
Captain und Jäger lecken sich die Schnauze, wenn Daniela Stahlbuck ihre Hundekekse auspackt. © Susanne Riese
Gesunde Hundekekse: Daniela Stahlbuck (39) backt Leckerlis für empfindliche Hunde
KeksReich
Daniela Stahlbuck backt leidenschaftlich gern, am liebsten für Hunde. Mit ihrem Mini-Unternehmen KeksReich will sie individuell für jede Pfote den perfekten Lieblings-Keks anbieten.
Auf dem Hundeplatz ist Daniela Stahlbuck sehr beliebt. Denn sie hat immer die leckersten Leckerlis in der Tasche. Die 39-jährige Dortmunderin stellt die kleinen Knochen, Dinkeldackel und Stangen selbst her. Unter dem Namen „KeksReich“ bietet sie die Hundesnacks aus guten Zutaten ohne Weizenmehl, Konservierungsstoffe und Zusätze auch anderen Hundebesitzern an.

Australian Shephard Captain im KeksReich © Susanne Riese
Seit Kurzem hat auch der Futterladen „Lucka – Feines für den Hund“ an der Hagener Straße in Kirchhörde ihre Produkte im Sortiment. Expandieren will die gelernte OP-Schwester und Mutter von zwei Kindern aber nicht. Sie mache das aus Leidenschaft zum Backen und aus Liebe zu den Hunden.
Mit der Zubereitung eigenen Hundefutters hat die in Dortmund-Löttringhausen lebende Tierhalterin 2004 aus der Not heraus begonnen. Einer ihrer beiden Hunde, sie heißen Jäger und Schnitzel, vertrug das gekaufte Futter nicht. Daniela Stahlbuck hatte den Border-Collie-Münsterländer-Mix Schnitzel aus einem Versuchslabor gerettet und wieder aufgepäppelt. „Er hat sich gut erholt, aber er hat nichts vertragen, was es im Laden zu kaufen gibt.“
Hunde-Ernährung wurde notgedrungen ein großes Thema
So begann die Tierfreundin, sich intensiv mit dem Thema Hundeernährung zu beschäftigen – zu einer Zeit, als es kaum Spezialfutter gab. Sie begann, selbst für ihren kleinen Allergiker-Hund mit dem empfindlichen Magen zu kochen. Auch Leckerchen durften natürlich nicht fehlen. „Ich habe mit Leberwurstkügelchen begonnen. Die schwimmen, deshalb sind sie super für ein Hundetraining im Wasser.“
Schnitzel war nämlich in der Rettungshundestaffel des DRK in Schwerte. Im letzten Sommer ist Schnitzel im Alter von 15 Jahren gestorben. Jäger und der neue Hund Captain, ein eineinhalbjähriger Australian Shephard, lieben die selbstgemachten Hundeküchlein aber ebenso.

Daniela Stahlbucks Hunde-Leckerchen wie diese Käsestangen schmecken auch Menschen – bis auf die mit Leberwurst vielleicht. © Susanne Riese
„Meine Kekse bestehen aus hochwertigen Zutaten – Bio-Dinkelmehl, Kokosmehl, Reismehl – und sind frei von Rohasche, Konservierungsmitteln, Hühnerfleisch und Weizen. Ich backe auf Wunsch auch ganz mehlfrei, vegane Kekse oder vegetarische Köstlichkeiten“, sagt Daniela Stahlbuck, die selbst Vegetarierin ist, das für Hunde aber nicht empfehlen würde.
Für die Vierbeiner stellt sie Leberwurst selbst her, sie achtet beim Hackfleisch für ihre Hundemuffins auf die Herkunft und das Obst für die Kekse kommt vom Hof Mertin. So entstehen Joghurt-Fitness-Knochen, kleine Fische aus Kokosmehl, Miniknochen aus Süßkartoffeln und Ei und glutenfreie Maismehl-Kekse. Für besondere Anlässe backt sie auch gern Hundetorten oder Kuchen.

KeksReich versorgt Hunde mit passenden Leckerchen und Anreiz beim Training. © Susanne Riese
In großem Stil möchte Daniela Stahlbuck ihr KeksReich nicht aufziehen. Ihr ist es am liebsten, sie kennt die Tiere, für die sie backt. „Mir liegt es sehr am Herzen, individuell, alters- und typgerecht für jeden Hund den richtigen Keks zu backen“, sagt sie. Ältere Tiere beispielsweise bekommen etwas weichere Kekse mit weniger Kalorien, Hunde mit Nierenleiden weniger Spinat-Anteil und für Tiere mit Mundgeruch mischt sie Petersilie unter.
Kekse halten lange – wenn sie nicht aufgefuttert werden
Alle Sorten können in verschiedene Größen und Zusammensetzungen bestellt werden. „Die Kekse können mindestens sechs bis zwölf Monate aufbewahrt werden“, sagt Daniela Stahlbuck und lacht. „Meistens halten sie aber nicht so lange, weil sie vorher aufgefuttert werden.“
„Futter ist natürlich auch eine Kostenfrage“, gibt die Tierschützerin zu, die in Teilzeit in ihrem eigentlichen Beruf als OP-Schwester arbeitet. Manche nutzten daher die Hunde-Spezialitäten nur zum Trainieren. Denn für einen Dinkel-Dackel mit Leberwurst, eine Käse-Dinkel-Stange oder einen kleinen Knochen aus Karotte, Apfel, Haferflocken und Dinkelmehl würden die Tiere fast alles tun.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
