Angeblicher Überfall auf Geldboten in Dortmunds Nordstadt Richter beenden „Märchenstunde“

Angeblicher Überfall auf Geldboten: Richter beenden „Märchenstunde“
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Am Dortmunder Landgericht ist der Prozess um einen angeblichen Überfall auf einen Geldboten in der Nordstadt zu Ende gegangen. Der Mann hatte bei der Polizei und bei Gericht angegeben, in einer Wohnung mit einem Messer bedroht und schließlich ausgeraubt worden zu sein.

Bei der Beute in Höhe von über 19.000 Euro Bargeld habe es sich um Geld gehandelt, das er im Auftrag eines Lebensmittelhändlers aus Mecklenburg-Vorpommern nach Dortmund bringen sollte.

19.000 Euro Beute

Schon bei dieser Geschichte waren den Prozessbeteiligten Zweifel gekommen. Dass so viel Bargeld durch die Republik transportiert wird, um Lebensmittel zu kaufen, sei doch eher ungewöhnlich, hieß es.

Den Verdacht, dass es sich um Geld für eine Lieferung illegaler Drogen gehandelt haben könnte, wies der Zeuge jedoch zurück. Er blieb bei der Lebensmittel-Version und der Feststellung: „Wir Araber machen das halt so.“

Geld für Lebensmittel?

Letztendlich kam es aus Sicht der Richter darauf aber auch gar nicht mehr an. Weil nahezu alle Zeugen einen anderen angeblichen Tathergang geschildert hatten und der Angeklagte außerdem behauptete, dass er nicht Täter, sondern eher das Opfer gewesen sei, blieb der Kammer angesichts dieser „Märchenstunde“ nur eine Wahl.

Der Angeklagte wurde freigesprochen. Verteidiger Christian Simonis sagte: „Ganz sicher das richtige Urteil.“

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