
© Susanne Riese
Heisterbach soll ganz natürlich fließen – dafür werden Bäume gefällt
Ökologischer Umbau
Der Heisterbach im Dortmunder Süden soll in einen naturnahen Zustand versetzt werden. Vorbereitungen und Rodungen haben bereits begonnen. Die Erneuerung hat viel mit Hochwasserschutz zu tun.
Der Heisterbach im Dortmunder Stadtbezirk Hörde verläuft derzeit schnurgerade in einem ausgebauten Bett mit mehreren Sohlschwellen.
Auf einer Länge von 1.600 Metern zwischen dem Zufluss des Vinklöther Baches im Süden und der Ausmündung in den Marksbach soll er in den kommenden Monaten in einen natürlich verlaufenden Bach verwandelt werden.
Das Bachbett bekommt einen neuen Verlauf
Das durch Wichlinghofen und Niederhofen führende Bachbett wird neu verlegt. Der Bach darf zukünftig wieder mäandern, das heißt mit vielen Schlingen und Kurven verlaufen. Da das Platz braucht, müssen allerdings eine Menge Bäume gefällt werden.
Entlang des Heisterbachs stapeln sich daher schon jetzt Stämme und gerodetes Buschwerk. Zum Abschluss der Arbeiten wird dort aber wieder mit heimischen Bäumen und Sträuchern aufgeforstet, teilt die Stadt Dortmund mit.

Entlang der Straße „Am Heisterbach“ sind die Rodungen schon fast abgeschlossen. © Susanne Riese
Hintergrund der Maßnahme sind bundesweites Wasserrecht und Europäische Wasserrahmenrichtlinien, nach denen Eigentümer nicht ausgebaute Gewässer soweit wie möglich wieder in einen naturnahen Zustand versetzen sollen.
Die Maßnahme fördere den Klimaschutz und unterstütze den Hochwasserschutz, so die Stadtentwässerung Dortmund.
In seinem jetzigen Zustand wird der offen ausgebaute Heisterbach durch ungedrosselte Regenwassereinleitungen aus dem Kanalnetz teilweise stoßartig belastet und oft überlastet. Der leicht schlingenförmig Verlauf verbessert den Hochwasserschutz durch die Vergrößerung der Fläche.
Markierungen für den Umbau sind schon gesetzt
Für diesen sogenannten mäandrierenden Verlauf muss eine Menge Erdreich bewegt werden. Markierungen in den Wiesen deuten bereits an, wie weit die Erneuerung reichen wird. Zusätzlich wird eine etwa 120 Meter lange kaskadenförmige Rückhaltemulde entlang der Straße „Am Heisterbach“ errichtet.

In Höhe des Kinderheims in Wellinghofen sucht sich der Bach bereits ein natürliches Bett. © Susanne Riese
Die Einbauten im Bachbett sollen entfernt und drei Durchlässe für den Heisterbach und den Ellerberggraben errichtet werden. „Der Schwerpunkt liegt hier auf einer natürlichen Entwicklung des Gewässerquerschnittes und des Uferrandstreifens“, teilt die Stadt mit.
„Gerade die Maßnahme an kleineren Gewässern Dortmunds und deren naturnaher Umgestaltung liefern eine bedeutenden Beitrag für das Kleinklima, für den Hochwasserschutz und damit für die Klima-Resilienz der Stadt“, sagt Dr. Christian Falk, technischer Leiter der Stadtentwässerung.
Die Bepflanzung mit standortgerechten Bäumen und Sträuchern soll die natürliche Entwicklung entlang des Gewässers unterstützen.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
