EDG, DSW, Hafen: Dortmund braucht drei neue Top-Manager für Stadt-Töchter

© Stephan Schütze (Archivbild)

EDG, DSW, Hafen: Dortmund braucht drei neue Top-Manager für Stadt-Töchter

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Führungskräfte gesucht: In Dortmunds kommunalen Unternehmen bahnen sich personelle Wechsel an. Jetzt sollen auf einen Schlag gleich drei Kandidaten mit Managerqualitäten gefunden werden.

Dortmund

, 16.09.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Lange vor der Sommerpause hatten die Spitzen von SPD, Grünen und CDU in diversen Runden miteinander gerungen. Dreh- und Angelpunkt der Verhandlungen zwischen den drei größten Ratsfraktionen: Wer soll Macht und Einfluss bei den städtischen Töchtern bekommen? Eine Einigung blieb lange aus – bis vor Kurzem.

Bei ihrem jüngsten Treffen haben sich die Fraktionsspitzen nun auf ein erstes Personalpaket geeinigt. In Kürze sollen gleich drei Auswahlverfahren auf einen Schlag gestartet werden. Es geht um Führungsposten bei der EDG, bei der Dortmunder Hafen AG und bei DSW21. Bei der Personalauswahl sollen alle drei Ratsfraktionen zum Zuge kommen.

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Ganz oben auf der Liste rangiert ein Nachfolger für den inzwischen verstorbenen EDG-Geschäftsführer Klaus Niesmann. Er war Sprecher der insgesamt dreiköpfigen EDG-Geschäftsführung.

Seine Bezüge beliefen sich ausweislich des städtischen Beteiligungsberichts 2019/2020 auf insgesamt 339.000 Euro. Nun soll ein Entsorgungsfachmann mit grünem Parteibuch her – mindestens aber ein den Grünen nahestehender Geschäftsführer.

Grüne rücken in die Chefetage der EDG vor

Damit wären die Grünen, zweitstärkste Ratsfraktion, zum ersten Mal überhaupt in der EDG-Spitze vertreten. Sie sollen, so die Vereinbarung zwischen den Fraktionen, „den ersten Zugriff“ auf einen Kandidaten haben. Das bedeutet: Die Grünen nennen am Ende der Vorstellungsrunde ihren Favoriten – dem sich die anderen Fraktionen anschließen.

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„Allen ist bewusst, dass bei der EDG etwas passieren muss“, sagt Grünen-Fraktionschefin Ingrid Reuter. „Von daher wäre es wünschenswert, schon in der Ratssitzung im Dezember eine Entscheidung zu haben – spätestens im ersten Quartal 2022“, so Reuter.

Die CDU kommt bei DSW21 zum Zug. Sie soll weiter das erste Wort bei der Nachfolge von Verkehrsvorstand Hubert Jung (CDU) haben. Dessen Vertrag endet im Dezember 2022. Tatsächlich möchte Jung sein Vorstandsbüro bereits Ende Juni 2022 verlassen. Das Verfahren für die Nachfolge soll in Kürze im Aufsichtsrat von DSW21 gestartet werden.

DSW21-Verkehrsvorstand Jung geht früher

Dabei will man die Hilfe eines Personalberaters („Headhunter“) in Anspruch nehmen. Die Entscheidung, welcher Bewerber zum Zuge kommt, trifft eine Findungskommission, deren Vorschlag anschließend im Rat bestätigt werden muss. Der Posten des DSW21-Verkehrsvorstandes war zuletzt mit gut 416.700 Euro dotiert.

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Und die SPD? Sie darf auch künftig den Kapitän auf der Kommandobrücke bei der Dortmunder Hafen bestellen. Hafen-Vorstand Uwe Büscher zieht sich Ende August 2022 in den Ruhestand zurück. Sein Posten war zuletzt mit rund 230.000 Euro dotiert. Wie bei DSW21 soll auch beim Hafen ein Personalberater beauftragt werden.

Angesichts der zähen Verhandlungen im Vorfeld zeigt sich CDU-Fraktionschef Jendrik Suck erleichtert. „Wir sind froh, jetzt ein erstes Personalpaket geschnürt zu haben“, sagt Suck auf Anfrage. „Die Verfahren sollten so schnell wie möglich in Gang kommen“, so der CDU-Fraktionschef. Seine Wunschvorstellung sei, „alle drei Besetzungen in ein- und derselben Ratssitzung auf den Weg zu bringen.“

SPD nennt Verhandlungen „sehr konstruktiv“

SPD-Fraktionsvorsitzende Carla Neumann nennt die Verhandlungen „sehr konstruktiv“. Und betont, dass man die Stellenbesetzungen bei den Stadt-Töchtern und in der Stadtverwaltung „nach Fachlichkeit gemeinsam voranbringen“ wolle.

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Offen bleibt, ob und wann sich die Fraktionen auf ein weiteres Personalpaket einigen. Dabei dürfte es auch um die Nachfolge von Planungsdezernent Ludger Wilde gehen. Dessen Amtszeit endet im Februar 2023. Die SPD reklamiert das wichtige Planungsdezernat für sich – die Grünen erheben ebenfalls Anspruch darauf. Die Absprachen der drei größten Fraktionen sind notwendig, um im Rat eine ungefährdete Mehrheit zu kommen.

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