
© Stephan Schütze
Kirchen öffnen im Mai wieder – aber nur mit Sicherheitskonzept
Corona-Lockerungen
Nach dem Einzelhandel und den Schulen dürfen ab Mai auch die Dortmunder Kirchen wieder öffnen. Bis allerdings überall wieder Gottesdienste stattfinden, kann es bis Mitte des Monats dauern.
In Zeiten der Corona-Krise war in den vergangenen Wochen Kreativität und Einfallsreichtum gefragt. So auch bei den Kirchen in Dortmund. Im Internet gestreamte Gottesdienste, Anregungen für heimische Andachten und digitale Kirchenbesuche – die Palette der außergewöhnlichen Ideen, um den Menschen die Religion ins Wohnzimmer zu bringen, ist breit.
Ab Mai dürfen die Kirchen nun aber auch wieder Gottesdienste mit Kirchen-Besuchern abhalten. Doch in Dortmund will man nichts überstürzen: „Priorität hat nach wie vor der individuelle Schutz der Gesundheit. Erst wenn wir überzeugt sind, dass dieser auch bei Gottesdiensten gewährleistet werden kann, können diese wieder stattfinden“, erklärt Wolfram Scharenberg, Pressesprecher des evangelischen Kirchenkreises Dortmund.
Gemeinden müssen Sicherheitskonzept vorlegen
Aktuell werde in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut noch ein bundesweiter Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser Katalog soll konkrete Regeln beinhalten, wie die derzeit geltenden Vorsichtsmaßnahmen in den Kirchen umgesetzt werden sollen.
Dazu gehört etwa die Beschränkung der Anzahl an Gottesdienstteilnehmern, die Einrichtung eines Ordnungsdienstes und das Gebot, eine entsprechende Schutzmaske zu tragen.
„Da sich alleine schon die Kirchenräume unterscheiden, müssen die einzelnen Gemeinden dann jeweils eigene Sicherheitskonzepte entwickeln, die dann wiederum bewertet werden“, erklärt Scharenberg. Erst wenn diese Konzepte genügend Schutz gewährleisten, können man auch wirklich wieder Gottesdienste veranstalten.
Ordnungsdienst aus Ehrenamtlichen
Gut möglich ist es deshalb, dass in vielen Kirchen tatsächlich erst ab dem 10. Mai wieder reguläre Gottesdienste mit Kirchen-Besuchern stattfinden. Wer es allerdings in der Kürze der Zeit schaffe, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, dürfe auch schon eine Woche eher beginnen.
Gleiches gilt bei den katholischen Kirchen, wie Sprecher Michael Bodin unterstreicht: „Es muss beispielsweise ein Ordnungsdienst vorhanden sind. Dieser wird voraussichtlich von ehrenamtlichen Helfern übernommen. Alleine dies zu organisieren, kann sicherlich etwas dauern. Wer dies allerdings direkt bis Anfang Mai umsetzen kann, der darf auch Gottesdienste durchführen.“
Nicht ausgeschlossen ist laut Bodin, dass manche Kirchen aufgrund der Anforderungen auch noch über den 10. Mai hinaus auf Gottesdienste verzichten.
Der Wunsch bei den Menschen nach offiziellen Gottesdiensten in der Kirche ist derweil groß, sagt Scharenberg. Dennoch müsse man die Regeln einhalten: „Ohne Sicherheitskonzept wird es keine Öffnung geben.“
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
