David und Natascha Wilde retten eine kleine Kneipe „Nicht schon wieder Dönerbude oder Pizzeria“

David und Natascha Wilde retten kleine Kneipe in Berghofen
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Bekannt war die kleine Kneipe an der Berghofer Straße unter dem Namen „Haus Gockel“. Viele Jahrzehnte gab es hier ein leckeres Pilsken. Und die Immobilie in Dortmund-Berghofen hat eine explosive Vergangenheit: Im Jahr 2001 war das gesamte Gebäude nach einer Gasexplosion in die Luft geflogen, wieder aufgebaut und anschließend weiter betrieben worden.

Im Februar 2023 war dann allerdings Schluss. Wirtin Helga Gockel starb, niemand wollte weitermachen.

Über der Tür zur Kneipe hängt nun ein Schild mit der Aufschrift "Zündkerze".
Die kleine Kneipe an der Berghofer Straße hat wieder geöffnet - unter dem Namen „Zündkerze“. © Bauerfeld

Kfz-Werkstatt 2013 Übernommen

Ein schwerer Schlag für Berghofen, denn nach dem „Steigerturm“ wurde so innerhalb kurzer Zeit die zweite Dorfkneipe geschlossen. Nun ist es aber so, dass direkt neben der kleinen Kneipe die Kfz-Meisterwerkstatt „Schlüter“ beheimatet ist – und das schon seit vielen Jahrzehnten. Bei dem Verpächter der beiden Immobilien handelt es sich um ein und denselben. Und der suchte natürlich einen Nachmieter für das geschlossene Haus Gockel.

„Wir haben gehört, dass im Haus Gockel vielleicht eine Pizzeria oder ein Döner-Imbiss einziehen soll“, sagt David Wilde. Der 50-Jährige hat den Autohandel 2013 übernommen und hatte mit der „Imbisslösung“ so seine Probleme. Denn das Haus Gockel grenzt direkt an den Kfz-Betrieb an. „Wir haben hier kaum Parkplätze, dann hätten wir die Fahrzeuge der Gäste immer auf unserem Betriebsgelände gehabt“, sagt David Wilde. Also lieber alles selbst im Blick haben.

Der Tresen in der Kneipe "Zündkerze" in Dortmund-Berghofen wartet auf Gäste.
Mehr Bierkneipe geht nicht: Noch fehlen ein paar Dinge, doch die Zapfhähne laufen schon heiß. © Bauerfeld

Gemeinsam mit seiner Frau Natascha (45) wollte er der kleinen Kneipe an der Berghofer Straße wieder Leben einhauchen. „So einen Ort, an dem man einfach ein Bier an der Theke trinken kann, gibt es kaum noch“, sagt Natascha Wilde. Im Haus Heimsoth, ein paar Meter weiter Richtung Schwerte – klar, das sei gut. „Aber das ist eher ein Restaurant“, sagt David Wilde.

„Zündkerze“ statt „Haus Gockel“

Also übernahmen die beiden kurzerhand das Haus Gockel und brachten es erst einmal auf Vordermann. „Zum Glück haben wir viele Freunde, die uns sehr geholfen haben, sonst hätte es nicht geklappt“, sagt Natascha Wilde. Vor allem im Außenbereich wurde viel getan. Ein kleiner Biergarten ist entstanden, teilweise überdacht. Innen wurde alles modernisiert. Vom Fass gibt es Kronen und Hövels.

Auch der Name „Zündkerze“ war schnell gefunden. Seit etwa zwei Wochen ist die Bierkneipe nun wieder geöffnet. „Sie wird super angenommen“, sagt Natascha Wilde. Auch von den Jüngeren. „Die wollen plötzlich alle wieder gemütlich Schocken und dazu ein Bier trinken“, sagt die 45-Jährige.

Das geht jetzt wieder an der Berghofer Straße 139, in der kleinen Kneipe „Zündkerze“. Geöffnet ist dienstags bis donnerstags von 17 bis 22 Uhr, freitags und samstags von 15 Uhr bis in die frühen Morgenstunden. Sonntags ist von 15 bis 22 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag.

Ein Schild an einer Hauswand weist auf eine "Kleine Kneipe" hin.
Dieses Schild stammt noch aus den Haus-Gockel-Tagen. Und es soll auch bleiben. © Bauerfeld

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 15. Mai 2024.

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