
© Irina Höfken
Kultur-Kita aus Hörde plant spannendes Projekt mit Dortmunder Künstlern
Kunstszene
Wie viele Künstler gibt es in der Nachbarschaft? Wie sieht ihr Atelier von innen aus? Das können Kita-Kinder aus dem Dortmunder Süden bald herausfinden. Für sie beginnt 2022 eine spannende Reise.
„Jetzt hätten wir gerne schon März“, sagt Linda Riemenschneider. Die 34-Jährige leitet die Fabido-Kita an der Strohnstraße in Hörde. Sie und ihr Team haben im kommenden Jahr ein spannendes Projekt mit den Kindern vor: Die Vier- bis Sechsjährigen werden auf die Kunstszene in Hörde treffen und in viele Ateliers hineinschauen dürfen.
Und nicht nur das: Sie werden zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern aktiv und werden ihre eigenen Kunstwerke kreieren. Die Atelierreise findet im Sommer mit einer Ausstellung ihrer Kunstwerke im Dortmunder U ihren Abschluss.
„Kreativität braucht jedes Kind“
„Es ist nicht selbstverständlich, dass die Kinder ihren Stadtteil aktiv kennenlernen und aktiv mitgestalten können“, sagt Monika Driesner-Goerke. Die Erzieherin und Museumspädagogin war es, die die Kooperation mit dem Kulturladen Hörde ins Leben rufen wollte und bei Künstlerin Kirstin Hein sofort auf offene Ohren gestoßen ist. Eine gute Vernetzung im Stadtbezirk liege schließlich allen Beteiligten am Herzen.

Der Kulturladen Hörde soll mehr als nur ein Laden sein. „Er soll ein Kulturort werden“, sagt Kirstin Hein. © Irina Höfken
Vor zwei Jahren hat Kirstin Hein noch in den brasilianischen Favelas mit Kindern gearbeitet und dort gesehen, wie wichtig Kunst und Kreativität für die Entwicklung ist: „Kreativität braucht jedes Kind. Für viele Lebensbereiche. Kreative Lösungen müssen zum Beispiel auch in Mathe gefunden werden.“

Monika Driesner-Goerke (l.) und Linda Riemenschneider (r.) freuen sich auf das gemeinsame Projekt ihrer Kultur-Kita mit dem Kulturladen Hörde. © Irina Höfken
Darüber hinaus sei die Kunst ein zusätzlicher Lehrraum für die Kinder, selbst etwas zu schaffen und die Bestätigung zu bekommen, dass sie das auch können, ergänzt Driesner-Goerke. „Mein Werk wird gesehen und ich werde gesehen.“
Neue Menschen, neue Materialien, neue Herangehensweisen
Die Kita in Hörde ist seit 2020 zertifizierte Kultur-Kita. Hier wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder durch Kultur wichtige und spannende Erfahrungen machen und eine offene Sichtweise bekommen. Sie lernen durch die Kooperation neue Menschen kennen, neue Materialien und neue Herangehensweisen.
„Warum habe ich meinen Beruf gewählt? Weil ich früh geprägt wurde und gesehen habe, dass es Freude macht“, sagt Künstlerin Sabine Leven. Sie unterstützt Hein bei der Planung und Organisation. Ab Januar soll sich beides konkretisieren. Dann wird sich auch zeigen, wie viele der über 30 Dortmunder Künstler des KulturQuartiers ihre Ateliers für die Kinder öffnen.
Begeistert seien aber schon viele, sagt Hein. Silke Schulz und Annette Endricht hätten bereits zugesagt. Im März wird die Atelierreise für die kunstbegeisterten Kinder dann in Hörde starten: Schon jetzt können es alle kaum abwarten, bis es endlich losgeht.
„Hömma, hasse dat schon gehört?“ So (oder so ähnlich) beginnen die besten Geschichten aus dem Pott, wo ich zu Hause bin. Es gibt nichts Besseres, als diese aufzuspüren und dann in Text, Bild und Video festzuhalten.
