DEW21-Pressesprecherin Gabi Dobovisek

DEW21-Pressesprecherin Gabi Dobovisek erläutert die Zahl zum Gasverbrauch der Dortmunder. © dpa/DEW21 (Montage)

Gas-Verbrauch in Deutschland steigt - in Dortmund auch? DEW21-Sprecherin nennt Zahlen

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Die Temperatur in öffentlichen Gebäuden wird auf 19 Grad gedrosselt. Doch in den Privatwohnungen wird noch zu viel Gas verbraucht, mahnt die Bundesnetzagentur. Wie verhalten sich die Dortmunder?

Dortmund

, 30.09.2022, 17:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich hatte es in den vergangenen Monaten ganz gut ausgesehen. Der private Gasverbrauch und vor allem der in der Industrie ist gesunken, die Gasspeicher in Deutschland sind zurzeit zu über 91,5 Prozent gefüllt. Doch der Temperatursturz in der vergangenen Woche hat die Bevölkerung offensichtlich die Heizungsventile aufdrehen lassen.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, warnte am Donnerstag (29.9.), der Gasverbrauch von Privathaushalten und Gewerbe sei in dieser Woche gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen statt gesunken, die Zahlen seien „ernüchternd“. Ohne erhebliche Einsparungen auch im privaten Bereich werde es schwer, eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden.

Wie haben sich die Dortmunder beim Gasverbrauch verhalten? Das zeigen Zahlen des kommunalen Energieversorgers DEW21.

In Dortmund habe die Gasabgabe bis zum 29. September um rund 6,8 Prozent unter der des Vorjahres gelegen, und das, obwohl es – über den Jahresverlauf gesehen – im Durchschnitt kälter gewesen sei als 2021, teilt DEW21-Sprecherin Gabi Dobovisek auf Anfrage mit. „Wenn man dies noch temperaturbereinigt, wird die Differenz noch größer.“

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Angaben nur bedingt aussagekräftig

Ähnlich sehe die Tendenz aus, wenn man den Gasverbrauch in Dortmund in der vergangenen Woche mit der wärmeren Woche des Vorjahres vergleiche, so die DEW-Sprecherin, ohne allerdings den Minderverbrauch genau beziffern zu können.

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Die DEW-Angaben sind, was den Verbrauch von Privathaushalten und Gewerbe betrifft, auch sonst nur bedingt aussagekräftig; denn sie beinhalten den Verbrauch der Industrie, die zusammen mit dem Gewerbe immer noch einen größeren Anteil an der Gasabgabe habe, sagt Dobovisek.

Aus Sicht von DEW21 ist es zu Beginn der Heizperiode ohnehin verfrüht, so eine Betrachtung anzustellen. „Die meisten Heizungsanlagen erwachen gerade aus dem Sommerschlaf, sodass erstmal Gas für die Erwärmung der Heizungskreisläufe aufgebracht werden muss“, erklärt die Unternehmenssprecherin.

Flure werden nicht mehr beheizt

Das sei allerdings kein Grund, sich zurückzulehnen. Dobovisek: „Wie viel Gas tatsächlich eingespart wird, wird sich erst in der gerade beginnenden Heizperiode zeigen. Und auch wenn die Temperaturen sinken, muss in der jetzigen Situation weiter deutlich eingespart werden.“

Zur aktuellen Lage und zum Energiesparen informiert DEW21 auf ihrer Homepage.

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DEW21 und ihre Tochter Donetz selbst haben als kommunale Unternehmen bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen. Unter anderem werden die Gemeinschaftsflächen wie zum Beispiel Flure nicht mehr beheizt, und die Höchstwerte für die Lufttemperatur in Arbeitsräumen überschreiten 19 Grad nicht, betont Gabi Dobovisek: „Denn das Herunterregeln der Heizung bietet enormes Potenzial. Jedes Grad weniger spart ca. 6 Prozent Energie.“

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