
© Britta Linnhoff
Aus für Realschule: 2023 wird sie zur neuen Gesamtschule im Dortmunder Süden
Ratsbeschluss
Der Dortmunder Süden bekommt eine neue Gesamtschule. Das hat der Rat der Stadt Dortmund nun endgültig beschlossen. Eine andere Schule wird dafür von der Bildfläche verschwinden.
Der Stadtbezirk Hörde bekommt eine Gesamtschule. Die zuständige Hörder Bezirksvertretung hatte bereits in einer Sondersitzung den Plänen zugestimmt: Nun hat der Rat in seiner Sitzung am 16. Dezember (Donnerstag) endgültig entschieden: Die Johann Gutenberg-Realschule in Wellinghofen soll zu einer Gesamtschule werden. Bis die ersten Schülerinnen und Schüler die neue Gesamtschule besuchen werden, wird es aber noch ein bisschen dauern.
Eine Planungsgruppe der Stadtverwaltung werde Anfang 2022 ihre Arbeit aufnehmen, teilt Stadt-Pressesprecherin Anke Widow mit. Wichtig für alle, die jetzt die Realschule in Hörde besuchen: Sie können wie geplant ihren Realschulabschluss machen; für sie ändert sich nichts.

Rings um das Gebäude der Realschule gibt es ein großzügiges Außengelände mit Spielgeräten. © Britta Linnhoff
Der Rat hat (mit der Mehrheit der Stimmen der Fraktionen SPD, Grünen, Linke, AfD, Die Partei sowie der Stimme vom Ratsmitglied Gülec gegen die Stimmen der Fraktionen CDU und FDP/Bürgerliste bei Enthaltung des Ratsmitlied Deyda (Die Rechte) den Beschluss auf einen Vorschlag der Verwaltung hin gefasst. Der hatte zunächst bei den Mitgliedern der Hörder Bezirksvertretung Unmut ausgelöst – man fühlte sich überrollt. Später dann stimmten die Mitglieder der Hörder Bezirksvertretung den Plänen in einer Sondersitzung zu.
Es werden mehr Plätze an Gesamtschulen benötigt
Die Stadtverwaltung begründet ihren Vorstoß für eine neue Gesamtschule so: „Obwohl die Kapazitäten in den letzten Jahren bereits um sieben Schulzüge erhöht wurden, verzeichnet die Stadt seit vielen Jahren eine hohe Anzahl an Ablehnungen im Bereich der Gesamtschulen.“ Der gesamtstädtische Bedarf einer weiteren neuen Gesamtschule habe sich „aus der Anmeldesituation und aus der Schulentwicklungsplanung“ ergeben.

Rechts liegt die Johann-Gutenberg-Realschule Am Lieberfeld. Direkt links daneben die Lieberfeld-Grundschule – hier zu sehen mit dem Pausenhof und seinen Spielgeräten. © Britta Linnhoff
Daher sei die Verwaltung beauftragt worden, die Errichtung einer neuen Gesamtschule, gegebenenfalls durch Umwandlung von Schulen anderer Schulformen, zu prüfen.
Im Stadtbezirk Hörde gibt es bislang kein Gesamtschulangebot. Allerdings gibt es dort die vergleichsweise nah beieinander liegenden Realschul-Standorte der Marie-Reinders-Realschule (Hochofenstraße) und der Johann-Gutenberg-Realschule. Ein Grund, warum die Wahl auf Wellinghofen fiel. Und: Mit der Einrichtung einer Gesamtschule in Hörde könne auch der Gesamtschulplatzbedarf des angrenzenden Stadtbezirks Aplerbeck teilweise gedeckt werden, heißt es .
Daniela Schneckenburger, Schuldezernentin der Stadt Dortmund, zeigt sich erleichtert über den Beschluss: „Ich bin ausgesprochen froh darüber, dass der Rat der Stadt Dortmund dem Vorschlag der Verwaltung zur Gründung einer neuen Gesamtschule in Dortmund zugestimmt hat. Damit ist es endlich möglich, dem Elternwillen nach längerem gemeinsamem Lernen ihrer Kinder, nach einer Schulform, die alle Bildungsabschlüsse bei Einschulung erreichbar macht, Rechnung zu tragen.“
Anfang 2022 soll eine Planungsgruppe die Arbeit aufnehmen
Das sei ein wichtiger Schritt, um den Schulstandort Dortmund zu stärken: „Ich danke allen Beteiligten, insbesondere dem Kollegium der Johann-Gutenberg-Realschule für diesen positiven Impuls zur Weiterentwicklung der Schule.“
Anfang 2022 wird nun eine Planungsgruppe zur Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes eingerichtet werden. An dem Umwandlungsprozess werden Vertreter von Lehrkräften, Schulleitung, Eltern und Schülerschaft der Johann-Gutenberg-Realschule sowie der umliegenden Grundschulen, der unteren Schulaufsicht für Grundschulen und der oberen Schulaufsicht für Gesamtschulen beteiligt werden. Sicher ist: Es werde auch ein „baulicher Bedarf“ entstehen, teilt die Verwaltung auf Anfrage mit.
Die neue Schule soll vierzügig werden. Die ersten Aufnahmen in den fünften Jahrgang der neuen Gesamtschule könnten, so Daniela Schneckenburger, zum Schuljahr 2023/2024 stattfinden. Die Schülerinnen und Schüler der Johann-Gutenberg-Realschule werden bis zum Ende ihrer Schullaufbahn „in ihrem Bildungsgang verbleiben“, so Pressesprecherin Anke Widow – heißt: Sie machen wie geplant hier ihren Realschulabschluss. Die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule würde dann zum Schuljahr 2029/2030 starten.
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