Innogy Westenergie: Westnetz hat neue Mutterfirma - und die DEW neuen Mit-Eigentümer
Energiemarkt
Mit Eons Regionalgesellschaft „Innogy Westenergie“ bekommt der Dortmunder Netzbetreiber Westnetz eine neue Mutterfirma. In einem anderen Dortmunder Konzernzweig bleibt die Zukunft ungewiss.

Die Zentrale des in Dortmund ansässigen Verteilnetzbetreibers Westnetz. © Hans Blossey (Archivbild)
Die Zerschlagung der früheren RWE-Tochter Innogy zieht weitere Konsequenzen nach sich. Während RWE das Geschäft mit den Erneuerbaren Energien übernimmt, fällt das Netz- und Endkundengeschäft von Innogy an Eon.
Ähnlich wie früher VEW soll nun eine neue Regionalgesellschaft das Geschäft mit den Kommunen bündeln. Innogy Westenergie GmbH heißt das Kind, das Anfang Oktober aus der Taufe gehoben wurde. Die neue Regionalgesellschaft, die ihren Stammsitz in Essen hat, wird zugleich die Führungsgesellschaft für den Dortmunder Verteilnetzbetreiber Westnetz an der Florianstraße sein.
Eigentlich wäre die Westnetz-Zentrale der passende Ort für die Vorstellung der Westenergie-Aktivitäten gewesen, wie der Dortmunder Dr. Achim Schröder am Montag (2. Dezember) bei einem Pressegespräch sagte. Tatsächlich ging es aber in den Innogy-Tower am Freistuhl, in dem der Vertriebs-Bereich gebündelt ist.
„Wir sind hier quasi Gast“, sagt Schröder (53), der es als einziger Dortmunder in die oberste Etage von Innogy Westenergie geschafft hat. Schröder, für REW, Innogy und Westnetz tätig, wird innerhalb der Geschäftsführung in Essen die Bereiche „Finanzen und Regulierung“ übernehmen.
Im Tower bleibt die Ungewissheit
Fragen, wie sich die Zerschlagung von Innogy auf die Beschäftigten im Innogy-Tower auswirkt, vermochte Schröder nicht zu beantworten. Das betreffe den Bereich Vertrieb, für den er aber nicht spreche. Jüngsten Meldungen von Eon zufolge könnten sowohl in Dortmund als auch in Essen je rund 800 Arbeitsplätze wegfallen.
Während die Zukunft für die rund 600 Beschäftigten im Innogy-Tower ungewiss bleibt, dürfen die 700 Mitarbeiter von Westnetz in Dortmund eher gelassen bleiben.

Dr. Achim Schröder ist als einziger Dortmunder in den Vorstand der neuen Eon-Regionalgesellschaft „Innogy Westenergie“ gerückt. © Schaper
Nach bisherigem Stand der Dinge ist kein Abbau von Arbeitsplätzen geplant. Im Gegenteil: Weil Westnetz Zukunftsgeschäfte wie „City Energy Solutions“ und Elektromobilität ausbauen will, könnten sogar neue Jobs entstehen – Zukunftsmusik.
Westenergie ist mit knapp 40 Prozent an DEW beteiligt
Fest steht hingegen, welche Musik künftig bei der Regionalgesellschaft Innogy Westenergie gespielt wird: Knapp 10.000 Mitarbeiter stark, wird sie der größte Regionalversorger unter dem Eon-Dach sein. Ihr Stammgebiet reicht von Nordrhein-Westfalen über Niedersachsen bis nach Rheinland-Pfalz.
Und weil die bisherigen Anteile von Innogy an Dortmunder Energie und Wasser (39,9 Prozent) auf Westenergie übergehen, sitzt die Gesellschaft künftig auch beim lokalen Versorger DEW mit am Tisch.
Voraussichtlich Mitte 2020 müssen wieder neue Namensschilder her: Innogy soll dann Geschichte sein - und die jetzige Innogy Westenergie einfach nur noch „Westenergie AG“ heißen.