Hoffnung für krebskranken Dortmunder Mehr als 1000 Menschen wollen Metehan (1) das Leben retten

Hoffnung für Metehan: Mehr als 1000 Menschen wollen sein Leben retten
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Es brauch dieses Mal nur ein Mobiltelefon und etwas Zeit, um möglicherweise ein Kinderleben zu retten: Auf dem Bierzelt-Garnituren am Mendesportplatz am Fredenbaum liegen rot-weiße Flyer der Deutschen Knochenmarkspende-Datei DKMS. Unter dem weißen Pavillon steht Melahat Yildiz, die Mutter von Metehan (1), Es geht hier um das Leben ihres Sohns - er ist am Krebs erkrankt und braucht nun eine Knochenmarkspende, um die Leukämie zu besiegen.

Es hat sich am Sonntagnachmittag, 13. August, eine kleine Schlange vor dem Holztisch gebildet. Für die Registrierung als Spender muss heute kein Online-Formular ausgefüllt werden. Ein Smartphone reicht, damit die persönlichen Informationen der Probe zugeordnet wird. Die wird an Ort und Stelle per Wangenabstrich mit Wattestäbchen entnommen. Etwa 40 Menschen haben sich in der ersten Stunde bereits registriert.

Es ist die erste Registrierungsaktion für den kleinen Jungen aus Westerfilde, die hier vor Ort in Dortmund stattgefunden. Zu verdanken ist das dem Fußballverein SC Osmanlispor Dortmund, der nach dem Aufstieg seiner ersten Mannschaft in die Bezirksliga an diesem Wochenende seinen ersten Heimspieltag hat. „Wir erwarten zum Saison-Auftakt heute besonders viele Zuschauer“, sagt Osmanlispor-Sprecher Yunus Irmak.

Alle für Metehan: Bevor Spender registriert und typisiert werden können, ist viel Organisationsarbeit nötig. Metahans Mutter Melahat Yildiz (l.) ist mittendrin.
Alle für Metehan: Bevor Spender registriert und typisiert werden können, ist viel Organisationsarbeit nötig. Metahans Mutter Melahat Yildiz (l.) ist mittendrin. © G. Thanscheidt

Metehans Mutter und das Osmanlispor-Vorstandsmitglied hoffen auf einige hundert Menschen, die sich während der Sportveranstaltung registrieren lassen und somit auch für andere Erkrankte künftig zur Verfügung stehen. Auf der Seite „Gemeinsam stark für Metehan“ der DKMS haben sich bisher, Stand 13. August, 16 Uhr, mehr als 1100 Menschen registriert. Die Proben des Osmanlispor-Spieltags kommen noch dazu, sodass schätzungsweise gut 1500 Menschen dem einjährigen Metehan neue Hoffnung auf Heilung geben.

Der war noch im Krankenhaus, als die Typisierungsaktion für ihn begann. Er unterzieht sich seit Juni einer Chemotherapie, seine ersten Haare hat das Kleinkind schon wieder verloren. „Aber er ist immer noch gut drauf, er singt und tanzt“, sagt seine Mutter. Sein Vater Ibrahim holt ihn an diesem Tag aus der Klinik ab, bevor er sich dort in Kürze wieder einem Chemotherapie-Zyklus unterziehen muss.

Der kleine Metehan während der Behandlung in der Dortmunder Kinnderklinik
Der kleine Metehan während der Behandlung in der Dortmunder Kinnderklinik © DKMS

Ursprünglich war Metehans ältere Schwester (4) als Spenderin auserkoren worden. Im Rahmen einer sogenannten Familien-Typisierung hatte sich herausgestellt, dass ihre Stammzellen dazu geeignet sind. Nun war sie aber an Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt, das macht eine Spende erst einmal unmöglich - und die für Oktober geplante Transplantation ist fraglich. Deswegen werden weiter Spender gesucht - das nächste Mal am Sonntag, 20. August von 13 bis Uhr im Dietrich-Keuning-Haus.

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