Einige Räume in der baldigen Unterkunft an der Sckellstraße sind bereits komplett eingeräumt. Sozialamtsleiter Jörg Süshardt hat erklärt, wie viele Plätze die Stadt Dortmund geschaffen hat.

© Björn Althoff

Flüchtlingsunterkunft direkt am Westfalenpark: So sieht es dort aus

rnUkraine-Krieg

Direkt am Westfalenpark entsteht gerade eine Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine. Dortmunds Sozialamtsleiter führt durch die Räume und erklärt, warum man noch Zeit habe.

Dortmund

, 31.03.2022, 10:58 Uhr / Lesedauer: 2 min

Welcome to Germany, darunter ein Smiley – so steht es an der Tafel in einem der ehemaligen Klassenräume. Unterricht findet hier schon seit längerem nicht mehr statt. Dafür kommen bald Menschen hierher, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Dortmund geflüchtet sind.

200 bis 220 Plätze könne man hier schaffen, erklärt Jörg Süshardt, der Leiter des städtischen Sozialamtes, als er etwas später vor dem Gebäude an der Sckellstraße steht, das auf den Schildern immer noch Robert-Bosch-Berufskolleg heißt. Der Zaun des Westfalenparks ist keine 20 Meter Luftlinie entfernt.

Zehn bis zwölf Betten in einem Raum

Hier in den Räumen stehen jeweils zehn bis zwölf Betten in den alten Klassenzimmern, in zwei 5er- oder 6er-Reihen, meist getrennt von einer Wand aus Spinden. Die Matratzen liegen noch eingeschweißt auf den Metallgittern, die Schlafsäcke stecken noch in Pappkartons.

„Ungefähr 4400 Menschen aus der Ukraine haben wir schon in der Stadt“, bilanziert Süshardt: „Die meisten sind bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Einige haben auch schon eigene Wohnungen.“ Das entspanne natürlich die Situation für die Stadt.

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Stadt hat noch Zeit, sich weiter vorzubereiten

600 bis 700 Menschen habe man bisher „ordnungsrechtlich untergebracht“, soll heißen: Für so viele Ukrainer hatte die Stadt Unterkünfte schaffen müssen. Diese Kapazitäten seien nun weitestgehend erschöpft. Aber: Man habe ja jetzt erst einmal Zeit, sich weiter vorzubereiten.

Die Verteilung von geflüchteten Menschen läuft über Bund und Land. Jede Stadt bekommt eine gewisse Anzahl zugewiesen – übrigens nicht nur Ukrainer, sondern Flüchtlinge im Allgemeinen. Dortmund hat seine Pflicht aber bereits übererfüllt, weil so viele Ukrainer die Stadt angesteuert haben.

Duschen gibt es nebenan in der Sporthalle

Das Gebäude an der Sckellstraße ist Unterkunft Nummer sieben für die Stadt. Weitere werden folgen, kündigt Süshardt an, ohne ins Detail zu gehen. Und auch hier im ehemaligen Berufskolleg ist noch viel zu tun.

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Toiletten und Waschbecken gibt es, Duschen hingegen nicht. Bald sollen Sanitär- und Dusch-Container aufgestellt werden, kündigt Süshardt an. Bis dahin müsse man auf die Duschen in der Turnhalle nebenan zurückgreifen. Da werde man das Gespräch mit den Sportvereinen suchen, um geeignete Zeitkorridore abzusprechen.

„Werden ein Catering-Angebot machen.“

Ebenfalls noch nicht geliefert: die Koch-Container. „Deshalb werden wir in der Startphase ein Catering-Angebot machen.“ Direkt neben dem Eingang befindet sich die ehemalige Cafeteria des Berufskollegs. Doch wichtig sei auch der Gebäudetrakt auf der anderen Seite.

Dort befand sich früher die Verwaltung der Schule. Auch in diesen Räumen könne man Geflüchtete unterbringen, verdeutlichte Süshardt. Der Effekt wäre „eine etwas schlankere Belegung der Räume insgesamt.“

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