Lastenfahrräder sind vielfältig einsetzbar. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind fast für alle Branchen interessant, wie (v.l.) Wulf-Christian Ehrich von der IHK, Martin Hölscher von Klöpper Elektrotechnik, Pascal Ledune von der Wirtschaftsförderung und Michael Halfpap von Hersteller A-NT zum Auftakt der Aktionswochen betonten. © IHK / Stephan Schuetze
Wirtschaft
Dortmunds Firmen sollen Cargo-Bikes entdecken - nicht nur aus Öko-Gründen
Ab sofort können Dortmunder Unternehmen Lastenfahrräder testen. Die Cargo-Bikes bieten verschiedene Anwendungsmöglichkeiten - und sie können erstaunlich viel Gewicht transportieren.
Nach einem Fahrrad sieht es längst nicht mehr aus. Das moderne Lastenrad, das Industrie- und Handelskammer und Wirtschaftsförderung am Montag zum Auftakt ihrer neuen Testwochen präsentierten, ist ein Dreirad mit den Reifen eines Motorrollers und einem kleinen Drei-Gang-Getriebe mit Motorradkette.
Das Transportmittel, das möglichst viele Dortmunder Firmen in diesem Sommer ausprobieren und schätzen lernen sollen, heißt natürlich auch nicht mehr Lastenfahrrad, sondern Cargo-Bike. Ganz genau heißt es sogar E-Heavy-Duty-Bike.
Der Name wirkt schon wie ein Versprechen, und wenn man Michael Halfpap vom Hersteller A-NT zuhört, dann ist es das auch. „Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 295 Kilogramm. Zugeladen werden können 160 Kilogramm“, sagt der Vertriebsmanager. Weil ein solches Gewicht mit Muskelkraft kaum zu bewegen ist, verfügt das Gefährt über einen 800-Wattstunden-Akku. Der ist in etwa doppelt so leistungsstark wie die Akkus herkömmlicher Pedelecs. Die Reichweite beträgt etwa 50 Kilometer.
Akku gewährt Unterstützung bis 25 km/h
Wie die Fahrer normaler E-Bikes, wird auch der Fahrer des Cargo-Bikes von dem elektrischen Energiespeicher bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h beim Trampeln unterstützt. „Damit ist es im rechtlichen Sinne ein E-Bike“, sagt Michael Halfpap.
An dem Punkt hebt Pascal Ledune von der Wirtschaftsförderung auf einen von mehreren vermeintlichen Vorteilen des gut 13.000 Euro teuren Cargo-Bikes ab: „Zum Fahren benötigt man keinen Führerschein. Neben Auszubildenden, die als Fahrer eingesetzt werden können, können gerade gering qualifizierte Menschen als Lastenradfahrer einen leichten Einstieg in den Arbeitsmarkt finden.“
Stefan Pelzer, Referatsleiter Verkehr, Logistik und Planung der IHK zu Dortmund, sieht die Pluspunkte des modernen Packesels vor allem darin, dass jede Service- und Wartungsfirma mit ihm wirklich bis vor die Haustür gelangen kann. „Man kann vielleicht einen Sprinter ersetzen und muss im Innenstadtbereich nicht nach einem Parkplatz suchen und sein Material noch auspacken und mitschleppen“, sagt er.
Diese beiden wesentlichen Vorteile sieht auch die Dortmunder Firma Klöpper Elektrotechnik. Geschäftsführer Martin Hölscher hat das Angebot von zwei Testwochen sofort angenommen. „Im Fokus steht bei uns der innerbetriebliche Einsatz. Wege, die wir früher mit Baustellenfahrzeugen zurückgelegt haben, werden jetzt flexibler mit dem Lastenfahrrad bewältigt“, sagt er.
Außerdem soll das Bike auch auf dem Weg vom Firmensitz in Wambel zu einer Baustelle in Hörde eingesetzt werden. „Das sind acht Kilometer. Die Erfahrung zeigt uns eine hohe Verkehrsbelastung. Durch den Umstieg auf das Lastenfahrrad versprechen wir uns eine deutliche Zeitersparnis“, so Hölscher.
Bisher sind rund 20 Lastenfahrräder im Einsatz
Bisher werden in Dortmund rund 20 Lastenfahrräder gewerblich genutzt. Geht es nach der von IHK und Wirtschaftsförderung schon 2014 initiierten Lastenrad-Initiative Cargo-Bike Dortmund, dann sollen es deutlich mehr werden. „Gerade im urbanen Lieferverkehr kann die Verlagerung von Transportleistungen auf das Lastenfahrrad Schadstoffemissionen einsparen und ökonomische Vorteile bringen“, sagt Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund.
Mit den jetzt gestarteten Testwochen, die zunächst bis Ende Oktober stattfinden, und der Verbesserung des Radwegenetzes - Stichworte Radwall und Radfahrstraßen - hofft man seitens der Lastenradinitiative, dass immer mehr Firmenchefs diese „neue Mobilität“ für ihr Unternehmen entdecken.
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