Karfreitag: Gedenken an Nazi-Opfer ohne traditionelle Versammlung
Bittermark
Seit mehr als 70 Jahren ist das Karfreitags-Gedenken fest im Kalender der Stadt Dortmund eingetragen. Trotz der Pandemie ist der Termin auch diesmal nicht komplett ausgefallen.

Gedenken am Mahnmal in der Bittermark: Dr. Stefan Mühlhofer (v.l.), Norbert Schilff, Ute Mais und Barbara Brunsing. © Gaye Suse Kromer/Stadt Dortmund
Seit 1950 findet das Karfreitags-Gedenken in der Bittermark statt. Wegen der Corona-Situation war diesmal eine öffentliche Veranstaltung nicht möglich. „Wie in jedem Jahr wollen wir aber jener Menschen gedenken, die 1945 kurz vor Kriegsende ermordet wurden“, sagte Bürgermeister Nobert Schilff.
Mit seinen Amtskolleginnen Ute Mais und Barbara Brunsing hat er einen Kranz am Mahnmal in der Bittermark niedergelegt, um jener Menschen zu gedenken, die noch in den letzten Wochen und Tagen des Zweiten Weltkriegs dem Nazi-Terror zum Opfer gefallen sind.
Über 200 Menschen – vor allem ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, aber auch deutsche Widerstandskämpfer, Regime-Kritiker und andere – wurden auf grausame Weise umgebracht. „Der sinnlose Tod dieser Menschen wird uns immer begleiten. Sie dürfen nicht vergessen werden. Für uns gilt, die Erinnerung an sie wachzuhalten“, so Schilff.
Lauf diesmal nur virtuell
Ausdruck der Erinnerungsarbeit und des Widerstands gegen Rechtsextremisten ist auch der „Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf“, der an Karfreitag normalerweise in der Bittermark endet. Diesmal haben einzelne Läufer im Internet Bilder ihrer Strecken veröffentlicht.
Organisator Wolfgang Gurowietz und Dr. Stefan Mühlhofer als Vorsitzender der Regionalen Arbeitsgemeinschaft „Gegen das Vergessen - Für Demokratie“ waren ebenfalls vor Ort.