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Inzidenz in Altersgruppen: Gesundheitsamt wegen einer Entwicklung in Sorge
Steiler Anstieg in Dortmund
Ein Wert von 3000 – die Corona-Inzidenz in Dortmund bei den Schülern steigt und steigt. Größere Sorge macht dem Gesundheitsamt aber ein anderer steiler Anstieg - bei deutlich älteren Menschen.
Wie gefährlich ist das Coronavirus aktuell? Spätestens seitdem Omikron das Geschehen dominiert, lässt sich das nicht mehr allein an der Inzidenz ablesen. Dennoch zeigte sich Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken am Dienstag (25.1.) besorgt, als er die aktuellen Zahlen nannte.
Den höchsten Wert gibt es weiterhin bei den Schülern. 3095 betrage die Inzidenz bei den Grundschülern – nur knapp weniger bei den etwas Älteren: 2926 bei den 11- bis 15-Jährigen.
Hohe Werte für alle Altersklassen bis 45 Jahre
Bei den Unter-6-Jährigen sank die offizielle Inzidenz zwar von 1120 auf 986. Das führt Renken aber nur auf wenige Tests zurück, denn aktuell seien viele Kinder nicht in den Kitas. Man rechne mit einer hohen Dunkelziffer. In allermeisten Altersgruppen steigt die Inzidenz aber weiter, oft auf ein Rekordhoch.
Die 16- bis 20-Jährigen würden noch bei 1940 liegen. Die Fünf-Jahres-Kohorten zwischen 21 und 45 indes liegen allesamt ziemlich gleichauf, zwischen 1249 und 1376. Auch das bedeutet eine deutliche Veränderung zu den Vorwochen.
Über-80-Jährige: Wert in einer Woche mehr als verdoppelt
Da hatte Renken noch davon gesprochen, dass bei 30 Jahren eine deutliche Grenze gelegen hatte – mit deutlich sinkenden Inzidenzen darüber. Nun gibt es noch einen Schnitt ab der zweiten 40er-Hälfte. Bei den Über-45-Jährigen habe man es aktuell mit Inzidenzen unter 1000 zu tun. Sorgen bereiten dem Gesundheitsamt aber ausgerechnet die kleinsten Zahlen.
Für die Über-80-Jährigen steht in der Tabelle zwar eine 209. Doch diese Inzidenz ist nur im aktuellen Vergleich mit den Jüngeren niedrig. Setzt man sie in Relation zu den Vorwochen, sieht man einen steilen Anstieg. Vor sieben Tagen stand dort noch der Wert 84.
Das sei ein Wert, wie man ihn nur von Anfang 2021 kenne, aus der zweiten und dritten Corona-Welle. „Trotz Impfung haben wir eine jetzt eine hohe Infektionsrate“, erläuterte Renken. Natürlich gelte einerseits: Wer vollständig geimpft und geboostert sei, habe „höchstmöglichen Schutz“.
Dort „Impfdurchbrüche mit höchstem Sterberisiko verbunden“
Nur heiße das auch: Ältere und Vorerkrankten hätten weiterhin ein Risiko auf einen schweren bis dramatischen Verlauf. „Bei den Über-80-Jährigen sind Impfdurchbrüche mit dem höchsten Sterberisiko verbunden.“
Während einer längeren Phase zu Beginn der Omikron-Welle habe man glücklicherweise keine Sterbefälle vermelden müssen. Das sei nun aber leider wieder anders. Die Krankenhauszahlen seien bisher auch niedrig gewesen. Doch jetzt würden erste Meldungen von einem Anstieg der Patienten kommen. Und alles deute darauf hin, dass das auch die Intensivstationen betreffe.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
