
© Michael Nickel
Hier ist in Dortmunds Süden Platz für neue Wohnungen
Wohnen in Dortmund
Im Süden Dortmunds wird viel gebaut – vor allem im Stadtbezirk Hombruch. Neben laufenden und geplanten Projekten gibt es einige unbebaute Flächen, auf denen Wohnungen entstehen könnten.
Diese Geschichte dreht sich um einen Begriff, der sperrig ist, sich aber selbst erklärt. „Wohnbauflächenentwicklung“ nennt sich das sprachliche Ungetüm. Für den Stadtbezirk Hombruch gibt es einen Plan für eine solche Wohnbauflächenentwicklung. Der sagt etwas darüber aus, welche bislang unbebauten Flächen in Zukunft bebaut werden könnten.
? Was hat es mit diesem Thema überhaupt auf sich?
Im Stadtbezirk wird gerade und auch in naher Zukunft viel gebaut. Für die Veränderung einiger Flächen muss ein sogenannter Bebauungsplan geändert oder neu aufgestellt werden.
Solche Fälle gibt es derzeit an fünf Stellen: auf dem alten Telekom-Gelände an der Hagener Straße, an der Hellerstraße in Löttringhausen, am Lennhofe, am Luisenglück und auf dem Schreck-Mieves-Gelände. Hier sind übrigens schon die ersten Bauarbeiter angerückt.
Die Firma Keller, unter anderem auf die Verfüllung von alten Bergbauschächten spezialisiert, hat einen Container und schweres Gerät auf dem Gelände untergebracht.
Das letzte Wort darüber, ob der Bebauungsplan so funktioniert, hat jeweils der Rat der Stadt Dortmund. Bei solchen Projekten hat die Öffentlichkeit das Recht, sich zu beteiligen und Kritik zu äußern.
Auf die müssen die Behörden auch eingehen, sie bewerten und letztlich Schlüsse daraus ziehen. Besonders hitzig diskutiert wird seit Monaten beispielsweise der Plan zur Bebauung des Lennhof-Biotops.
? Was haben die Bebauungspläne mit den unbebauten Flächen zu tun?Beides gehört zur Wohnbauflächenentwicklung. Es gibt noch weitere Begriffe, die das Baugesetzbuch und die Baunutzungsverordnung auf Lager haben, einer davon lautet Flächennutzungsplan – kurz FNP.

Auf dem ehemaligen Schreck-Mieves-Gelände in Dortmund-Barop laufen die ersten vorbereitenden Bauarbeiten. Auf der Fläche sollen hunderte neue Wohnungen entstehen. © Michael Nickel
Der regelt, „welche Flächen in den nächsten 10 bis 15 Jahren von den unterschiedlichen Nutzungen wie etwa Wohnen, Arbeiten, Freizeit in Anspruch genommen werden sollen“, wie es auf der Homepage der Stadt heißt.
An vielen Stellen auf der großen Fläche zwischen B1, B54 und A45 schlummern Flächen, auf denen theoretisch eine Wohnbebauung möglich wäre.
? Wo gibt es denn solche Stellen, an denen was gebaut werden könnte?
Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt hat Ende 2019 der Bezirksvertretung Hombruch einen Übersichtsplan zur Verfügung gestellt. Auf dem ist gut zu sehen, wo welche Entwicklungen stattfinden.
? Raus mit der Sprache: Wo genau sind die Flächen, auf denen eine Wohnbebauung möglich ist?
Für eine Auswahl lohnt sich eine Unterteilung in die einzelnen Stadtteile.
Barop: im hinteren Bereich eines Dreiecks an der Kreuzung Palmweide und Fillkuhle gegenüber des evangelischen Friedhofs bis zur Feldgrenze. Ebenfalls eine mögliche Wohnfläche ist eine Brachfläche an der Palmweide zwischen den Gärten an den Gleisen und den Studentenwohnungen an der Emil-Figge-Straße.
Eichlinghofen: zwischen den Straßen Am Kuhlenweg und Am Winkelsweg, wo derzeit ein Feld ist.
Lücklemberg: entlang des Kleinen Floraweges zwischen Am Kramberg und Liesenmorgen.

Das Gelände der einstigen Zeche „Kaiser Friedrich“ liegt mitten im Wohngebiet Menglinghausen-Süd. 133 neue Mietwohnungen könnten hier gebaut werden. © Marc D. Wernicke
? Heißt das, dass dort jetzt auch überall gebaut wird?
Nein. Es bedeutet lediglich, dass die rechtliche Grundvoraussetzung dafür besteht. So wie übrigens auch auf der umstrittenen Fläche in Menglinghausen-Süd. Hier liegt mitten in einem Neubaugebiet eine unbebaute Fläche, auf der nun Mehrfamilienhäuser entstehen sollen.
In der Politik und in der Nachbarschaft wird dieser Plan mitunter scharf kritisiert, Die andere Seite verweist darauf, dass die Fläche seit Jahrzehnten als potenzielle Wohnfläche ausgezeichnet ist.