Die gerade begonnene Neubau-Offensive der LEG zeigt sich in Dortmund in der Erdbeerfeld-Siedlung in Mengede. Am Grünen Bogen sind hier 117 Wohnungen entstanden und kürzlich bezogen worden. © LEG Wohnen NRW

Wohnen in Dortmund

LEG wächst bundesweit: Bleiben die Wohnungen in Dortmund bezahlbar?

Die LEG ist der größte Vermieter in NRW. In Dortmund besitzt das Immobilien-Unternehmen 13.708 Wohnungen – und wächst gerade bundesweit. Der Konzern erklärt, was nun auf die Mieter zukommt.

Dortmund

, 25.11.2020 / Lesedauer: 4 min

Konzentrierte sich die ehemalige Landesentwicklungs-Gesellschaft (LEG) seit ihrer Privatisierung im Jahr 2008 auf ihren Heimatmarkt in Nordrhein-Westfalen, so blickt das börsennotierte Unternehmen jetzt über die Landesgrenzen hinaus. „Wir wollen in ganz Deutschland tätig sein, aber nur in Deutschland“, sagte LEG-Chef Lars von Lackum jüngst im Gespräch mit Journalisten.

Der Düsseldorfer Konzern will sich damit unter anderem auch von seinen großen, börsennotierten Wettbewerbern abgrenzen, die zum Teil auch Wohnungsbestände im europäischen Ausland bewirtschaften.

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Parallel möchte die LEG aber auch ihre Führungsposition in NRW ausbauen und investiert in neue Wohnungen. Jüngster Ausdruck dieser LEG-Strategie ist in Dortmund das Wohnquartier am Grünen Bogen im Neubaugebiet Erdbeerfeld in Mengede. Mit dem Kauf der dortigen 117 Wohnungen setzt die LEG auch in Dortmund ihre Neubauoffensive fort.

99 neue Sozialwohnungen in Mengede

Die Neubauoffensive der LEG sieht vor, bis 2028/2029 mindestens 1000 neue Wohnungen auf eigenen Grundstücken zu errichten. Bei entsprechenden Rahmenbedingungen ist zudem auch der Neubau auf angekauften Grundstücken vorstellbar. Hier macht der Grüne Bogen den Anfang.

„Des Weiteren wird die LEG bei Ankäufen auch weiterhin darauf achten, dass – wenn möglich – auch öffentlich geförderte Wohnungen in den Portfolios enthalten sind“, sagt Dr. Kathrin Köhling, Geschäftsführerin der LEG und zuständig für das operative Geschäft der insgesamt sieben Niederlassungen.

Am Grünen Bogen handelt es sich bei 99 der 117 Wohnungen um Sozialwohnungen, die öffentlich gefördert wurden.

Kathrin Köhling ist Geschäftsführerin der LEG und zuständig für das operative Geschäft der insgesamt sieben Niederlassungen. © LEG Wohnen NRW

Was bedeuten die intensiven, bundesweiten Aktivitäten des Wohnungsunternehmens für die gut 40.000 LEG-Mieter in Dortmund? „Wir bleiben weiter vor Ort und investieren hier auch weiter in unseren Bestand. Dortmund ist die Stadt, in der wir den größten Wohnungsbestand haben – und deshalb für uns sehr wichtig“, sagt Kathrin Köhling.

Vor allem sind es drei Großwohnsiedlungen, in denen die LEG nicht nur Miete kassiert, sondern sich in verschiedener Hinsicht engagiert: die so genannte „LEG-City“ Scharnhorst-Ost mit 3200 Wohnungen, die Wickeder Meylant-Siedlung mit 1409 Wohnungen und die 933 Wohnungen am Clarenberg in Hörde.

