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Ukraine-Flüchtlinge in Dortmund: Wie viele davon sind Kinder?
Neue Zahlen
Wie viele Kinder und Jugendliche sind unter den Menschen, die nach ihrer Flucht aus der Ukraine nun in Dortmund leben? Die Stadt hat aktuelle Zahlen genannt – der Familien-Anteil ist hoch.
Berlin, Cottbus, Hannover – das sind die Drehkreuze, an denen die meisten Geflüchteten aus der Ukraine landen. Mehrere tausend Menschen zogen von dort nach Dortmund. Damit gehört die Stadt zu den gefragtesten Anlaufstellen in NRW.
In Bielefeld seien ebenfalls viele Geflüchtete aus der Ukraine gelandet, erläuterte
Dirk Aschenbrenner am Dienstag. Damit liege man deutlich über dem NRW-Schnitt, so der Chef der Dortmunder Feuerwehr und des städtischen Ukraine-Krisenstabs. Rein rechnerisch habe die Stadt ihr Soll damit locker übererfüllt.
Deutlich mehr als 4000 Ukrainer aufgenommen
Fast 4400 Ukrainer seien bereits in Dortmund untergekommen, „viele in privaten Unterkünften“, so Aschenbrenner. Rein rechtlich würde das bedeuten: Aufnahmestopp. Aber so einfach sei das natürlich nicht.
Denn der Königsteiner Schlüssel soll lediglich für eine gerechte Verteilung der Menschen sorgen, die öffentliche Stellen um Unterkunft bitten. Wer privat unterkommt, fällt nicht in diese Kategorie. Sozialdezernentin Birgit Zoerner hatte derweil noch weitere Zahlen parat.
Mehr als jeder dritte Geflüchtete ist minderjährig
Die knapp 4400 seien Menschen aus 2469 Familien mit insgesamt 1581 Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Bedeutet umgerechnet: Mehr als jeder dritte Geflüchtete aus der Ukraine ist minderjährig – zumindest, was Dortmund angeht.
Bisher habe die Stadt 1,3 Millionen Euro an Hilfen ausgezahlt, wobei das zunächst für einen beschränkten Zeitraum geschehen könne. Erst nachdem die zuständige Ausländerbehörde den Status geklärt habe, könne man weiteres Geld geben.
Manche Beratungsgespräche dauern zwei Stunden
2431 Beratungsgespräche habe man – Stand Montagabend (28.3.) – bereits geführt, einerseits im Infopoint in der Berswordt-Halle, andererseits bei Migrado am Friedensplatz. „Manche Geflüchtete haben einen ausführlichen Beratungsbedarf“, erläuterte Zoerner.
Das führe dazu, dass man sich Zeit nehmen müsse. Manchmal dauere ein Beratungsgespräch bis zur zwei Stunden. „Die Fragen sind sehr vielfältig“, so Zoerner. Man habe zum Glück muttersprachliche Unterstützung.
Andrang hat zuletzt etwas nachgelassen
In den vergangenen Tagen habe der Andrang etwas nachgelassen. Am Spitzentag habe man 419 Menschen beraten – da vor allem im Sozialamt an der Leopoldstraße in der Nordstadt. „Jetzt kommen weniger Menschen zu den Anlaufpunkten“, so Zoerner.
Mal etwas mehr, mal etwas weniger als 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene seien es momentan pro Tag. In ganz Deutschland seien bisher 272.000 Ukrainerinnen und Ukrainer angekommen, so Aschenbrenner mit Blick auf Zahlen, die nicht ganz tagesaktuell seien.
Würde man das herunterrechnen auf Dortmund, würde man nur auf knapp 2000 Geflüchtete kommen, die die Stadt verpflichtend aufnehmen müsse.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
