
Bahnreisende kennen es: Funklöcher in Zügen sind frustrierend und treten zu häufig auf. © picture alliance / Hauke-Christian Dittrich/dpa
Funkloch: Pendler im Dortmunder Westen und Castrop-Rauxel brauchen Geduld
Netzausbau
Auf dem Heimweg telefonieren? Im Zug ein Video streamen? Schwierig, zumindest wenn man durch den Dortmunder Westen oder Castrop-Rauxel fährt. Die Deutsche Bahn hat allerdings einen Plan.
Egal ob kurze oder lange Fahrten: Das Handy ist für die meisten Bahnfahrer ein beliebtes Spielzeug und auch wer Sinnvolles zu tun hat, will dies gern mal von unterwegs erledigen.
Blöd nur, wenn Telefonate, Streaming oder Arbeit in der Bahn von Funklöchern gestört werden. So ist es auch der Fall zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel. Hier hat man zeitweise überhaupt keinen Empfang.
Kein Empfang, auch an Bahnhöfen
Besonders auffällig sind die Verbindungsprobleme im Dortmunder Westen. Eigene Fahrten zeigen: Fährt man mit der S 2 zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel, dann sieht es zwischen Dortmund Westerfilde und Dortmund Nette/Oestrich oft düster aus. Der Empfang schwankt hier stark, entspanntes Surfen ist unmöglich.

Auch am Bahnhof Nette/Oestrich ist die Internet-Verbindung schlecht. © Uwe von Schirp
Bei Fahrten mit der RB 43 von Dortmund nach Castrop-Rauxel sieht es nicht viel besser aus. Keinen Empfang hat man hier westlich der Haltestelle Castrop-Rauxel Süd sowie an vielen Stellen zwischen Dortmund-Bövinghausen und Dortmund-Rahm.

Auch nahe dem Bahnhof Castrop-Rauxel-Süd ist die Internet-Verbindung in Zügen schlecht. © Sarah Rütershoff
Ärgerlich ist auch: Selbst an den Bahnhöfen entlang der Strecken hat man oft keinen Empfang. Das macht spontane Buchungen von Tickets, zum Beispiel über die App der Deutschen Bahn, schwierig.
Deutsche Bahn und Telekom planen Netzausbau
Die Deutsche Bahn kennt die Probleme entlang ihrer Bahnstrecken. Sie plant eine Verbesserung des Mobilfunknetzes bis 2026, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite schreibt. Dafür will sie in Kooperation mit der Telekom Funklöcher entlang des Schienennetzes stopfen.
Der Plan für das insgesamt 33.400 Kilometer lange Streckennetz der DB lautet wie folgt:
- Bis 2024 sollen die Hauptverkehrsstrecken mit einer Datenrate von mehr als 200 Mbit/s versorgt werden. Auf diesen 7800 Kilometern fahren alle ICE-Züge sowie die wichtigsten IC-Verbindungen.
- Bis Ende 2025 will die Deutsche Bahn weitere 13.800 Kilometer "fahrgaststarker Strecken" ebenfalls mit mehr als 200 Mbit/s versorgen.
- Bis Ende 2026 sollen alle sonstigen Strecken mit mehr als 100 Mbit/s ausgestattet sein.
Laut DB plane die Telekom rund 800 neue Mobilfunkstandorte sowie den Ausbau hunderter weiterer Standorte. Zusätzlich will die Bahn die Konstruktion ihrer Züge anpassen: Mobilfunksignale sollen besser in die Innenräume gelangen.
Nicht alle Funklöcher sind den Netzbetreibern bekannt. Zur Erfassung der Mobilfunk-Netzabdeckung verfügt die Bundesnetzagentur seit 2020 über ein eigenes Monitoring-System. Dieses soll dabei helfen, die Versorgungssituation deutschlandweit festzustellen.
Daten über die Abdeckung können auf einer Karte eingesehen werden. Wer Funklöcher entdeckt, kann diese über eine App oder alternativ über ein Formular mitteilen. So sollen Verbraucher wie auch Experten Informationen über den Netzausbau erhalten können.
Jahrgang 1998, gebürtiger Sauerländer, 2017 Umzug nach Dortmund. Lehramt studiert, dann doch zum Journalismus gekommen. Mag Geschichte, mag Kultur, mag Digitales, vor allem aber gute Geschichten.
