Festnahme im FZW - Besucher von Rap-Konzert mussten im Saal warten

Nach Auftritt von KMN-Gang

Vorfall am Rande des Rap-Konzerts der KMN-Gang im FZW: Nach einer Schlägerei vor der Konzerthalle hat die Polizei einen 25-Jährigen festgenommen. Er hatte seinen Kontrahenten mit gezogenem Messer ins Foyer der Konzerthalle verfolgt. Der Polizei-Einsatz hatte auch Folgen für einige Konzertbesucher.

DORTMUND

, 08.12.2017, 11:22 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das FZW an der Ritterstraße.

Das FZW an der Ritterstraße. © Stephan Schütze (Archivbild)

Wie die Polizei in einer Pressemitteilung berichtet, kam es Zeugenangaben zufolge kurz nach 22 Uhr zu einem Streit auf der Ritterstraße vor dem FZW. In der Konzerthalle war gerade der Auftritt der KMN-Gang um den Dortmunder Rapper Miami Yacine mit 1000 Gästen zu Ende gegangen. Zwei Männer - ein 25-Jähriger und ein 26-Jähriger, beide aus Dortmund - gerieten aneinander. Es flogen die Fäuste, sie verletzten sich gegenseitig.

Doch es blieb nicht nur bei Schlägen: Der 25-Jährige zog ein Messer und bedrohte damit seinen Gegner. „Dieser flüchtete sich in das Foyer“, schreibt die Polizei in ihrer Pressemitteilung. „Hier konnte der Angreifer vom eingesetzten Sicherheitsdienst überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden.“

Sicherheitsdienst sperrte das FZW-Foyer

Aus Sicherheitsgründen sperrte der Sicherheitsdienst das Foyer, bis die Polizei eintraf und der Angreifer festgenommen war: Die verbliebenen Gäste des Konzerts, das zu diesem Zeitpunkt schon zu Ende war, konnten den Saal während dieser Zeit nicht verlassen.“Der Sicherheitsdienst hat sehr schnell und professionell gehandelt“, sagte Polizeisprecher Kim Freigang auf Anfrage unserer Redaktion.

Laut Matthias Schmidt, Sprecher des FZW, gab es lediglich eine kurze Verzögerung. Die Gäste konnten das FZW dann über den Biergarten verlassen, sagt Schmidt. Ein Großteil der Besucher hatte das FZW zum Zeitpunkt des Einsatzes ohnehin schon verlassen und befand sich bereits auf dem Heimweg.

„Der polizeibekannte 25-jährige Dortmunder wurde zur Verhinderung weiterer Straftaten in das Polizeigewahrsam eingeliefert“, schließt die Polizei-Pressemitteilung. „Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von mehr als 1 Promille. Der 26-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen.“ Gegen beide wird nun wegen Körperverletzung ermittelt, gegen den 25-Jährigen sogar wegen versuchter schwerer Körperverletzung und Waffenbesitz.

Männer gehörten womöglich verfeindeten Rapper-Gangs an

Die beiden Streithähne gehören womöglich verfeindeten Lagern in der Dortmunder Rapperszene an. „Da gibt es durchaus Hinweise drauf, wir ermitteln auch in diese Richtung“, sagte Pressesprecher Kim Freigang. „Sie gingen sehr zielgerichtet aufeinander los.“

Anfang des Jahres hatte eine Fehde zwischen Miami Yacine und dem Rapper 18 Karat (ebenfalls aus Dortmund) Schlagzeilen gemacht. Sie trugen ihren Streit und Provokationen offen im Internet aus, auch bei Facebook.

Miami Yacine wurde von maskierten Männern verletzt, Schüsse auf Café

Yacine wurde Ende Februar in Schüren von einem Auto angefahren. Anschließend stiegen mehrere maskierte Männer aus dem Auto aus und verletzten den Rapper mit einem spitzen Gegenstand. Einen Tag später wurde mehrfach auf ein Lokal an der Stahlwerkstraße geschossen. Im Café „BarCardi“ befanden sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Personen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Zuvor hatte 18 Karat auf Facebook geschrieben: „Komm ins Café, wir müssen reden..“. Im Zuge dieser Vorfälle wurde ein Konzert von Yacine im FZW kurzfristig abgesagt.

FZW: Keine Anzeichen für Rapperstreit

Das aktuelle Konzert der KMN-Gang habe das FZW schon vor mehr als einem Jahr gebucht, so FZW-Sprecher Schmidt. „Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Anzeichen dafür, dass es einen Rapperstreit in Dortmund geben könnte“, sagt Schmidt. Auch im Vorfeld dieses Konzerts am Donnerstagabend habe es keine Anzeichen für Streit gegeben. Dennoch habe man sich entschieden, den Sicherheitsdienst aufzustocken. „Wir sind immer bemüht, ein Konzert für jeden Besucher sicher durchzuführen“, sagt Schmidt.

Das Konzert selbst sei sehr friedlich abgelaufen. Der Großteil des jungen Publikums habe einfach Lust auf das Konzert und die Musik gehabt.

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