Es war ein Schock für viele Stammkunden: das Aus für „Webers‘ Rippchenbraterei“ Ende September 2022. Der war nach 30 Jahren längst zum Kult-Imbiss geworden. Aber die Probleme wurden für die Betreiber-Familie zu groß.
Im Januar 2020 hatte Katharina Rickers die Rippchenbraterei in Wambel von ihrem Vater übernommen, zusammen mit ihrem Mann Magnus. Sogar ihre Jobs hatten sie ruhend gestellt, um sich mit ganzer Kraft dem Imbiss widmen zu können. Es folgte nicht nur Corona.
Baustelle und Energie-Kosten
Die Dauerbaustelle vor dem Haus, eine neue EU-Verordnung, die den Ablauf durcheinander wirbelte, Personalmangel, schließlich höhere Einkaufs- und Energiepreise – das war einfach zu viel. Und das obwohl die Kunden immer noch heiß waren auf Webers Rippchen.
Viele Rippchen-Fans kamen nicht nur aus dem Industriegebiet oder direkt aus Wambel. Ex-Dortmunder und andere Kunden nahmen auch weitere Anfahrten zur Rüschebrinkstraße 40 in Kauf.
Nachdem Rickers das Imbiss-Aus auf Facebook veröffentlichte, sei der Laden so voll wie nie gewesen, erklärte sie im Herbst noch mit Tränen in den Augen. Ob das denn nicht Fake News seien? Aber so schwer es der ganzen Familie auch fiel: Die Schließung war real, zumindest bis jetzt.
Neuer Chef, bewährte Rezepte
Jetzt melden sich Stefan und Tanja Schneider und erklären ebenso überraschend: Schon in wenigen Tagen geht es weiter. Stefan Schneider verspricht: „An der Rippchenrezeptur wird natürlich nicht gerüttelt und die bekannten Mitarbeiter sind auch wieder an Bord.“ Allerdings: Eine Änderung gebe es doch.
Denn Schneider bringt zusätzlich das mit, mit dem er sich selbst einen Namen gemacht hat – einige Kilometer von der Dortmunder Ortsgrenze entfernt. Mitten in der Corona-Zeit entschieden sich der langjährige Betriebswirt Stefan und die Büroleiterin Tanja: Wir stehen ab sofort im Foodtruck.
Erst Truck, dann Restaurant
Ihre „SchnitzelYacht“ in Selm startete im April 2020 als Imbisswagen. Schon im Oktober 2021 öffneten die Schneiders aber ihr erstes Restaurant unter demselben Namen. Genau diese Schnitzel mit der eigenen Jäger- oder Balkansoße gibt es bald zusätzlich in „Webers‘ Rippchenbratetei“.
Die Eröffnung ist geplant für Mittwoch, 1. März. Dann soll die Rippchenbraterei in Wambel dienstags bis sonntags von 11 bis 20 Uhr geöffnet sein.
Aus von Traditions-Imbiss: „Da stirbt ein Stück Dortmunder Esskultur“
Inhaber schließen kultige Rippchen-Braterei: „Die Probleme wurden zu viel“
Glück trotz Pandemie: Familie erfüllt sich Traum von eigenem Restaurant