Kreuzviertel-Restaurant nach wenigen Monaten dunkel La Locanda hatte im Februar 2023 eröffnet

Kreuzviertel-Restaurant wenige Monate nach Eröffnung dunkel
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Zwei Olivenbäume säumen den Eingang – auch wenn der verwaist aussieht. Ein Schnapsfläschchen liegt vor der Tür des Restaurants, ein weiteres steckt verkehrt herum im Olivenbaum-Topf. Hinter der Tür hat sich die Post gesammelt, offenbar vom Boten durch eine Lücke hineingeschoben.

Wer nur zügig die Lindemannstraße entlang geht, wird diese Details nicht bemerken, wird vielleicht davon ausgehen, dass das „La Locanda“ Betriebsferien macht oder dass später am Tag die Lichter angeknipst, die Schirme aufgespannt, die Tische und Stühle verteilt werden.

„Wegen Krankheit geschlossen“

Doch das passiert auch an diesem Abend nicht – so wie schon seit einigen Wochen. Bereits an einem regnerischen Abend Ende August habe er vor verschlossener Tür gestanden, berichtet ein Dortmunder.

„Ich hatte an den beiden Tagen vorher versucht, telefonisch zu reservieren, habe aber da schon niemanden erreicht“, erinnert er sich. Auf einem Tisch vor dem Eingang habe dann ein Zettel gelegen: „Wegen Krankheit geschlossen“.

Lange Umbauzeit

Auch im „Stadion Kiosk“ nebenan heißt es: Ja, von einer Krankheit als Grund habe der „Locanda“-Chef gesprochen. Das sei aber schon viele Wochen her. Mittlerweile bleibe das Restaurant andauernd dunkel.

Erst im Februar 2023 hatte Brahim Ouardah seine lange Umbauphase beendet und das „La Locanda“ eröffnet, Monate später als geplant. Dennoch war der seinerzeit 33-Jährige euphorisch, mit seinem ersten eigenen Laden einen gastronomischen Treffer zu landen.

La-Locanda-Chef Brahim Ouardah im Frühjahr 2023.
La-Locanda-Chef Brahim Ouardah im Frühjahr 2023. © Björn Althoff

Vorher im Lennhof und Chuzo

Ouardah hatte vorher als Koch im Lennhof sowie im Chuzo an der Möllerbrücke gearbeitet, hatte in der Großküche der Städtischen Kliniken gewirkt und sich dann mit dem „La Locanda“ seinen Traum vom eigenen Restaurant verwirklicht.

Mittagstisch und Abend-Gastronomie wolle er anbieten, besondere mediterrane Gerichte, unter anderem selbst gemachte Pasta. Doch nach und nach ersetzten die handgeschriebenen Zettel die Öffnungszeiten auf den angefertigten Tafeln. Zuletzt sollte demnach donnerstags bis sonntags von 17 bis 22 Uhr offen sein.

Die Kasse leuchtet noch

In der Tat wirken einige Details auch so, als würde das Restaurant gleich wieder öffnen: Auf den Tischen liegen Besteck und Servietten. Die Kasse leuchtet noch, als würde gleich jemand wiederkommen. Oder als hätte jemand vergessen, das Licht anzuschalten.

Ob das so ist oder ob das Restaurant dauerhaft geschlossen bleibt – das ist unklar. Nicht nur die Nachbarn wissen nicht, wo der Locanda-Chef ist. Auch für uns war Ouardah nicht zu erreichen.

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