Gastronomen sind gerührt: „So etwas hat noch keiner für uns gemacht“
Coronavirus
Vier Friseurinnen verzichten auf ihren Ruhetag und spenden sämtliche Einnahmen den Gastronomen in ihrem Dorf. So viel Solidarität macht die Empfänger beinahe sprachlos.

Sechs Gastro-Betriebe und eine Nageldesignerin hat Friseurmeisterin Ulrike Wernicke (3.v.l.) mit den Einnahmen aus ihrer Extraschicht bedacht. Sie durfte sich umgekehrt über einen Blumenstrauß freuen. © Beate Dönnewald
Das Wetter will zu dem schönen Anlass nicht wirklich passen. Regnerisch und windig ist es, als Friseurmeisterin Ulrike Wernicke ihre Briefumschläge verteilt. Sechs Gastronomie-Betriebe und eine Nageldesignerin bekommen an diesem Vormittag Geld – und sind gerührt.
„So etwas hat noch keiner für uns gemacht“, sagt Galipo Casena vom Ristorante Oespeler Deele. „Was für eine tolle Überraschung“, meint Adrian Palii vom Eis-Café San Remo. „Unglaublich, wer arbeitet schon für andere?“, fragt Nageldesignerin Anna Polyakova.
Friseurinnen opferten ihren Ruhetag
Worüber sie hier reden? Übe die Extraschicht im Oespeler Friseursalon „Abschnitt 34“. Das Team um Chefin Ulrike Wernicke hat seinen Ruhetag geopfert, unbezahlte Überstunden gemacht und sämtliche Einnahmen für die Verlierer des zweiten Lockdowns in ihrem Stadtteil gespendet.
Die Gastronomen (San Remo, Deele, Olympia-Grill, Keglerklause, Gambrinus, Casa del Gusto) dürfen allenfalls Außer-Haus-Verkauf und Lieferservice anbieten, Nagel-Designerin Anne Polyakova darf gar nicht arbeiten.
Dank zusätzlicher Spenden konnte Ulrike Wernicke fast 2000 Euro verteilen. Sie freut sich gemeinsam mit den Gastronomen über die große Solidarität und den Zusammenhalt im Dorf.