Irrer Strukturwandel auf Thyssen-Gelände Mitten in Aplerbeck entsteht der Tridelta Campus

Irrer Strukturwandel auf Thyssen-Gelände mitten in Aplerbeck
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Das heutige Tridelta-Gelände im Herzen von Dortmund-Aplerbeck hat eine lange Geschichte. Industriegeschichte pur im Süden Dortmunds. Nur weiß kaum jemand, was es mit dem rund sieben Hektar großen Areal auf sich hat. Der riesige Komplex zwischen der Bahnlinie im Norden und der Ramhofstraße im Süden liegt völlig versteckt.

Die Werkshallen von oben.
Ein Teil der Dachfläche des Tridelta-Campus. Hier wird eine der größten PV-Anlagen im Dortmund entstehen. © Jörg Bauerfeld

Die Wurzeln der Industrieanlagen gehen auf die Aplerbecker Magnetfabrik zurück. 1938 bis 1940 errichtete die Deutsche Edelstahlwerk AG ein neues Fabrik- und Verwaltungsgebäude mit Backsteinfassade. Dieser Gründerzeitbau steht noch und wird nun in ein gewaltiges Strukturwandelprojekt integriert. Aus einer ehemaligen Fabrik entsteht der Tridelta Campus Dortmund.

Unternehmen aus ganz NRW

Unternehmen aus ganz NRW zieht es nach Aplerbeck. Produzierende Hightech-Unternehmen, die wegen der extrem guten Lage Aplerbecks und der zu modernen Produktionsstätten umgebauten alten Hallen in den Dortmunder Süden kommen. „Zum Teil ziehen die Unternehmen von anderen Standorten wie Lüdenscheid, Herne oder Hagen hierher“, sagt Projektleiter Philip Matthias.

Hier wurde eine alte Halle abgerissen.
Hier wird das Herzstück des Campus entstehen. Ein Neubau mit dem Namen Ufo. © Jörg Bauerfeld

Andere sind Existenzgründer, die die alten Hallen für ihre Produktion nutzen. Am Ende werden rund 400 Menschen auf dem Gelände arbeiten. Ein Großteil der alten Werkshallen ist bereits umgebaut. Aus riesigen Hallen sind kleinere Elemente geworden. Passgenau für die Unternehmen, die jetzt in Scharen nach Aplerbeck kommen wollen. „Die Nachfrage ist größer als das Angebot“, sagt Philip Matthias.

Übernahme im Jahr 2000

Das ehemalige Gelände der Magnetfabrik gehört der Unternehmensgruppe Tridelta. Im Jahr 2000 übernahm sie Hans-Heinrich Matthias, der bis heute Geschäftsführer der Gruppe ist. Er brachte das finanziell schwer angeschlagene Tridelta-Schiff wieder auf Kurs. So werden in Aplerbeck auch heute noch Magnete produziert – unter dem Namen Tridelta Magnetsysteme. Die zweite Tridelta-Sparte vor Ort, die Tridelta Siperm, produziert auf hochautomatisierten Fertigungsanlagen hochporöse Teile aus Edelstahl, Bronze und Polyethylen.

Ein Neubau.
So wird der Neubau auf dem Tridelta-Gelände aussehen. © HGEsch

Pläne, aus dem Standort Aplerbeck etwas Großes zu machen, gibt es schon seit dem Jahr 2012. Seit Oktober 2023 nimmt die Idee nun richtig Fahrt auf. Der Tridelta Campus wächst und wächst. Noch in diesem Jahr soll der Umbau der alten Werkshallen in kleinere Segmente abgeschlossen sein. Im Herzen des Geländes entsteht ein Neubau, für den eine ältere Werkshalle und die alte Waschkaue weichen mussten.

Beeindruckende Zahlen

Beeindruckende Zahlen belegen den Wandel vom Fabrikgelände zum Hightech-Campus. In 30.000 Arbeitsstunden wurden in den vergangenen Monaten die 6.000 Quadratmeter leerstehender Büro- und Hallenflächen nach modernsten Standards komplett saniert.

Insgesamt stehen 70.000 Quadratmeter Grundstücksfläche, 24.500 Quadratmeter Hallen- und Bürofläche zur Verfügung. Mehr als 20 Unternehmen haben sich auf dem ehemaligen Gelände der Magnetfabrik angesiedelt. Ein Neubau als Herzstück des Campus steht in den Startlöchern. Und neben den unterschiedlichsten Firmen wird auch an einer alten Tradition festgehalten. Das gute alte Magnetmuseum, weltweit einzigartig, wird weiter bestehen – in frisch renovierten Räumen.

Dieser Artikel erschien zuerst am 3. Mai 2024

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