
So sorgfältig gestapelt sind die Pizza-Kartons vor dem Phoenix-Center leider nur selten. © privat
Grüninsel am Phoenix-Center fast täglich durch Pizza-Kartons zugemüllt
Müllproblem
Eine Grünfläche in Hörde ist ständig mit Abfällen nächtlicher Pizza-Partys zugepflastert. Die Beschäftigten des dortigen Phoenix-Centers haben fast aufgegeben, etwas dagegen zu unternehmen.
Die kleine Grüninsel in Dortmund-Hörde liegt nicht nur im Kreuz dreier Straßen, sondern auch im Einzugsbereich mehrerer Pizzerien. Und das ist leider unübersehbar. Fast täglich türmen sich Pizza- und Getränkekartons auf der Fläche zwischen Teutonenstraße, Gildenstraße und Wellinghofer Straße.
Morgens sind die beiden Sitzbänke von Abfall umgeben, Pizzakartons stapeln sich auf den viel zu kleinen Müllbehältern. Auch mittags hinterlassen Pizzeria-Kunden oft deutliche Spuren; in der Nacht durchwühlen Ratten und andere hungrige Tiere den Müll nach Essbarem und verteilen ihn noch weiter.
Die Beschäftigten der angrenzenden Phoenix-Apotheke und der Ärzte im Phoenix-Center haben bereits häufiger Ordnungsamt und EDG informiert. Dauerhafte Abhilfe brachte das jedoch nicht.

Der verheerende Anblick ist keine Ausnahme. © privat
„Die Mülleimer sind einfach zu klein“, stellt eine Mitarbeiterin der Apotheke fest. Die Pizzeria Sole Mio an der Wellinghofer Straße hat bereits einen eigenen Müllbehälter vor die Tür gestellt. „Aber bis dahin läuft doch niemand zurück.“
Anwohner wünschen sich eine dauerhafte Lösung
So sammeln sich die Reste der Pizza-Partys also rund um die Sitzbänke auf der kleinen Grünfläche. Normalerweise werden die Papp-Berge und Tetrapaks zeitnah entsorgt, die Anlieger wünschen sich aber eine nachhaltigere Lösung.

Eigentlich könnte die Verkehrsinsel am Ende der Nortkirchenstraße ganz nett aussehen. © Susanne Riese
Das käme auch der EDG entgegen. „Das Problem ist bei uns bekannt“, sagt Sprecherin Petra Hartmann auf Anfrage. „Wir haben darauf reagiert, indem wir einen zweiten Straßenpapierkorb aufgestellt und die Leerungen und Reinigung ausgeweitet haben.“
Früher erfolgten Leerung und Reinigung nur ein- bis zweimal wöchentlich. Nun werde der Bereich zwei Mal zusätzlich in der Woche angefahren. „Trotz viermaliger Leerung und Reinigung und weiterer Straßenpapierkörbe im näheren Umfeld gibt es aber nach wie vor diese Ablagerungen.“ Das sei insbesondere am und nach dem Wochenende der Fall.

Pizza- und Getränkekartons ohne Ende verschandeln den Platz. © privat
Pizzerien haben keinen Einfluss auf Kunden
Die EDG möchte auch mit dem Betreiber der Pizzeria Sole Mio sprechen, von der die meisten Kartons stammen. Letztlich hätte dieser aber wohl kaum Einfluss auf das Verhalten seiner Kunden. Hilfreich wäre es, so Petra Hartmann, wenn die Kartons zerkleinert eingeworfen und auch weitere Papierkörbe in der Nähe genutzt würden.
Letztendlich aber können zwei Abfallkörbe der sperrigen Kartons einfach nicht Herr werden. Selbst wenn sich die Pizza-Fans die Mühe machen würden, sie zu falten und in die Tonnen zu quetschen, wären diese nach wenigen Einwürfen voll. Es müsste also eine andere Lösung her, sinnvollerweise ein größerer Behälter mit breiterem Einwurf.
Dazu sagt die EDG: „Ob wir in naher Zukunft weitere oder andere Papierkörbe an dem Stellplatz aufstellen, kann zurzeit noch nicht abschließend gesagt werden.“
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
