Getötete Ehefrau im Ostwallviertel: Verdächtiger ist verurteilter Mörder
Tat in den Niederlanden
Ende Februar soll ein 41-jähriger Mann im Ostwallviertel seine Ehefrau umgebracht haben. Jetzt haben die Ermittler erfahren, dass der Verdächtige schon mal jahrelang im Gefängnis saß.

An der Viktoriastraße im Osten der Dortmunder City soll der Mann seine Frau getötet haben, während die Kinder in der Wohnung waren. © Oliver Volmerich (Archiv)
Eine 30-jährige Mutter ist am 24. Februar tot in ihrer Wohnung im Ostwallviertel gefunden worden. Ihr Mann hatte den Notruf gewählt - und gilt seitdem als dringend tatverdächtig, sie getötet zu haben. Von „Gewalteinwirkung gegen den Hals“ war die Rede.
Im April wurde der Mann wegen des Verdachts eines „besonders schweren Falls des Totschlags“ angeklagt. Mit dieser Formulierung ist ein „lebenslängliches“ Strafmaß möglich. Denn nun ist bekannt, was bereits kurz nach der Tat vermutet worden ist: Der Mann saß bereits wegen Mordes im Gefängnis.
Ende 2004 wurde in den Niederlanden, wo der Mann damals lebte, das Urteil gesprochen: Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er eine 17-Jährige umgebracht hatte. Die beiden sollen zuvor eine Beziehung geführt haben. „Das Urteil liegt uns inzwischen vor, ist aber noch nicht übersetzt“, sagt Staatsanwalt Henner Kruse.
Zehn Jahre Haft laut Urteil - sechs wurden abgesessen
Zehn Jahre lang sollte der Täter in Haft - seine Strafe saß er aber nur bis 2010 ab, wie Kruse berichtet. Dann wurde er in sein Heimatland, den Irak, abgeschoben. Dort lernte er die Frau kennen, mit der er vier Kinder bekam und im Jahr 2017 nach Deutschland zog.
Es gab im Raum Aachen bereits ein Verfahren wegen häuslicher Gewalt. Das Paar trennte sich, jedoch kam es zur erneuten Annäherung - bis zum tödlichen Streit im Februar.