Der gelähmte Eddy, Opfer einer Fuchs-Attacke, ist nach einer aufwändigen OP wieder zu Hause. Nun äußern sich die Tierschutzpartei und die Bürgerinitiative Pro Fuchs Deutschland zu dem Fall.

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Fuchs-Angriff auf Hund: Tierschutzpartei wirft der Stadt Panikmache vor

rnChihuahua gelähmt

Nach einem Angriff eines Fuchses auf einen Chihuahua sieht die Stadt eine grundsätzliche Gefahr auch für Menschen. Die Tierschutzpartei und die Pro-Fuchs-Initiative werfen ihr Panikmache vor.

Dorstfeld

, 21.03.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Chihuahua in Dortmund-Dorstfeld geriet in die Fänge eines Fuchses. Der schreckliche Vorfall ereignete sich im Garten der betroffenen Familie. Das Tier überlebte schwer verletzt, ist seitdem aber gelähmt.

Die Stadt beurteilte auf Anfrage dieser Redaktion den Fall und warnte vor einer grundsätzlichen Gefahr: „Füchse, die die Furcht vorm Menschen verloren haben, können auch Menschen angreifen“, so Stadtsprecher Christian Schön. Besonders Kinder seien gefährdet, schrieb er und verwies auf einen Fall, der sich 2016 in einem Martener Kindergarten ereignete.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) sowie die Bürgerinitiative Pro Fuchs Deutschland widersprechen dieser Darstellung in einem Schreiben an unsere Redaktion entschieden.

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„Familie gilt unser vollstes Mitgefühl“

„Dem kleinen Eddy und seiner Familie gilt unser vollstes Mitgefühl“, kommentiert Sebastian Everding aus dem Team der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) die dramatischen Vorfälle der letzten Woche. Gleichzeitig mahnt er zur Zurückhaltung: „Dass der Stadtsprecher in Füchsen eine Gefahr für Kinder sieht, ist in unseren Augen eine unverhältnismäßige Panikmache.“ Ein Fuchs sei nicht mehr oder weniger gefährlich als jedes andere heimische Wildtier. „Das Schüren von Ängsten in der Bevölkerung ist dabei absolut kontraproduktiv.“

Auch Gabriele Etgeton von der Bürgerinitiative Pro Fuchs Deutschland e.V. wünscht sich ein besseres Verständnis für Wildtiere und eine größere sachliche Auseinandersetzung zu diesem Thema: „Füchse sind grundsätzlich sehr scheue und vor allem nachtaktive Tiere. Dass tagsüber ein Angriff auf einen kleinen Hund stattfindet, ist die absolute Ausnahme und auf keinen Fall die Regel“, meint sie.

Wie gefährlich ist der Fuchs für Menschen? Diese Frage wird kontrovers diskutiert.

Wie gefährlich ist der Fuchs für Menschen? Diese Frage wird kontrovers diskutiert. © dpa

Wildtieren mit Respekt und Zurückhaltung begegnen

Der Mensch dränge die Natur immer weiter zurück, mit der Folge, dass immer mehr Wildtiere den Weg in unsere Städte fänden, so Gabriele Etgeton. „Diesen sollte allzeit mit Respekt und Zurückhaltung begegnet werden, jedoch hat die meist unbegründete Furcht vieler Menschen über Jahrhunderte viele Tiere an den Rand der Ausrottung oder sogar darüber hinaus gebracht. Wildtiere sind gerade den Menschen in der Stadt sehr fremd geworden.“

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Gleichzeitig thematisieren die Tierschützer noch einmal die gemeinsame Forderung zur Schließung einer sogenannten Schliefenanlage in Dortmund-Westerfilde ein. Dort werden lebende Füchse für die Ausbildung von Jagdhunden eingesetzt, was in den Augen der Tierschützer einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt, aktuell in Nordrhein-Westfalen aber noch erlaubt ist.

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