Dr, Frank Renken ist Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Dortmund. © Stephan Schuetze

Corona-Variante

Fast nur noch Omikron in Dortmund – „Warum noch sequenzieren?“

Wann übernimmt die Omikron-Variante komplett das Corona-Infektionsgeschehen in Dortmund? Laut Stadt ist es schon so weit. Etwas Gewohntes könnte deshalb bald überflüssig werden.

Dortmund

, 12.01.2022 / Lesedauer: 3 min

Es ist erst wenige Wochen her, da gab es in Dortmund den ersten offiziell bestätigten Omikron-Fall. Bis zum 8. Dezember hatte die Delta-Variante auch hier das Corona-Infektionsgeschehen dominiert. Doch die Lage hat sich innerhalb eines Monats komplett gedreht.

Dass die Mehrzahl der Neuinfektionen der Omikron-Variante zuzuordnen seien, war schon vorher bekannt. Am Dienstag aber gab der Leiter des Gesundheitsamtes die aktuellen Zahlen bekannt.

Zwischen 85 und 86 Prozent aller Covid-Neuinfektionen seien mittlerweile dieser stark ansteckenden Virus-Variante zuzuordnen, so Dr. Frank Renken.

Zehn Tage bis zum Omikron-Nachweis

„Im Moment können wir davon ausgehen, dass die neuen Fälle durchgehend Omikron-Fälle sind“, schlussfolgerte Renken. Zwar werden nicht alle Positiv-Proben auch tatsächlich sequenziert, also auf ihre Variante hin untersucht.

Das passiert allein schon deshalb nicht, weil es dauert. Vor einigen Wochen hieß es, bei Symptomen, die ein Covid-Infizierter merke, könnten sechs Tage vergehen, bis das Gesundheitsamt vom positiven PCR-Test höre, weitere vier, bis ein Ergebnis der Sequenzierung vorliege.

Was hilft das noch beim Eindämmen der Variante?

Ein solches Ergebnis nach zehn Tagen könne beim Eindämmen von Omikron kaum helfen, sagte Renken seinerzeit – und er sollte damit recht behalten. Jetzt stellt er sogar die Sequenzierung an sich in Frage.

Welchen Sinn sollte dieses Vorgehen haben? Das Ziel des Sequenzierens sei doch eigentlich gewesen, Omikron nachzuverfolgen und einzudämmen. Wenn sich diese Variante aber jetzt ohnehin komplett durchgesetzt habe – „warum sollte man noch sequenzieren?“

Erst recht, wo die Labor-Kapazitäten knapp seien, wie Renken in anderem Zusammenhang unterstrich. Durch die steil ansteigenden Fallzahlen und den anlaufenden Schulbetrieb mit PCR-Testungen seien die Labore stark ausgelastet.

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R-Wert über 1 – „Mitten in einem exponentiellen Wachstum“

„Wir sind mitten in einem exponentiellen Wachstum“, unterstrich Renken. Und das Ende sei noch lange nicht erreicht. Nachdem der R-Wert im Dezember kurzfristig mal unter 1 gefallen sei, was eine Abnahme von neuen Corona-Fällen nach sich gezogen habe, „liegen wir jetzt deutlich über 1“.

Die Folge: eine weiter und weiter steigende Fallzahl. Aktuell sei man ein bis zwei Tage hinterher, auch wenn es um die Fälle aus den Schulen gehe. Die Quarantäne-Anordnungen etwa schicke man derzeit nur noch schriftlich an die Betroffenen. An eine vorherige telefonische Kontaktaufnahme sei nicht zu denken.

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