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Fuchs greift Chihuahua an: „Höre meinen Hund immer noch schreien“
Lebensbedrohliche Verletzungen
Einen Alptraum erlebte eine Dortmunderin in ihrem Garten: Ein Fuchs biss ihren Chihuahua Eddy fast tot. Die 42-Jährige ging beherzt dazwischen. Noch ist nicht sicher, ob der Hund überleben wird.
Es war ein Morgen wie jeder andere: Gegen sieben Uhr öffnete Ramona Marquard am Freitag (11.3.) die Terrassentür, um Chihuahua Eddy für die „Morgentoilette“ in den Garten zu lassen.
Wenige Minuten später war es mit der morgendlichen Frühlingsidylle im Vormbrockweg in Dortmund-Dorstfeld allerdings vorbei. Stattdessen erlebten der kleine Hund und seine Besitzerin einen Alptraum: Denn völlig unvermittelt sprang ein Fuchs über den Gartenzaun und machte sich über den nur 1,7 Kilo schweren Vierbeiner her.
Fuchs sprang Hundehalterin an
Dank des beherzten Eingreifens von Ramona Marquard konnte der Angreifer nur einmal zubeißen. „Als ich Eddys Schreien hörte, bin ich sofort rausgelaufen und habe ihn wie im Wahn gepackt.“ Den Fuchs, der sie mehrfach angesprungen habe, habe sie jedes Mal weggetreten. „Mir hat er nichts getan, er wollte einfach seine Beute haben.“
Panisch rannte die Dorstfelderin mit ihrem Liebling auf den Arm ins Wohnzimmer. Schnell war klar, dass es denn dreijährigen Rüden schlimm erwischt hatte. Die Ärzte in der Tierklinik Recklinghausen und später in Ahlen bestätigten die Befürchtungen: Eddy wurde lebensbedrohlich verletzt.
„Er hat eine Fraktur in der Wirbelsäule und ist gelähmt“, berichtet Ramona Marquard. Durch den Biss sei das Rückenmark beschädigt worden, außerdem habe sich ein Hämatom gebildet, das aufs Nervensystem drücke.
Zunächst sei Eddy mit Schmerzmitteln (Morphium) und Infusionen behandelt worden, so die Hundebesitzerin. „Wegen seines schlechten Allgemeinzustands war eine Narkose für ein CT am Freitag nicht möglich.“
Eddy wiegt nur 1,7 Kilogramm. Durch den Fuchs-Biss wurde seine Rückenmark beschädigt. © privat
Am Montag (14.3.) hatte sich Eddys Zustand allerdings deutlich verschlechtert, so dass die Ärzte ihn operieren mussten. „Das Hämatom und Knochensplitter wurden entfernt.“ Während des Telefonats am Dienstagnachmittag (15.3.) mit dieser Redaktion wusste die dreifache Mutter noch nicht, ob ihr Hund überleben wird.
Familie unter Schock
Die ganze Familie stehe noch unter Schock, sagt die 42-Jährige. Weil sich der schreckliche Vorfall vor Schulbeginn ereignete, hätten die Kinder ihre hysterischen Schreie gehört und den schwer verletzten Hund gesehen. „Eddy ist für uns ein vollständiges Familienmitglied. Der kleine Kerl ist mein Leben.“
Der Fuchs kehrte nach der Attacke schon mehrfach in den Dorstfelder Garten zurück. © privat
Den Garten habe sie seit der Fuchs-Attacke nicht mehr betreten. „Ich höre meinen Hund immer noch schreien“, sagt die Dorstfelderin. Auch für Eddy sei der Garten zukünftig tabu: „Der Fuchs ist schon zweimal wiedergekommen, immer wieder an die Stelle, wo er Eddy angegriffen hat. Wahrscheinlich sucht er immer noch seine Beute.“
Ramona Marquard möchte mit ihrer Geschichte andere Hundehalter warnen. „Von März bis August haben die Füchse Nachwuchs, und für die Nahrungssuche greifen sie auch Hunde und Katzen an.“
Freddy ist der Liebling der Familie. © privat
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
