Glätte und Schnee: Fast 200 Unfälle in Dortmund
Wochenend-Bilanz
Am Wochenende setzte plötzlich auch in Dortmund der Winter so richtig ein - und machte der Polizei viel Arbeit: Sie zählte bis zum Sonntagabend 195 witterungsbedingte Verkehrsunfälle in ihrem Zuständigkeitsbereich, davon 71 im Stadtgebiet von Dortmund und Lünen. Ein Bus blockierte am Freitagabend direkt eine ganze Straße.

Auf der spiegelglatten Syburger Straße kam ein Bus von DSW21 am Freitagabend ins Rutschen. Er rammte einen Container und blockierte querstehend mehr als anderthalb Stunden die Straße. © Dieter Menne
Aktualisierung Montag, 10.45 Uhr: Mehrere Leichtverletzte bei Unfällen
Der einsetzende dichte Schneefall am Sonntagnachmittag sorgte nochmal für eine Flut an Verkehrsunfällen auf den Autobahnen in und um Dortmund und auf den Straßen von Dortmund und Lünen. Insgesamt krachte es zwischen 14 und 21 Uhr 74 Mal - meist blieb es glücklicherweise bei Blechschäden. Auf den Autobahnen gab es von den insgesamt 34 Unfällen lediglich bei einem drei Leichtverletzte. Bei den 40 Unfällen auf den innerstädtischen Straßen gab es bei dreien Leichtverletzte, wieviele, konnte die Pressestelle der Polizei am Montagvormittag nicht sagen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand mussten keine Straßen wegen Glätte gesperrt werden.
Aktualisierung Sonntag, 15.47 Uhr: Werden Straßen mit starkem Gefälle gesperrt?
Im Gegensatz zu der Nacht zu Samstag ist es in der vergangenen Nacht und bis Sonntagmittag relativ ruhig auf den Straßen in und um Dortmund herum geblieben. Die Zahl der witterungsbedingten Unfälle im Bereich der Dortmunder Polizei, zu dem auch die Autobahnen um Dortmund gehören, stieg bis Sonntag, 14 Uhr, lediglich von 110 auf 121. Im Stadtgebiet von Dortmund und Lünen gab es insgesamt 31 Unfälle - das war jedoch, bevor der Schneefall am Sonntagnachmittag wieder anzog.
Die Polizei steht derzeit in Kontakt mit der EDG, die für die Räumung des Schnees und das Streuen auf Dortmunds Straßen zuständig ist, und dem Tiefbauamt. Es gehe darum zu schauen, ob man gegebenenfalls einige Straßen mit starkem Gefälle im Dortmunder Süden sperren muss, falls sie nicht schnell genug bestreut werden, heißt es aus der Polizei-Leitstelle. Es gebe dazu aber noch keine konkreten Pläne.
Ursprungsmeldung: Das war Samstag los
Es ist Winter, da schneit‘s, und da sind die Straßen öfter glatt. Der Wintereinbruch dürfte viele Autofahrer am Freitagabend dennoch überrascht haben – vielleicht, weil es in den vergangenen Wintern oft erst im Januar richtig schneite.
Die Polizei Dortmund hatte und hat in ihrem Autobahn-Zuständigkeitsbereich sowie in Dortmund und Lünen jedenfalls genug zu tun: 110 Einsätze meldete die Polizei bis Samstagmittag. Die Feuerwehr Dortmund hatte bisher keine witterungsbedingten Einsätze, hieß es am Samstagmittag bei der Leitstelle.
Von Freitag, 18 Uhr, bis Samstag, 13 Uhr, habe es 84 Verkehrsunfälle auf den Autobahnen um Dortmund herum gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmittag. Am Freitagabend hätten sich Glätte und Schneefall besonders auf den Verkehr auf der A1 zwischen den Autobahnkreuzen Westhofen und Wuppertal-Nord ausgewirkt. Auch auf der A45 zwischen Westhofen und der Anschlussstelle Freudenberg hätten querstehende Fahrzeuge und Unfälle für Stau gesorgt.
Bei den Unfällen kam es meist nur zu Blechschäden. Laut des Polizeisprechers verletzten sich bei Unfällen auf der Autobahn zwei Personen leicht, bei einem Unfall im Stadtgebiet Dortmund wurde eine Person leicht verletzt. Auf der Syburger Straße im Dortmunder Süden kam am Freitagabend gegen 20 Uhr ein Bus der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) auf glatter Fahrbahn ins Rutschen. Er prallte in der Folge gegen einen am Straßenrand stehenden Glascontainer und blockierte querstehend die ganze Straße. Erst gegen 21.45 Uhr, so der Polizeisprecher, wurde die Unfallstelle wieder freigegeben.
Die Zahl der Unfälle wegen des Wintereinbruchs bezeichnete der Polizeisprecher als hoch, „aber nicht unnormal“. Kurios: Es habe „ganz viele Notrufe gegeben, wo sich Leute über das Wetter beschwert haben“. Dafür habe die Polizei im Winter kein Verständnis.
Die für den Winterdienst zuständige Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) teilte am Samstagmorgen mit, dass von Samstagfrüh, 4 Uhr, an 34 Räum- und Streufahrzeuge und 120 Mitarbeiter im Einsatz gewesen seien. Es seien die Straßen der Winterdienststufen I und II geräumt und gestreut worden, das heißt, Hauptverkehrsstraßen und sogenannte Wohndurchgangsstraßen, zudem auch 3600 Überwege wie Ampelbereiche und Fußgängerüberwege. Ingesamt zählen 1068 Kilometer Straße in Dortmund zu den Kategorien I und II.
Ob und wann die EDG-Fahrzeuge am Freitagabend im Einsatz waren, war am Samstag nicht zu klären. In der Redaktion meldeten sich zahlreiche Autofahrer, die nicht geräumte und nicht gestreute Straßen am Freitagabend und am frühen Samstagmorgen beklagten.
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