Ulrike Schüßler, Vorsitzende der kfd St. Kaiser Heinrich, zeigt das Banner der kfd.

Ulrike Schüßler, Vorsitzende der kfd St. Kaiser Heinrich, setzt sich für die Gemeinschaft ein. © Susanne Riese

Älteste Frauengemeinschaft im Erzbistum wird 150: „Sind kein Kaffeetrink-Verein“

rnkfd-Jubiläum

Im Dortmunder Süden feiert die älteste kfd-Gemeinschaft im Erzbistum Paderborn Jubiläum. Seit 150 Jahren engagieren sich Frauen am Höchsten für eine bessere Welt. Sie haben viel erreicht.

Höchsten

, 03.09.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die kfd St. Kaiser Heinrich in Dortmund ist die älteste der Katholischen Frauengemeinschaften im Erzbistum Paderborn. Am Sonntag (4.9.) feiert sie mit der Gemeinde 150-jähriges Bestehen auf dem Höchsten.

„Viele denken, die kfd ist ein Kaffeetrink-Verein“, sagt die Vorsitzende Ulrike Schüßler (62). Sie ist seit 1999 Mitglied in der Höchstener kfd, so wie schon ihre Oma, ihre Mutter und Schwester und jetzt auch ihre Tochter. Seit 2009 ist sie Vorsitzende. „Mir ist wichtig, dass Frauen hier in der Gemeinde und in der kirchlichen Gesellschaft eine Heimat finden“, sagt die Höchstenerin.

Dafür engagiert sie sich, organisiert Filmabende und Vorträge, Wallfahrten und Musiknachmittage. Kaffee und Kuchen gibt es auch bei den regelmäßigen Zusammenkünften einmal im Monat. Aber es geht dabei vor allem um die Gemeinschaft und um politische Themen wie Gleichstellungsfragen „und das nicht nur in der Kirche“, um den sogenannten synodalen Weg, um Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Klimaschutz und faire Produkte.

Einsatz für mehr Gleichstellung in Kirche und Gesellschaft

In der Großpfarrei St. Clara ist die kfd vom Höchsten mit 70 Mitgliedern die größte Abteilung. „Wir haben eine Menge erreicht“, sagt Ulrike Schüßler. Die Rolle der Frau habe sich gewandelt und die kfd setze sich weiter ein für den Zugang zu Ämtern und Diensten in der Kirche, gegen Gewalt und Altersarmut, für gleiche Entlohnung und Gleichstellung in der Gesellschaft.

Die kfd-Vorsitzende zählt eine lange Reihe von Erfolgen im gesetzlichen Bereich auf, angefangen vom ersten Bundeserziehungsgeldgesetz bis hin zur Mütterrente. Wichtige Meilensteine sind darunter, etwa das Recht auf Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit oder die Änderung des Sexualstrafrechts („Nein heißt Nein“). Innerkirchlich ist es der Vereinigung zu verdanken, dass Frauen mehr gehört werden.

Kirche an der Höchstener Straße

Das Jubiläum wird zunächst mit einem Festhochamt in der Kirche an der Höchstener Straße begangen. © Susanne Riese

So haben sich die Frauen mit der kfd-Kampagne „Macht Licht an“ zum Thema Missbrauch in der Kirche eindeutig positioniert. Und sie haben mit einer Aktion auf die Bedeutung der Frauen in der Kirche hingewiesen: „Wir streiken“ hieß das Projekt, und es zeigte deutlich, welche Lücken sich auftun, wenn Frauen nicht mit anfassen. Auch an der Kirchtür an der Höchstener Straße hing ein Streik-Plakat.

Jetzt lesen

kfd-Mitgliedschaft als Familientradition

Ulrike Schüßlers Tochter Lisa setzt die weibliche Familientradition fort. Sie ist seit drei Jahren in der kfd St. Kaiser Heinrich und mit 32 Jahren das jüngste Mitglied. Auch ihr geht es darum, die Position der Frauen zu stärken: „Die kfd setzt sich sehr für die Rechte der Frauen ein, sei es in der Kirche oder auch in der Politik, weil sie sonst oft nicht gehört werden.“

Das Jubiläum begeht die Gemeinschaft am Sonntag (4.9.) mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr in der Kirche an der Höchstener Straße. Anschließend feiern die geladenen Gäste im Haus Overkamp.