neue Städtebau-Projekte wie ettwa „Emscher Nordwärts“ mit dem früheren HSP-Gelände. Wilde: „Da werden wir die Erfahrungen aus den Phoenix-Projekten nutzen.“

Der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Deutsche Städtebaupreis will zukunftsweisende Planungs- und Stadtbaukultur fördern. Er wird alle zwei Jahre von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung ausgelobt und von der Wüstenrot-Stiftung gefördert.
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