KVWL sagt: „Apothekern fehlt es beim Impfen an medizinischer Kompetenz“
Kritik der Ärzte
In Dortmunds Apotheken wird nun auch gegen das Coronavirus geimpft. Die niedergelassenen Ärzte kritisieren das, weil das Impfen den Fachleuten überlassen werden sollte.
Der KVWL-Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Spelmeyer hält wenig von den Coronaimpfungen in Apotheken. © dpa (Montage: Robin Albers)
Seit dem 8. Februar können sich Dortmunderinnen und Dortmunder auch in der Apotheke ihre Corona-Schutzimpfung abholen. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist davon nicht begeistert. „Den Apothekern fehlt es beim Impfen schlicht an medizinischer Kompetenz“, wird der KVWL-Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Spelmeyer in einer Pressemitteilung zitiert.
„Schuster, bleib bei deinen Leisten“
Man dürfe die Patientinnen und Patienten beim sensiblen Impfthema nicht in die Irre führen, denn „impfen geht nicht einfach im Vorbeigehen“, so Spelmeyer. Online-Qualifikationsschulungen würden den Apothekerinnen und Apothekern höchstens etwas Theorie vermitteln, medizinische Fähigkeiten würden sie dadurch allerdings nicht erlangen. Die KVWL fordert, dass das Impfen „in die Arztpraxen und nirgendwo anders“ hingehöre.
Der Dortmunder Apothekersprecher Dr. Felix Tenbieg erwähnte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass in Dortmund Praxisschulungen durch die Apothekerkammer in Arztpraxen oder Impfzentren durchgeführt werden.
Die KVWL beruft sich in ihrer Kritik auf das Sprichwort „Schuster, bleib bei deinen Leisten“. Beratung, gerade mit Blick auf Vorerkrankungen, Schwangere oder Stillende, könnten nur Ärzte leisten. Genauso wie die Versorgung bei allergischen Schocks. „Deshalb gehört das Impfen nur in die Hände von Profis“, so die KVWL.