Warum stellt die EDG am Phoenix-West-Gelände keine größeren Mülleimer auf?

© Heike Stellberg-Hoffmann

Müllberge auf Phoenix-West verärgern Besucher – das sagt die EDG

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Im Sommer halten sich immer mehr Menschen auf dem Phoenix-West-Gelände auf. Ein unschöner Nebeneffekt sind Müllberge. Die vorhandenen Abfallbehälter reichen scheinbar nicht aus.

Hörde

, 14.06.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Gebiet bei Phoenix-West hat in den vergangenen Wochen wieder ordentlich Zulauf erhalten. Das liegt nicht nur an dem Impfzentrum, sondern auch an dem sommerlichen Wetter: Schon seit Jahren halten sich auf dem Gelände gerne Menschen auf, sobald es die Temperaturen zulassen.

Dabei sammelt sich jedoch auch Müll – und das nicht zu knapp. Bereits in der Vergangenheit wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) darauf hingewiesen, dass auf dem Gelände sowie an der Emscher-Promenade scheinbar Partys gefeiert werden – und der Müll dann liegen bleibt.

Die BV hatte damals angestoßen, die Emscherufer nahe des alten Viadukts zu beleuchten. Daraus ist nichts geworden. Doch das Müllproblem ist offensichtlich geblieben. Jetzt, wo die Inzidenz für Dortmund gesunken und die Temperaturen gestiegen sind, wird das Problem wieder besonders auffällig.

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Die Dortmunderin Heike Stellberg-Hoffmann kann das nur bestätigen. Erst kürzlich hat sie eine Tour zum Phoenix-See gemacht und ist dabei auch über das Phoenix-West-Gelände an der Robert-Schumann-Straße gefahren. „Ich war so entsetzt, wie viel Müll unsere Gesellschaft dort hinterlassen hat. Es sieht einfach furchtbar aus“, sagt Heike Stellberg-Hoffmann.

Nicht nur waren bei ihrem Besuch die Mülleimer heillos überfüllt, auch ganz abseits der Abfallbehälter seien eine Menge Gesichtsmasken im Gebüsch gelandet. „Ist es so schwer, seine Mitbringsel wieder mitzunehmen?“, fragt Heike Stellberg-Hoffmann.

Mülleimer werden täglich geleert

Die EDG betont auf Anfrage, dass die vorhandenen Mülleimer – auf dem Gelände Phoenix-West sind es insgesamt 15, wie das Unternehmen mitteilt – täglich geleert werden. Das restliche Gelände wird einmal in der Woche mit Groß- und Kleinkehrmaschinen gereinigt, auch kleiner Müll wie Zigarettenstummeln werde von Mitarbeitern eingesammelt – „sofern es die Ressourcen hergeben“, sagt eine Sprecherin des Unternehmens.

„Insgesamt setzen wir aber schon alles ein, was geht.“ Die Emscher-Promenaden liegen dabei jedoch in städtischer Hand und werden nicht von der EDG gereinigt.

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Allerdings sei das beobachtete Problem eins, das an vielen Orten in Dortmund herrsche. „Wir haben es mit einem veränderten Nutzungsverhalten an öffentlichen Stellen zu tun“, erklärt die EDG-Sprecherin. Das liege vor allem an der Corona-Pandemie, doch Orte wie das Phoenix-West-Gelände seien auch vorher schon ein „Magnet für Menschen“ gewesen.

„Wir haben es dann auch nicht nur mit kleinen Abfällen zu tun, sondern auch Pizzakartons und dergleichen. Diese Überbleibsel der teilweise illegalen Partys landen dann unter anderem neben dem Mülleimer, aufgrund der schieren Menge“, sagt die Sprecherin.

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Doch wäre es nicht ein Leichtes für das Unternehmen, größere Müllbehälter aufzustellen? „Unsere Erfahrung hat gezeigt: Je größer der Abfalleimer, desto größer ist auch der Müll, der abgeladen wird“, so die Mitteilung der EDG.

Sprich: Bei großen Behältern laden viele Menschen auch Haushaltsmüll oder Möbelverpackungen ab – „und dafür sind öffentliche Mülleimer natürlich nicht gedacht“, sagt die Pressesprecherin.

Da hatte jemand Hunger: Vor allem Essensverpackungen sind bei Phoenix-West zu sehen.

Da hatte jemand Hunger: Vor allem Essensverpackungen sind bei Phoenix-West zu sehen. © Heike Stellberg-Hoffmann

Die EDG weist dabei auch auf eine entsprechende Studie hin. Heike Stellberg-Hoffmann sieht angesichts der Müllberge auch eher ein gesellschaftliches Problem. Daher möchte sie ein Appell an ihre Mitmenschen richten: „Es sollte jeder darauf achten, dass er seinen Müll auch wieder mit nach Hause nimmt“, sagt Heike Stellberg-Hoffmann. Müllbeutel könne man im Fall der Fälle sehr einfach mitnehmen, genauso wie die Gesichtsmasken.

„Ich beschließe für mich, demnächst auf meinen Ausflügen einen Handschuh und eine Tüte bei mir zu tragen, um diesem Wahnsinn und meinem Ärger Herr zu werden“, sagt sie – und hofft, dass sie damit auch andere dazu bewegt, es ihr nachzutun.

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