Westfalenpark-Leiterin Annette Kulozik setzt auf ein neues Konzept zur Wiederbelebung der Gastronomie an der Buschmühle.

Westfalenpark-Leiterin Annette Kulozik setzt auf ein neues Konzept zur Wiederbelebung der Gastronomie an der Buschmühle. © Volmerich/Schaper

Gastronomie-Probleme im Westfalenpark: Dortmund sucht den Super-Pächter

rnNach Biergarten-Aus

Mit der Buschmühle und der Gastronomie im Florianturm stehen zwei Traditionsbetriebe im Westfalenpark leer. Die Stadt Dortmund setzt jetzt auf ein neues Konzept zur Vermarktung.

Dortmund

, 10.05.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn man im Westfalenpark Hunger und Durst bekommt, kann es zumindest bei größerem Besucherandrang eng werden. Denn die Auswahl an Gastronomie-Betrieben ist deutlich geschrumpft.

Vor allem zwei große Traditionsbetriebe fehlen: An der Buschmühle und an den Turmterrassen mit Turm-Café ist schon seit längerer Zeit die Küche kalt. Jetzt steht fest, dass auch der „Spaten Garten“ als klassischer Biergarten an der Buschmühle in diesem Jahr geschlossen bleibt.

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Personalprobleme nennt der bisherige Betreiber, die Muto Heimatgastronomie, als Grund für das Aus. Auch die Gastronomie in der Buschmühle mit dem ehemaligen Schürmanns, dem Club Daddy Blatzheim und dem Seepavillon war von Muto betrieben worden. Der Pachtvertrag war aber Ende 2020 ausgelaufen.

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Mit einem europaweiten Interessenbekundungsverfahren hatte die Stadt einen neuen Pächter gesucht - ohne Erfolg. Der einzige Bewerber wollte die Betriebe um eine Veranstaltungshalle ergänzen und drängte auf eine Sonderzone ohne Parkeintritt. Das lehnte die Politik ab.

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Jetzt sucht die Stadt als Ersatz gewissermaßen den „Super-Pächter“ im Park: Geplant sei jetzt eine gemeinsame Verpachtung der Gastronomie-Objekte an der Buschmühle sowie des Turms an einen Pächter, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Ziel sei, so „personelle Synergieeffekte zu erzielen“.

Sanierungspläne für die Buschmühle

Einen Haken gibt es dabei allerdings: Buschmühle und Seepavillon müssen vor einer neuen Nutzung saniert werden. Denn die Gebäude - entstanden zur Bundesgartenschau 1959 - sind deutlich in die Jahre gekommen. Im 2020 vorgelegten Investitionsprogramm des Parks wurden die Kosten dafür schon auf rund 2,9 Millionen Euro geschätzt, weitere 450.000 Euro sind für Sanierungsarbeiten in Turmterrassen und Turmrestaurant veranschlagt.

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Der „Spaten Garten“ neben der Buschmühle soll unabhängig davon aber schon möglichst kurzfristig neu verpachtet werden. „Der Westfalenpark versucht, einen neuen Partner für einen Betrieb des ‚Spaten Gartens‘ zu finden, um in diesem Bereich vorübergehend wieder ein attraktives Angebot zu haben“, kündigt Parkleiterin Annette Kulozik an. Auch die Muto Heimatgastronomie hatte den Biergarten zuletzt nur mit Jahresverträgen betrieben.

Am Turm gibt es zumindest an den Wochenenden ebenfalls eine Übergangslösung. Pächter Jan Wenning, der seit 2020 das „Zimt & Zucker“ in der Nähe des Sonnensegels betreibt, bietet an den Wochenenden einen Kioskverkauf an den Turmterrassen an.

Bis auf einen Kioskbetrieb an Wochenenden sind die Turmterrassen gastronomisch verwaist.

Bis auf einen Kioskbetrieb an Wochenenden sind die Turmterrassen gastronomisch verwaist. © Oliver Volmerich

Generell zeigten die Erfahrungen am Turm, „dass ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb mit den traditionellen Verpachtungskonzepten nicht möglich ist“, erklärt Annette Kulozik. „Umsetzbar sind aus unserer Sicht ein Wochenend-Geschäft und Veranstaltungen von Privatpersonen und Firmen, wie es Muto in den vergangenen Jahren betrieben hat.“ Außerdem setze man jetzt auf eine gemeinsame Verpachtung mit der Buschmühle.

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Immerhin: Um die übrige Gastronomie im Park muss man sich wohl keine akuten Sorgen machen. Die Objekte seien „in langfristigen Pachtverträgen teilweise über Jahrzehnte vergeben“, teilt die Stadt mit.

Dazu gehören neben dem „Zimt & Zucker“ von Jan Wenning, das Café-Restaurant an den Wasserbecken, das von der Gastronomie-Familie Gerbig betrieben wird, das Café Viva nahe des Kaiserhains und das Café Durchblick an der Florianstraße. Am neugestalteten Robinson-Spielplatz versorgt der Kiosk „Snack Point“ kleine und große Besucher.

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