Ein Licht für jeden Tag: Das ist das jüdische Chanukka-Fest

Jüdische Gemeinde

Die Jüdische Gemeinde Dortmund hat am Phoenix-See die ersten Chanukka-Kerzen angezündet. Das Fest selber dauert acht Tage – damit ist es aber nicht nur das längste Fest in der Religion.

Hörde

, 23.12.2019, 15:15 Uhr / Lesedauer: 1 min
Das Chanukka-Fest zog viele Besucher an. Auch einige politische Vertreter aus Dortmund waren vor Ort, um zusammen mit der Jüdischen Kulturgemeinde am Phoenix-See das Lichterfest zu feiern.

Das Chanukka-Fest zog viele Besucher an. Auch einige politische Vertreter aus Dortmund waren vor Ort, um zusammen mit der Jüdischen Kulturgemeinde am Phoenix-See das Lichterfest zu feiern. © Oliver Schaper

Die Kulturinsel am Phoenix-See war auch nach Sonnenuntergang und trotz anhaltenden Regens noch voller Menschen. Die Jüdische Gemeinde Dortmund hat dort die ersten Chanukka-Kerzen angezündet. Damit wurde eines der wichtigsten Feste für die jüdische Kultur eingeleitet: Das Chanukka-Fest, auch Lichterfest genannt. Acht Tage, also bis zum 30. Dezember (Montag), wird nach Einbruch der Dunkelheit gefeiert, gegessen und jeweils eine weitere Kerze angezündet.

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Jüdische Gemeinde beginnt das Chanukka-Fest

Trotz strömenden Regens feierten zahlreiche Besucher zusammen mit der Jüdischen Gemeinde Dortmund den Beginn des jüdischen Lichterfestes, Chanukka. Das achttägige Fest hat eine lange Tradition und gilt als eins der fröhlichsten in der Religion. Auf der Kulturinsel des Phoenix-Sees waren ebenfalls viele politische Vertreter zu Gast, die zum Miteinander der verschiedenen Kulturen Dortmunds aufriefen.
23.12.2019
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Die große Menora, der neunarmige Leuchter der jüdischen Kulturgemeinde Dortmund, wurde ausschließlich durch Spenden finanziert und ist erst zwei Jahre alt. Das Aufstellen des Leuchters in der Öffentlichkeit ist ein Gebot des Chanukka-Festes. In jüdischen Haushalten sind die Lichter daher oft auf dem Fenstersims oder neben Haustüren zu sehen. © Schaper
Während des Lichterfestes gibt es jüdische Speisen. Hier zu sehen sind "Sufganiyah" – vergleichbar mit Krapfen oder Berlinern. Nach dem Entzünden der Lichter ruht jede Arbeit für mindestens eine halbe Stunde, es wird gegessen und gefeiert. Rabbiner Baruch Babaev (l.), Bürgermeister Ullrich Sierau (m.) und Hana Kopelewetsch laden die Besucher dazu ein.© Schaper
Rabbiner Baruch Babaev erinnert an den Ursprung des Chanukka-Festes, die Wiedereinweihung des zweiten Jerusalemer Tempels 164 vor Christus. Die Juden widersetzten sich den Hellenisten, die ihre Religion verbaten. Nach dem Aufstand brannte die Menora acht Tage, bis neues Öl gewonnen werden konnte. Diese Überlieferung wird heute noch gefeiert.© Schaper
Oberbürgermeister Ullrich Sierau entzündet das neunte Licht der Menora, die sogenannte Diener-Kerze, mit der alle folgenden Lichter angezündet werden. In seiner Rede sprach sich Sierau deutlich gegen Antisemitismus aus: Es sei ein „absolutes No-Go". Vielmehr gehöre die Jüdische Gemeinde seit vielen Jahren in Dortmund dazu, sagte Sierau. © Schaper
Ullrich Sierau erhielt von den jüdischen Kulturgemeinden einen Leuchter als Geschenk. Rabbiner Babaev betonte, dass das Licht auch im übertragenen Sinne zu sehen sei: Nicht nur als Legende für die Kinder, sondern – für die Erwachsenen – als Hoffnung auf ein Miteinander der Menschen in dunklen Zeiten. Als positives Beispiel nannte er die jüdische Kita in Dortmund-Mitte.© Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel am Phoenix-See zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper
Die feierliche Eröffnung des Chanukka-Fests brachte viele Menschen auf der Kulturinsel zusammen. © Schaper

Laut Gemeinderabbiner Baruch Babaev ist es eines der jüngsten jüdischen Feste. Es erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Jerusalemer Tempels im Jahr 164 vor Christus. Die Gäste des Abends – unter anderen Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Bezirksbürgermeister Hans Semmler, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Westfalen-Lippe, Zwi Rappoport, und Gemeinderabbiner Baruch Babaev – nutzten das Fest jedoch auch, um aktuelle Probleme anzusprechen.

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