Absolute Top-Produkte treffen auf kreative Höchstleistungen und auf ein Handwerk, das nicht nur auf den Geschmack, sondern ebenso auf Technik und Optik größten Wert legt. Es ist Kochen und Anrichten auf Sterne-Niveau. Es ist eine Kunstform, die Glückseligkeit auf die Teller zaubert. Dortmund hat drei Sterne zu verteidigen. Eine Änderung dieses Status wäre eine Überraschung. Positiv oder negativ. Hier die Top 5 der im Magazin genannten acht Restaurants.

Platz 5: La Cuisine Mario Kalweit in der Gartenstadt
In einer schönen Villa eines ehemaligen Tennisclubs in Dortmunds Gartenstadt liegt Mario Kalweits Restaurant. Kochphilosophie: elegante französisch inspirierte Autorenküche mit regionaler Note. Die Zutaten stammen aus regionaler, zumeist Bio-Produktion, saisonal dominiert. Kalweit eroberte 2001 mit dem ART Manger in Dortmund bereits einmal einen Stern.
Lübkestraße 21
44141 Dortmund
Tel. (0231) 5316198

Platz 4: Vida in Kirchhörde
Das Vida nennt sich nicht zu Unrecht „innovatives Restaurant“, was vor allem mit der sehr gelungenen Kombination von Fine Dining und bester Barkultur zu tun hat. Michael Dyllong steht als Sternekoch von „The Stage“ für eine hochklassige Küche, die sich mit Premium-Produkten inzwischen vermutlich auch offiziell im Bereich der Sterne befindet.
Hagener Straße 231
44229 Dortmund
Tel. (0231) 95009940
Platz 3: Der Schneider in Wambel
Phillip Schneider bietet in seinem trendigen Restaurant eine moderne, aufgeschlossene Küche, die ihresgleichen sucht. Nicht umsonst gehört sein Restaurant zu einem der besten in der Stadt. Das wurde belohnt, doch trotz des Michelin-Sterns geht es ungekünstelt zu. Und das gilt sowohl für die Küche als auch für das Lokal an sich. Tolle Beleuchtung und ausgefallenes Mobiliar, das Restaurant des Businesshotels „ambiente“ in Wambel ist angenehm leger gestaltet.

Schneider und sein Team zaubern fein ausbalancierte und kontrastreiche Gerichte, die kunstvoll präsentiert werden. Hochwertige Produkte, interessante Kombinationen und spezifische Techniken verbinden die Gänge. Es gibt zwei Menüs, eines komplett vegetarisch. Im Sommer kommen zum Beispiel Tomaten, Wassermelone oder Artischocke zum Einsatz, deren geschmackliche Essenzen auf filigrane Weise herausgearbeitet werden.
Es ist erstaunlich, wie perfekt auf den Punkt jedes Gericht zubereitet ist und die Aromen sich ergänzen oder in einem interessanten Kontrast zu einander stehen. Kreativität und Experimentierfreude führen hier zu sensationellen Ergebnissen. Das ist Maßarbeit, nicht umsonst bezeichnet der Chef seine Speisen als „tailoredfood“, denn wie bei der Fertigung eines edlen Anzugs wird hier Wert auf besten „Stoff“ und eine handwerklich gekonnte Verarbeitung gelegt. Natürlich ist auch das Wein-Sortiment von ausgesuchter Qualität und das zuvorkommende und hochprofessionelle Serviceteam steht stets beratend zur Seite.
Am Gottesacker 70, 44143 Dortmund
0231 4 77 37 70

Platz 2: Grammons in Brackel
Ein Besuch bei Dirk Grammon, der sich hier seit 2021 mit einem Michelin-Stern schmücken kann, ist ein besonderes Erlebnis. Der dezent elegante Gastraum ist nicht übermäßig groß, man fühlt sich schnell wohl und während des vierstündigen Abends überaus herzlich umsorgt.
Nach einigen Grüßen aus der Küche, allesamt Miniatur-Kunstwerke in geschmacklich wie optischer Hinsicht, geht es los mit einem Blauflossen-Thunfisch. Einmal als Tatar und einmal gebeizt, dabei kommt man aus dem Staunen über die exquisite Qualität des Produkts und seine Präsentation kaum heraus. Dazu ein Dashi aus Tomaten und erfrischendes Tomateneis. Das Aroma der Sommerfrucht aufs Wesentliche konzentriert.
Nach pochierter Auster das nächste Highlight auf dem Tisch: Bretonischer Hummer mit feinster Textur, dazu eine mit einer Andeutung von Curry und Kokos verfeinerten Sauce. Die Jus vom Kopfsalat zum Steinbutt ist neben dem Fisch selbst der Höhepunkt des nächsten Ganges. Kaum zu glauben, wie gekonnt der leicht nussige Geschmack des Salates in diesen „Aggregatzustand“ gebracht ist.
Das Filet vom Bison im Anschluss ist von filigraner Finesse, dazu eine federleichte Hollandaise, deren Geschmack über der gesamte Komposition schwebt. Sensationell die Käseauswahl am Schluss vom Käse-Veredler Waltmann aus Erlangen. Dass die Weinbegleitung der Sommeliers Peter Jakob und René Sampaio ebenfalls zu der besten in der Stadt gehört, versteht sich von selbst. Hier greift jemand nach einem zweiten Stern.
Wieckesweg 29, 44309 Dortmund
0231 93 14 44 65

Platz 1: The Stage in Hombruch
Michael Dyllong und sein Gastro-Partner Ciro de Luca machen hier oben seit dem 9. September 2021 „The Stage“. Und ohne Eitelkeiten schüren zu wollen: Es ist in der Tat die perfekte „Bühne“ für die Köche. Im Duett gelang den Machern schon mit der Doppelgastronomie Vida und dem inzwischen leider geschlossenen Iuma in Kirchhörde Sensationelles.
Betritt man nach der Liftfahrt ins oberste Stockwerk das schicke Restaurant, fällt der Empfangsbereich ins Auge. Eine neue kleine Bar und die großen Weinschränke. Sogar ein neugieriger Blick in die „teiloffene“ Küche ist möglich, ja sogar erwünscht. Je nach Sitzplatz im großzügig gestellten Restaurantbereich schaut man in den Süden oder eher Richtung City – das ist sehr eindrucksvoll.
Auch eine kleine Terrasse steht zur Verfügung. Gedämpfte elektronische Musik erklingt, das Mobiliar ist elegant, Tischwäsche und Besteck sind edel. Ein exklusiver Ort, durchdacht, funktional, schick. Ciro Di Luca ist im Service leichtfüßig. Da ist zunächst ein toller grüner Happen: „Erbsenbiskuit, Meerrettichcreme, Sauerklee, Spinat, Eigelb und Zwiebelmarmelade“. Das macht Spaß.
Im „Hauptgang“ (nach vielgängiger genialer Reise) dann ein „Wischelamm mit Aubergine, Karotte, Fenchel“. Das Lamm kommt als Rücken, als geschmorter Nacken, als Bries (toll!), Bäckchen und als tiefe Lammjus, von der es sehr gern etwas mehr hätte sein können. Dazu Barbera d‘Asti aus dem Piemont, ein komplexer Roter mit geschliffenen Tanninen. Wenig überraschendes Fazit: Der zweite Stern wird kommen.
Karlsbader Straße 1a
44225 Dortmund
0231 7 10 01 11
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