
© Umweltamt Stadt Dortmund
Laich-Tümpel in der Dortmunder Bittermark rettet Kröten das Leben
Amphibien-Wanderung
Für eine sichere Krötenwanderung hat das Dortmunder Umweltamt ein spezielles Laichgewässer in der Bittermark eingerichtet. Der Tümpel kommt so gut an, dass er jetzt zu klein wurde.
Wie in jedem Frühjahr sind bald die Amphibien – besonders Erdkröten – wieder massenweise unterwegs. Aus ihren Winterverstecken machen sie sich auf den Weg zu den Laichgewässern. In der Dortmunder Bittermark wurde für sie eigens ein besonders sicherer Laich-Teich angelegt, der günstig im Wald liegt.
Denn Straßen sind für Amphibien ein tödliches Hindernis. Deshalb werden an besonders betroffenen Straßen kleine Zäune aufgestellt. Ehrenamtlich Helfende sammeln die Kröten dort auf und bringen sie zu den Laichgewässern.
Dort legen sie ihre Eier ab und dort entwickeln sich die Larven bis zum erwachsenen Tier. Doch anschließend verlassen viele Amphibienarten die Gewässer und verstecken sich den Rest des Jahres im Wald in der Erde. Im Frühjahr wandern die Tiere dann zurück zu ihrem Geburtsgewässer, um Eier zu legen.
Damit die Amphibien, die in den Wäldern der Bittermark leben, zum Laichen nicht über Straßen wandern müssen, wurde auf der städtischen Brachfläche an der Bittermarkstraße 2010 ein Stillgewässer angelegt. Der kleine Teich hat sich mittlerweile zu einem gefragten Laichgewässer entwickelt, wie die Stadt Dortmund mitteilt. Zahlreiche Amphibien suchten das Gewässer auf.

Der Laichtümpel in der Bittermark wurde jetzt erweitert, damit alle Amphibien Platz finden. © Umweltamt Stadt Dortmund
Von dort können sie ungehindert in die Wälder der Bittermark gelangen. Früher mussten die Kröten die Kirchhörder Straße überqueren, um zum Gartenteich des Wohnstift Augustinum zu gelangen.
Auch die an den Schutzzäunen entlang der Kirchhörder Straße gesammelten Amphibien werden in den Tümpel gebracht. Dadurch soll in den nächsten Generationen die Wanderbewegung über die Kirchhörder Straße minimiert werden, da die Jungfrösche auf das Gewässer ihrer Geburt geprägt werden.
Weil der Teich so gut angenommen wird, ist er mittlerweile zu klein geworden. Deshalb wurde er im vergangenen Jahr erweitert. Pünktlich zum Start der Amphibienwanderung 2022 bietet das Gewässer nun ausreichend Platz für die Lurche.
Zäune verhindern ein Abwandern der Kröten
Wer derzeit an dem Gewässer an der Bittermarkstraße vorbeikommt sieht, dass das Gewässer ebenfalls mit einem Amphibienzaun umgeben ist. Dieser dient zum einen der Zählung der Amphibien, die entlang des Zauns in eingegrabene Eimer fallen. Zum anderen verhindert er das erneute Abwandern der Tiere, falls sie doch den Gartenteich der Wohnanlage bevorzugen.
Die Aufstellung der Zäune und die Betreuung der Amphibienwanderung an dieser Stelle werden durch die Biologische Station im Auftrag der Stadt mit Unterstützung ehrenamtlicher Helfer durchgeführt. Nach der Laichsaison werden die Zäune wieder entfernt.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
