Kältekammern erreichen Temperaturen von minus 85 bis minus 110 Grad.

© Stefan Milk (Archiv)

Kältekammer am Phoenix-See soll 5000 Euro Strafe zahlen

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Weil die Kältekammern am Phoenix-See während des Corona-Lockdowns geöffnet waren, soll der Inhaber nun ein Bußgeld von 5000 Euro an die Stadt zahlen. Dagegen wehrt er sich.

Hörde

, 08.07.2020, 15:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Kältekammern von Vitaluxe am Phoenix-See gehören wohl zu den kühlsten Plätzen im ganzen Ruhrpott. Bis zu minus 110 Grad erreichen die Kammern. Sportler, aber auch Rheumatiker oder Schmerzpatienten schätzen die Kältetherapie.

Robin Mayler, Inhaber des Vitaluxe-Studios, leidet selbst an Rheuma und ist von der heilenden Wirkung seines Angebots überzeugt. „Die Gesundheit steht bei uns immer im Mittelpunkt“, sagt er. Deshalb sträubt er sich auch, ein Bußgeld an die Stadt Dortmund zu zahlen. Denn das Ordnungsamt hatte die Vitaluxe-Kältekammer Ende April geschlossen – aufgrund von Verstößen gegen den damals wirksamen Corona-Lockdown.

„Sind kein Fitnessstudio und werden auch nicht so wahrgenommen“

Nun hat Mayler in einem Schreiben an die Stadt dem verhängten Bußgeld von 5000 Euro widersprochen und um Aufhebung gebeten. „Wir sind kein Fitnessstudio“, betont der Betreiber. Das war nämlich die Begründung des Ordnungsamtes, das am 24. April überraschend das Geschäft am Phoenix-See geschlossen hatte.

Ein paar Wochen später dann die Überraschung: Die Kältekammern durften schon vor dem 11. Mai wieder öffnen – dem Datum, an dem in NRW die Fitnessstudios wieder öffnen durften. Ein Widerspruch, wie Mayler findet: „Wir werden also auch nicht als Fitnessstudio wahrgenommen“, sagt er dazu.

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Obwohl sich die Kältekammern auf die Gesundheit und Schmerztherapie konzentrieren, werden auf der Internetseite auch Fitness- und Abnehmprogramme angeboten. Robin Mayler selbst hat im Laufe seiner Rheuma-Erkrankung eine sogenannte EMS-Therapie durchgeführt, die er nun selbst in seinem Geschäft anbietet. Dabei wird vor allem die Muskulatur aufgebaut, was die Gelenke schonen und Osteoporose-Patienten helfen soll.

Ob dieses Angebot die Vitaluxe-Kältekammer als Fitnessstudio einstuft, bezweifelt Mayler. Dennoch hatte er sein Fitness-Programm auf Eis gelegt und erst zusammen mit der offiziell genehmigten Wiederöffnung der Fitnessstudios am 11. Mai wieder gestartet.

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Die Stadt teilte zur Schließung des Studios unter anderem mit: „Der Betrieb der Kältekammer (...) erfüllt nach aktueller Rechtsauffassung des Gesundheitsministeriums NRW den Tatbestand der Heilkundeausübung im Sinne des Heilpraktikergesetzes. Der Betrieb wäre nur statthaft, wenn die Kältesaunen unter Aufsicht medizinischen Fachpersonals, das heißt mindestens unter der Aufsicht eines Heilpraktikers betrieben würden. Ein Heilpraktiker war nicht anwesend.“

Die Stadt hat sich bislang nicht dazu geäußert, wie sie mit dem Widerspruch gegen den Bußgeldbescheid umgehen wird.

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