Jana-Larissa Marx, Kommunikationschefin bei DEW21, erklärt, wann man als säumiger Zahler mit einer Sperrung von Strom und Gas rechnen muss.

Jana-Larissa Marx, Kommunikationschefin bei DEW21, erklärt, wann man als säumiger Zahler mit einer Sperrung von Strom und Gas rechnen muss. © DEW21/dpa

Rechnung für Strom und Gas nicht bezahlt – wann dreht DEW21 den Hahn ab?

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Wer seine hohen Energierechnungen nicht mehr zahlen kann, muss damit rechnen, dass ihm Strom und Gas gesperrt werden. Doch wie schnell passiert das in Dortmund? Die DEW21-Sprecherin erklärt es.

Dortmund

, 20.09.2022, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dortmunder insbesondere mit nur kleinem Portemonnaie schauen sorgenvoll auf ihre Gas- und Stromzähler. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) geht aktuell davon aus, dass 5 bis 10 Prozent der Kunden bei den derzeitigen Energiepreisen Zahlungsschwierigkeiten bekommen könnten. Der lokale Versorger DEW rechnet sogar mit noch größeren Ausfällen von bis zu einem Drittel der Dortmunder.

Diejenigen, die ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können, müssen fürchten, dass ihnen am Ende Strom und Gas abgedreht werden. Aber wie schnell geht das?

Die Sperre drohe nicht sofort, sagt DEW21-Sprecherin Jana-Larissa Marx auf Nachfrage. Es müssen in Dortmund mindestens zwei unbezahlte Abschläge sein, mit einer Gesamtschuld von mindestens 100 Euro.

Erst mehrere Mahnungen

Im Vorfeld verschicke DEW21 mehrere Mahnungen. Man sollte es aber nicht bis zum Letzten ausreizen, warnt Jana-Larissa Marx. Die meisten Kundinnen und Kunden meldeten sich von selbst nach einer Mahnung – nur wenige ließen es darauf ankommen.

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Die DEW-Sprecherin: „Wer auf die Mahnungen reagiert, kann eine Sperrung meist abwenden.“ Dann suche man gemeinsam nach einer Lösung wie Stundung, Ratenzahlung oder Verzicht auf Mahngebühren. In sieben von zehn Fällen komme es dann nicht zur Sperrung.

Marx verweist außerdem auf Beratungsstellen wie die der Verbraucherzentrale und der Caritas, mit denen DEW zusammenarbeite. Zu möglichen Ansprechpartnern gehörten auch das Jobcenter und die Arge.

Letzter Brief kündigt Sperrung konkret an

Ob Nachforderungen in der Jahresrechnung oder monatlicher Abschlag – wer auf seine Mahnungen nicht reagiert, der muss tatsächlich damit rechnen, am Ende ohne Strom und Gas dazustehen. Der letzte Brief, der von DEW21 kommt, ist dann die konkrete, termingenaue Ankündigung der Sperrung. Dann hat der Kunde noch acht Tage, um eine Sperrung zu umgehen. Bleibt er stur, bleiben auch Gas oder Strom weg.

Vielleicht dauert es noch ein bisschen länger, weil der Netzbetreiber DoNetz sechs Tage Zeit zum Abstellen hat. Und ist der Hahn erst einmal zu, muss man in der Regel schnell zahlen, um wieder Strom und Gas zu beziehen

Doch weniger als ein Prozent aller Kunden erhielten eine Sperrung oder Sperr-Androhung, sagt Marx.

Die Mieter unter den DEW-Kunden, deren Gasverbrauch über eine Zentralheizung läuft, müssen bei unbezahlten Rechnungen eher nicht mit einer Sperrung rechnen; denn die Verträge laufen mit den Vermietern, die die Wärmeversorgung meist über die Nebenkosten abrechnen. Das müsse jeder Vermieter selbst klären, sagt die DEW-Sprecherin.

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Wohl höhere Zahlungsausfälle als sonst

DEW21 erwartet, auf mehr offenen Rechnungen sitzenzubleiben als in den Jahren zuvor. Die Zahlungsausfälle hätten sich sonst auf rund zwei Millionen Euro belaufen, so die Unternehmenssprecherin. „Vor dem Hintergrund der enorm gestiegenen Preise besteht aber die Gefahr, dass daraus auch zehn Millionen Euro werden könnten.“

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