Gaby Lettgen-Knuth im ersten „Zimmer“: So nennt sie die verschiedenen Bereiche des Gartens.

© Tobias Larisch

Ehepaar teilt riesigen Garten in Autobahnnähe sogar in „Zimmer“ auf

rnGartenserie „Querbeet“

1200 Quadratmeter groß ist der Garten, alle Bereiche – die Zimmer – sind anders aufgebaut. Morgens werden Gaby Lettgen-Knuth und ihr Mann Günter vom Quaken der Frösche geweckt.

Lanstrop

, 10.07.2020, 15:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Das ist unser kleines Paradies“, sagt Gaby Lettgen-Knuth. „Trotz der Nähe zur Autobahn können wir hier gut entspannen.“ 1200 Quadratmeter groß ist der Garten hinter dem Haus von ihr und ihrem Mann Günter Knuth in Lanstrop.

Wie weitläufig der Garten hinter dem Haus ist, in das das Ehepaar im Jahr 1986 zog, wäre den meisten Besuchern laut Lettgen-Knuth am Anfang gar nicht klar. Zentrale Punkte im Bereich hinter der Terrasse sind zwei Teiche.

Am Anfang des Gartens befindet sich ein 12 Kubikmeter großer Teich, in den das Regenwasser fließt und der von Fröschen, Molchen und Libellen bewohnt wird.

Am Anfang des Gartens befindet sich ein 12 Kubikmeter großer Teich, in den das Regenwasser fließt und der von Fröschen, Molchen und Libellen bewohnt wird. © Tobias Larisch

„Wir haben die Regenrinne vom Abwasserkanal abgekoppelt und sammeln da das Regenwasser“, sagt Günter Knuth. „Von dort fließt es erst in den kleinen, vorderen Teich und von dort in den 12 Kubikmeter fassenden großen Teich.“ Dieses Prinzip würde von der Stadt gefördert werden und das Ehepaar würde so Abwassergebühren sparen.

SO KÖNNEN SIE AN UNSERER GARTENSERIE TEILNEHMEN

Auch Sie möchten Ihren Garten oder Balkon vorstellen? Dann schicken Sie einfach eine E-Mail an do-nordost@mdhl.de oder melden Sie sich unter Tel. (0231) 9059-4821.

Fische gibt es in dem großen Teich nicht. „Für einen Fischteich braucht man wieder einen Filter. Wir greifen in unseren Teich gar nicht ein“, sagt Knuth. Das führe dazu, dass Frösche und Molche den Teich von selbst bevölkern würden.

Nur Vorteile habe das aber nicht. „Da unser Schlafzimmer in Hörweite des Teichs liegt, hören wir die Frösche morgens und abends quaken. Deswegen sind wir nicht unglücklich, wenn sie irgendwann auch wieder von selbst gehen und wir in Ruhe schlafen können“, sagt Gaby Lettgen-Knuth.

Dass sie den Teich der Natur überließen, sorge für interessante Natur-Schauspiele. „Wir bekommen mit, wie Libellen aus ihren Kokons schlüpfen und die leeren Hüllen zurücklassen. Das ist sehr spannend“, sagt Lettgen-Knuth. Aber nicht nur Frösche, Molche oder Libellen bevölkern den Garten.

Jetzt lesen

Auch eine maurische Landschildkröte dreht in aller Gemütlichkeit ihre Runden über das Grundstück. Rüdiger ist sein Name und er ist bereits 57 Jahre alt. Lettgen-Knuth bekam das 3,3 Kilogramm schwere Tier als Kind. Ende Mai dieses Jahres wollte Rüdiger aber anscheinend auch andere Gärten kennenlernen und türmte.

15 Tage später wurde die Schildkröte auf einem Grundstück in der Nähe wiedergefunden. Seitdem wurden die „Sicherheitsmaßnahmen“, bestehend aus Holzwänden, im ganzen Garten verstärkt. Einen weiteren Ausbruchsversuch hat Rüdiger danach noch nicht wieder unternommen.

Auch Blumen haben in dem 1200 Quadratmeter großen Garten ihren Platz.

Auch Blumen haben in dem 1200 Quadratmeter großen Garten ihren Platz. © Tobias Larisch

Dass Rüdiger in dem großen Garten schnell aus den Augen verloren gehen kann, wird klar, wenn man aus dem ersten „Zimmer“, wie Lettgen-Knuth die verschiedenen Bereiche des Gartens nennt, kommt.

Dort steht auf einer großen Wiese ein Walnussbaum. Bis zu 30 Kilogramm an Walnüssen hat das Ehepaar beim letzten Mal eingesammelt. „Im Sommer können wir uns in den Schatten setzen und der Geruch vertreibt Mücken“, sagt Knuth.

30 Kilogramm Walnüsse haben Gaby Lettgen-Knuth und ihr Ehemann im letzten Jahr von dem Walnussbaum eingesammelt.

30 Kilogramm Walnüsse haben Gaby Lettgen-Knuth und ihr Ehemann im letzten Jahr von dem Walnussbaum eingesammelt. © Tobias Larisch

Im dritten „Zimmer“ befindet sich der Obst- und Gemüseteil des Gartens. Dort werden in mehrere Beeten und Gewächshäusern verschiedene Sorten angebaut. Aus dem Obst macht Lettgen-Knuth Marmelade und Aufgesetztes.

Mit dem Gemüse kann sich das Ehepaar fast vollständig selbst versorgen. „Im Supermarkt müssen wir deswegen kaum noch etwas kaufen. Wir verarbeiten fast alles aus dem Garten.“ Sollte es Abfälle geben, werden diese kompostiert.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Gartenserie Querbeet mit Gaby Lettgen-Knuth und Günter Knuth

Impressionen aus dem Garten von Gaby Lettgen-Knuth und Günter Knuth.
10.07.2020

Generell habe das Ehepaar seinen Garten sehr naturnah gestaltet und beobachtet, dass „der Trend zum naturnahen Garten geht“. Es müsse zwar jeder selbst wissen, was er für einen Garten möchte, aber sie könnten das nur empfehlen.

Besonders Familien mit Kindern würde Lettgen-Knuth zu einem naturnahen Garten raten. „Das ist für Kinder das Beste, wenn sie sehen können, wie etwas gesät wird und sich daraus etwas entwickelt“, sagt die 65-Jährige.

In den Beeten und Gewächshäusern werden verschiedene Arten Obst und Gemüse angebaut.

In den Beeten und Gewächshäusern werden verschiedene Arten Obst und Gemüse angebaut. © Tobias Larisch

Buch-Tipp: „Der Biogarten“ von Marie-Luise Kreuter

  • Ihr Buch-Tipp, um die nötigen Kenntnisse zu erwerben, wäre „Der Biogarten“ von Marie-Luise Kreuter.
  • „Das ist das absolute Standardwerk zum Gartenwissen und trotz seines Alters immer noch aktuell“, sagt die Rentnerin.

Jetzt lesen

Lesen Sie jetzt