Eigene Straße für die Continentale? Der Name steht schon fest - eine Entscheidung noch aus

Eigene Straße für die Continentale? Der Name steht schon fest
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Der Neubau an der Stadtkrone Ost ist nicht zu übersehen. Mit 67 Metern ist es das höchste der drei Gebäude, die die Versicherung im Jahr 2025 beziehen will. Die Zufahrt zum neuen Komplex erfolgt über die Freie-Vogel-Straße. Die Zufahrt wird einen ganz besonderen Namen bekommen.

Gebäude an der Stadtkrone Ost.
Aus drei Gebäuden besteht der neue Continentale-Komplex. Das höchste Gebäude ist 67 Meter hoch. © Jörg Bauerfeld

Die kleine Straße, die auf das Gelände führt, soll Continentale Allee heißen. Ein Wunsch, mit dem sich nun die Kommunalpolitik befassen muss. Es wäre nicht die einzige Straße dieser Art im Bezirk. Nur einen Steinwurf von den neuen Continentale-Gebäuden entfernt gibt es bereits einen Platz, der nach einem dort ansässigen Unternehmen benannt ist. Der Adesso-Platz.

2018 wurde der private Vorplatz vor dem Adesso-Gebäude umbenannt. Der Rat gab grünes Licht für die Umbenennung. Die Firma Adesso war damit erst das dritte Unternehmen, nach dem ein Platz oder eine Straße benannt wurde. Zuvor waren in Dortmund 1955 die Orensteinstraße und 2016 die Caterpillarstraße benannt worden.

Zustimmung bei der BV

Nun also die Continentale Allee. Dabei hatte der Rat der Stadt Dortmund schon beim Adesso-Platz deutlich gemacht, dass die Benennung von Straßen und Plätzen nach Firmen nur in Ausnahmefällen erfolgen soll. Und dass dies nur bei Privatstraßen möglich sei. Die Mitglieder der Bezirksvertretung Aplerbeck (BV), die in diesem Fall nur empfehlenden Charakter haben, befürworteten den Wunsch der Continentale aber. Auch beim Adesso-Platz hatten sie schon zugestimmt.

Allerdings gaben sie dem Rat der Stadt Dortmund, der letztlich die Entscheidung treffen muss, etwas mit auf den Weg. „Wenn so eine Benennung infrage kommt, muss dort auch eine Allee entstehen, also Bäume gepflanzt werden“, sagt Aplerbecks Bezirksbürgermeister Jan Gravert.

Das sei auch bei der Continentale auf positive Resonanz gestoßen. Allerdings, so Gravert, entscheide in diesem Fall nicht die Bezirksvertretung, sondern der Rat.

Entscheidungskompetenz

Aber auch das nur, wenn es um Straßen oder Plätze geht, die nach Firmen benannt sind. Allerdings erst ab 2019, als der Rat der Stadt Dortmund die Richtlinien geändert hat. Eine Tatsache, die bei den Mitgliedern der BV immer wieder für Unmut sorgt.

„Wir sind natürlich für die Benennung. Was aber nicht sein kann, ist, dass eine der elementarsten Entscheidungskompetenzen der Bezirksvertretung, die Benennung von Straßen, nicht vollständig in unseren Händen liegt“, sagt Barbara Blotenberg (Grüne).

Offizielle Begründung

Die offizielle Begründung für die Benennung der neuen Straße im Stadtbezirk Aplerbeck lautet übrigens: „Die Benennung ist eine Würdigung des Unternehmens und seiner Bedeutung für die Stadt Dortmund. Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen auf Dauer in Dortmund ansässig bleibt.“

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