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„Nachdem wir bereits in den Vorjahren Investitionen von insgesamt über 20 Millionen Euro insbesondere in die großen Siedlungen Dortmunds getätigt haben, werden wir 2021 neben anderen Maßnahmen nochmal über 18 Millionen Euro für Instandhaltung und Modernisierungen in Dortmund und davon allein über 6 Millionen Euro in unseren Großwohnsiedlungen Meylantviertel und Scharnhorst-Ost investieren“, sagt Andrea Kisters, Leiterin der Dortmunder LEG-Niederlassung an der Karl-Harr-Straße in Hörde.

Durchschnittliche Mietdauer von LEG-Mietern beträgt 12 Jahre

Außerdem organisiert und sponsert die LEG vor allem in den Großwohnsiedlungen Mieterfeste und gemeinsam in der Kooperation des wohnungswirtschaftlichen Quartiersmanagements mit den Wohnungsunternehmen Spar- und Bau Verein eG sowie der Dogewo21 und der Stadt Dortmund auch Mieterreisen.

„Unserer sozialen Verantwortung sind wir uns bewusst und nehmen sie auch wahr“, sagt Andrea Kisters.

Andreas Kisters ist Leiterin der LEG-Niederlassung in Dortmund. © LEG Wohnen NRW

Belohnt wird solches Engagement, das die LEG nicht nur in Dortmund, sondern auch in anderen Städten zeigt, durch eine große Mieter-Treue. „Die Fluktuationsquote in der Niederlassung Dortmund liegt bei acht Prozent, die durchschnittliche Mietdauer damit bei rund 12 Jahren“, so Kisters.

Entsprechend spürt auch die LEG den demographischen Wandel und stellt fest, dass ihre Mieter immer älter werden. Und im Alter wird in den Wohnungen vor allem das Bad zum Knackpunkt.

Auch in das Wohnumfeld investiert die LEG - wie hier an der Siepmannstraße in Kirchlinde, wo ein neuer Spielplatz errichtet wurde. © LEG Wohnen NRW

„Deshalb haben wir jetzt für alle Mieter, die ein modernes, barrierearmes Bad mit bodengleicher Dusche oder unterfahrbarem Waschtisch wünschen, ein Bäderprogramm aufgelegt. In Dortmund fangen wir damit an“, sagt Andrea Kisters und ergänzt: „Wir möchten unsere Mieter ja halten.“

Neues Bad ab 60 Euro pro Monat

Zum Nulltarif gibt es das neue Bad aber nicht. Ohne einen Pflegekassenzuschuss erhöht sich die Miete um 60 bis 75 Euro pro Monat. „Auch damit bleibt aber das Wohnen bezahlbar“, betont die Geschäftsführerin.

„Die Mieter der rund 145.000 LEG-Wohnungen zahlen im Schnitt rund 5,90 Euro pro Quadratmeter. Bei den großen Wettbewerbern Vonovia und Deutsche Wohnen liegt der Durchschnitt deutschlandweit einen Euro höher.“

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Die jüngsten Wohnungszukäufe, steigende Mieten und eine bisherige Krisenfestigkeit mit unter einem Prozent an Mietern, die corona-bedingt ihre Miete stunden oder eine Ratenzahlung vereinbaren mussten, lassen den Immobilienkonzern LEG zuversichtlich in das kommende Jahr blicken.

2021 soll der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft auf 410 Millionen bis 420 Millionen Euro steigen. Für das laufende Jahr peilt LEG 380 Millionen Euro an. 2019 hatte das Unternehmen hier 341,3 Millionen Euro ausgewiesen.

LEG will das Wohnen bezahlbar halten

Vor allem in den Großstädten steigen die Mieten schon seit Jahren. Die LEG will aber auch dort, allen Rendite-Verlockungen zum Trotz, das Wohnen bezahlbar halten. Es sei dem Unternehmen wichtig, so wird betont, Mietanpassungen moderat und mit Augenmaß umzusetzen.

So seien die Mieten des Unternehmens in Dortmund in den vergangenen drei Jahren um durchschnittlich 30 Cent von rund 5,20 Euro auf rund 5,50 Euro pro Quadratmeter gestiegen - vielfach verbunden mit Investitionen in das Gebäude und die Wohnungen selbst.

mit Material der dpa

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