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„Impf-Express“ für Senioren: Mit dem Elektromobil zum Impfzentrum
Corona-Pandemie
Ab dem 8. Februar finden Impfungen für über 80-Jährige im Corona-Impfzentrum auf Phoenix-West statt. Doch wie kommt man dort hin? Die Stadt hat dazu auch unkonventionelle Ideen.
Gute Erreichbarkeit und Barrierefreiheit waren ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Auswahl des Impfzentrum-Standorts. Die Wahl fiel in Dortmund auf die Warsteiner Music Hall, eine alte Industriehalle auf Phoenix-West. In der Halle sind auf einer Ebene zehn Impfstraßen entstanden, um möglichst viele Dortmunder gegen Corona impfen zu können.
Hinweise zur Erreichbarkeit des Impfzentrums wurden schon im am 23. Januar verschickten Infobrief an alle über 80-Jährigen verschickt, die in der ersten Prioritätsstufe geimpft werden. Danach gibt es einen ausgeschilderten Parkplatz zu Füßen der alten Phoenix-Hochofenanlage an der Konrad-Zuse-Straße und Bus-Haltestellen, die von mehreren Buslinien (442 und 451) und einem Impf-Shuttle angefahren werden, den DSW21 ab Bahnhof Hörde fahren lässt.
Das Problem ist: Wer aus dem Auto oder dem Bus aussteigt, steht an der Konrad-Zuse-Straße vor einer großen Freitreppe, die zum Impfzentrum führt. Und auch die Rampe dürfte für Hochbetagte mit Gehbehinderung nur schwer zu überwinden sein. Der Phoenix-Platz vor dem Impfzentrum darf aus Sicherheitsgründen nicht befahren werden, um dort etwa Menschen aussteigen zu lassen, teilt die Stadt auf Anfrage mit.

Mit den Elektromobilen vom Hauptfriedhof richtet die Stadt einen Fahrservice zum Impfzentrum auf Phoenix-West ein. © © Schaper
Doch sie hat sich kreative Gedanken gemacht, wie Gehbehinderte gut und sicher von der Konrad-Zuse-Straße ins Impfzentrum kommen: Vom Parkplatz an den Hochöfen bis zum Eingang des Impfzentrums wird der „Impf-Express“ fahren - das sind Elektrofahrzeuge, die schon auf dem Hauptfriedhof im Einsatz waren, um Besucher inklusive Gepäck wie Material zur Grabpflege über das große Gelände zu fahren.

2021.01.05 Dortmund Impfzentrum Phönix West Foto Schaper © Schaper
„Bei Bedarf können sich die Besucherinnen und Besucher beim Personal am Parkplatz melden und werden dann mit Elektrofahrzeugen vom Parkplatz zum Eingang gefahren“, teilte die Stadt am Dienstag (2.2.) mit. Außerdem stehen, wenn nötig, Rollstühle und Helfer bereit, die beim Besuch im Impfzentrum behilflich sind.

Der ausgeschilderte Parkplatz für das Impfzentrum liegt direkt an der alten Phoenix-Hochofenanlage. © Schaper
Im Impfzentrum selbst können die Impfstraßen sowohl mit dem Rollstuhl als auch mit einem Rollator problemlos genutzt werden. Und auch eigene Begleitpersonen können mitgebracht (aber nicht geimpft) werden.

Die zehn Impfstraßen im Impfzentrum auf Phoenix-West sind auch mit Rollstuhl oder Rollator nutzbar. © Stephan Schuetze
Hinweise für die kostenlose Anfahrt
Spezielle Hinweise gibt es auch für Menschen mit Gehbehinderung und/oder Pflegeeinstufung für die Anreise zum Impfzentrum.
- Wer einen Schwerbehindertenausweis mit entsprechender Berechtigung besitzt, kann etwa den Fahrdienst für Behinderte nutzen, teilt die Stadt mit.
- Wenn dies nicht der Fall ist, übernehmen oft auch die Krankenkassen die Kosten für die Taxifahrt. Dazu können die Hausärzte eine Verordnung zur Krankenbeförderung ausstellen.
- Wer Leistungen vom Sozialamt bekommt und weder eine selbst organisierte noch eine Anfahrt mit dem ÖPNV möglich ist, für den können im Ausnahmefall nach Prüfung vorrangiger Ansprüche gegenüber der Krankenkasse die Kosten für eine Taxifahrt übernommen werden.
- Wer einen Pflegegrad hat, kann auch durch den eigenen Pflegedienst oder einen Begleitdienst unterstützt werden. „Die Kosten können dann über die Pflegekasse abgerechnet werden“, heißt es in einem Info-Schreiben der städtischen Seniorenbüros.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
