Der Tresen im Haus Schmidt. Diesen Arbeitsplatz hat sich Kira Kunz ausgesucht.

© Holger Bergmann

Legendäres Vereinsheim: Dortmunder Traditionskneipe öffnet wieder

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Lange Jahre war die Kneipe das Zuhause vieler Vereine. Doch mit der Corona-Pandemie schloss die Traditionsgaststätte. Doch nach zwei Jahren steht die Eröffnung von „Haus Schmidt“ wieder bevor.

Dorstfeld

, 11.03.2022, 17:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Viele Dorstfelder fiebern dem 1. April entgegen. Einem Freitag. An diesem Tag öffnet die Traditions-Gaststätte „Haus Schmidt“ am Wilhelmplatz in Dorstfeld wieder ihre Tore. Nach zwei Jahren Pause.

Kira Kunz (28) aus Herne arbeitet seit über fünf Jahren in der Gastronomie. Nun, so ist sicher, weiß sie genug über die Branche, um eine eigene Gastwirtschaft zu führen. Deshalb hat sie im Internet entsprechende Gewerbeanzeigen durchstöbert und „Haus Schmidt“ entdeckt.

In neue Hände

Die langjährige Vor-Wirtin hatte die Gaststätte während der Corona-Pandemie gar nicht mehr geöffnet und sich dann entschlossen, „Haus Schmidt“ in neue Hände zu geben.

Noch sind die Rollläden unten - doch am 1. April 2022 wird "Haus Schmidt" am Wilhelmplatz Dorstfeld wieder öffnen.

Noch sind die Rollläden unten - doch am 1. April 2022 wird "Haus Schmidt" wieder öffnen. © Holger Bergmann

Erst als Kira Kunz zugesagt hatte, wurde ihr langsam klar, welche Verpflichtung sie da eingegangen war: „Kaum waren die Rollläden wieder oben, klopften die Leute an und fragten: Wann geht’s wieder los?“

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Diese enorme Nachfrage gab der Jungwirtin ein gutes Gefühl, willkommen zu sein, ja sogar heiß erwartet zu werden. Denn „Haus Schmidt“ ist nicht irgendeine Kneipe, es ist ein Haus mit Geschichte.

Chöre und Karnevalsvereine

Hier trafen sich die Mitglieder des ATV Dorstfeld, hier probten Chöre und Karnevalsvereine und luden zu ihren Feiern ein. „Viele Menschen in Dorstfeld verbinden schöne Erinnerungen an Haus Schmidt“, hat Kira Kunz mittlerweile gelernt.

Im Fest-Saal steht eine Sitz-Garnitur für eine Lounge-Atmosphäre. Es fehlt noch ein Tisch. Der kommt noch.

Im Fest-Saal steht eine Sitz-Garnitur für eine Lounge-Atmosphäre. Es fehlt noch ein Tisch. Der kommt noch. © Holger Bergmann

„Haus Schmidt“ war in einem guten Zustand, als Kira Kunz die Räume zu ersten mal sah. Trotzdem hat sie natürlich renoviert, mithilfe vieler Freunde. „Jeder kann irgendwas und so entstand was richtig Tolles“, sagt sie.

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Die Wände wurden neu gestrichen. In „Rolex-Grün“. Und die Stühle haben neue Bezüge bekommen. Sonst hat sich nichts verändert, verspricht Kira Kunz. Stammgäste werden sich also sofort zurecht finden.

Wie eine Lounge

Die größte Neuerung betrifft den Fest-Saal. In dem standen früher Tische in L-Form. Nun stehen dort zwei massive Tische, von einem Freund von Kira Kunz selbst gebaut, mit gepolsterten Stühlen. Den restlichen Raum füllt eine Sessel-Sitzgruppe aus. Bei diesem Anblick kommt das Wort „Lounge“ in den Sinn.

Das Angebot für die Gäste ist bewusst eingeschränkt. Es gibt nur Getränke. Die Küche, „oh, die Küche ist so groß“, sagt Kira Kunz, bleibt kalt. Speisen gehören nicht zum Konzept des neuen Haus Schmidt.

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„Hierhin soll man kommen, um die mit Kumpel auf ein Glas Bier zu treffen oder Musik zu hören“, hat sich Kira Kunz vorgestellt. Dafür werden sie und ihr Partner hinter dem Tresen stehen.

Bewirtung bei der Fliederkirmes

Und wenn es mal wieder eine Fliederkirmes im Dorf geben sollte, freut sie sich darauf, die Bewirtung auf dem Wilhelmplatz zu übernehmen. Mehr Pläne hat sie erstmal nicht.