
© Sarah Rauch
Forderung der Elternverbände: Wir brauchen kleinere Schulklassen!
Corona und Schule
Weniger Schüler in einer Klasse - das würde laut Elternverbänden zur Minimierung der Corona-Fälle in Schulen führen. Sorgen macht die zunehmende Spaltung der Eltern.
In einem Offenen Brief richten sich die Landeselternverbände mit Sitz in Dortmund an die Bundeskanzlerin, die Bundesbildungsministerin und die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz.
Darin werden 13 Forderungen zusammengetragen, da die Landeselternverbände „größte Bedenken gegen die aktuellen Entscheidungen haben, weil dadurch unsere Kinder und damit auch die Gesamtbevölkerung unverantwortlich gefährdet werden“.
Mehr Schutz und Digitalisierung für Schüler
Sie fordern unter anderem einen ländereinheitlichen Stufenplan für steigende Infektionszahlen, kleinere Lerngruppen, die Ausweitung des digitalen Unterrichts und die Betreuung für Schüler berufstätiger Eltern.
Außerdem wollen sie den Einbau von Raumluftfiltern, eine Ausdehnung der Maskenpflicht im Klassenraum bei steigenden Infektionszahlen sowie die Weiterbildung für Lehrer im digitalen Bereich.
Es müsse ein Umdenken im Bildungsapparat stattfinden
Anke Staar, Vorsitzende der Dortmunder Stadteltern, sagt ganz klar: „Es muss ein Umdenken geschehen.“ Und ein wichtiger Teil dieses Umdenkens sei die Minimierung der Klassengrößen. „Das wird bislang überhaupt nicht diskutiert“, sagt Staar.
Stattdessen stehe immer wieder die Anschaffung von Raumluftfiltern für die Klassenräume zur Diskussion. „Dafür wird es wahrscheinlich eher Geld für geben, als für die Halbierung von Klassen. Weder vom Land noch Bund sind Bemühungen da für alternative Konzepte“, sagt Staar.
Außerdem müsse die Sicherstellung eines Betreuungsangebots für die Schüler primär sein. Bisher werde zusätzliches Personal zu wenig mit Mitteln unterstützt. Andere große Unternehmen bekämen weitaus mehr Hilfe, so Staar. „Wir sind jedoch keine Lufthansa und kündigen dann irgendwann 6000 Lehrern. Wir wären froh über 6000 Lehrer mehr in NRW“, sagt die Stadteltern-Sprecherin.
Eltern fordern transparente Kommunikation
„Mir macht diese gesellschaftliche Spaltung mehr Angst als das Virus selbst“, sagt Anke Staar und bezieht sich damit vor allem auf die Spaltung, die sie bei den Eltern als Vorsitzende der Dortmunder Stadteltern hautnah mitbekommt.
Ein Teil der Eltern finde die Corona-Maßnahmen überzogen und sagt „Jetzt ist doch mal genug“. Der andere Teil bekomme Panik und möchte sein Kind zu Hause behalten.
Für Anke Staar ist es deshalb zwingend notwendig, dass transparent mit den Eltern kommuniziert wird. „Entscheidungen werden ohne beteiligte Akteure am Tisch getroffen. Ohne Elternverbände“, sagt sie.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
