„Lärm nicht mehr hinnehmbar“ SPD-Gruppierung fordert eine Verkehrswende für Eving

SPD-Gruppierung fordert Tempo 30 für wichtige Straßen in Eving
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Eine kleine Demonstration mit Plakaten und der Übergabe einer privaten Verkehrszählung fand sich im Vorfeld der Dezember-Sitzung der Bezirksvertretung Eving am Heisenberg-Gymnasium ein. Die SPD-Politiker Uli Dettmann und Hendrik Berndsen sowie Anwohner Horst Wabrik fordern unter dem Motto „Lärm macht krank“ eine Verkehrswende für Eving.

Die Verkehrsbelastung in Teilen des Stadtbezirks Eving sei seit vielen Jahren stetig überproportional gewachsen, teilen sie auf einem Flyer mit. Insbesondere der Anstieg der Lkw-Verkehre sei für die Menschen unerträglich geworden. Im Bereich von Kemminghauser und Evinger Straße sei das Zumutbare (und Zulässige) an Lärm und Schadstoffen längst überschritten. Auch Stadtdirektor Jörg Stüdemann habe das jüngst in einer Sitzung der Bezirksvertretung Eving bestätigt.

Anwohner Horst Wabrik hat den Verkehr auf der Kemminghauser Straße gezählt und kommt auf über 15.000 Pkw und über 1.200 Lkw in 24 Stunden
Anwohner Horst Wabrik hat den Verkehr auf der Kemminghauser Straße gezählt und kommt auf über 15.000 Pkw und über 1.200 Lkw in 24 Stunden. © Andreas Schröter

Eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates aus dem Jahre 2002 verpflichte die zuständigen Behörden, Aktionspläne auszuarbeiten. Dieses sei in Dortmund mit dem Lärmaktionsplan aus dem Jahre 2014 geschehen.

Problem: In Eving sei der bisher nicht umgesetzt worden. Und, so heißt es in dem Flyer der Gruppe wörtlich: „Regeln sind nur hilfreich, wenn ihre Einhaltung auch kontrolliert wird.“ Die Ursache für eine mangelhafte Befolgung des Lkw-Verbots sei, wie auch das Beispiel Brackeler Straße gezeigt habe, die geringe Kontrolle. Das müsse ich ändern.

Täglich Rotlichtverstöße

An der Fußgängerampel vor der Awo-Seniorenwohnstätte komme es im Bereich Waldecker- / Kemminghauser Straße / Süggelweg täglich zu Rotlichtverstößen, die das Leben von Menschen gefährden. Deshalb sei dort eine stationäre Anlage zu installieren, die Rotlichtverstöße, Geschwindigkeitsüberschreitungen und Verstöße gegen ein Nachtfahrverbot für Lkw registriere.

Mit solchen Plakaten macht der SPD-Stadtbezirk Eving auf seine Forderungen aufmerksam
Mit solchen Plakaten macht der SPD-Stadtbezirk Eving auf seine Forderungen aufmerksam. © Andreas Schröter

Uli Dettmann, Hendrik Berndsen und Horst Wabrik fordern von 21 bis 5 Uhr Tempo 30 auf der Kemminghauser und Evinger Straße. Horst Wabrik hat am 16. Oktober 2022 selbst 24 Stunden lang den Verkehr gezählt. Er kommt auf über 15.000 Fahrzeuge in dieser Zeit, davon 1254 Lkw über 7,5 Tonnen.

Petra Frommeyer (CDU), die als stellvertretene Bezirksbürgermeisterin den erkrankten Oliver Stens (SPD) vertrat, nahm diese Daten entgegen und machte deutlich, dass sich die Bezirksvertretung seit Jahren für dieselben Ziele einsetze wie die Initiative der drei Genannten.

Der ebenfalls anwesende Tiefbauamts-Mitarbeiter Franz Swaton erklärte allerdings, die Stadt könne für eine überörtliche Straße wie die Kemminghauser Straße nicht einfach selbsttätig Tempo 30 verhängen. Insofern sei es nicht ganz einfach, einem solchen Ansinnen aus dem politischen Raum nachzukommen.

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