
Peter Spinneux, stellvertretender Bezirksbürgermeister, brauchte nur zwei Schläge, um das Faß anzustechen. Damit wurde die Pfingsthuekke 2022 eröffnet. © Uwe von Schirp
Im Video: Eröffnung der „Pfingsthuekke“ 2022 in Huckarde
Traditionskirmes
Vier Tage Rummel im Ortskern. Pfingsten – dazu gehört im Dortmunder Westen untrennbar die „Pfingsthuekke“. Wir haben für Sie live von der Eröffnung am Freitag berichtet.
Pfingsten, Kirmes, Huckarde: Das gehört seit Jahrhunderten zusammen. Seit Freitagnachmittag (3.6.) drehen sich die Karusselle wieder im Ortskern: Es ist „Pfingsthuekke“. Die offizielle Eröffnung mit dem Fassanstich durch den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Peter Spinneux, der zwei Schläge brauchte, bis das Bier floss, fand um 19 Uhr statt.
Patrick Arens, Vertreter der Schausteller, sprach im Interview mit unserer Redaktion von einer „Riesenerleichterung“. Er sei froh, dass es wieder losgehe. „Die Kirmessen in Dortmund gehören mit zu den traditionsreichsten“, sagte er.
Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Peter Spinneux sagte vor seinem ersten Fassanstich: „Ich bin überwältigt, dass so viele wieder da sind.“ Er sei froh, dass nun wieder etwas Normalität zurückkehre.
Denn: Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause herrscht nun wieder Trubel im Ortskern zwischen Marktplatz und Urbanuskirche. Bude an Bude reiht sich auf Rahmer Straße, Huckarder Straße, Marienstraße und Am Dieckhof. Fahrgeschäfte wie Breakdancer, Amazonabahn, Jumpstreet, der Autoscooter „Pool Position“ und ein Kettenkarussell versprechen Kurzweil und Nervenkitzel. Auf die kleinen Besucher warten mehrere Kinderkarusselle.
Damit nicht genug: An der Ecke Rahmer Straße/Dückerstraße steht die Festbühne. Der Gewerbeverein Huckarde hat für die vier Kirmestage ein buntes musikalisches Programm zusammengestellt. Nach dem Auftakt am Freitagabend mit der Show-Band „Tommy and the Blue Boys“ rocken am Samstag die Undercover-Crew, am Sonntag Susan Kent und am Montag Mike Best das Kirmespublikum.
Kirchweih und Kirchengericht als Urspung
Wie viele Traditionskirmessen ist auch der Huckarder Rummel eng mit der Kirche verbunden. Pfingstmontag (6.6.) führt nach dem Gottesdienst in der Urbanus-Gemeinde (Beginn: 10 Uhr) eine Prozession zu vier Segensstationen im Dorf. Historisch geht sie wohl zurück auf eine jährliche Feldbegehung des Klosters Essen mit den örtlichen Landwirten im späten Mittelalter.
St. Urbanus ist eine Gründung des Essener Klosters. Dieses Kirchengericht, bei dem es um die Abgaben der Bauern ging, fand immer am Pfingstdienstag statt. Das Kirchweihfest war wie in vielen anderen Orten immer mit einem Jahrmarkt verbunden – der Ursprung der Pfingsthuekke.
Mit einem Höhenfeuerwerk endet der Eröffnungstag. Samstag und Pfingstsonntag (4./5.6.) haben die Fahrgeschäfte und Buden von 14 bis 24 Uhr geöffnet, am Pfingstmontag von 14 bis 22 Uhr.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
