Seit fast 50 Jahren gehört das Magazin „Der Feinschmecker“ zu den Institutionen der deutschen Gastro-Szene. Nun hat die renommierte Zeitschrift ihre 2023er-Liste der 500 besten Restaurants in Deutschland veröffentlicht.
Dafür gingen die Tester des Magazins anonym in zahlreichen Lokalen zwischen Kiel und Konstanz essen und bewerteten sie nach Konzept, Küchenstil und Atmosphäre: Die Bewertungen reichen von einem halben „Feinschmecker F“ („solide Küche, sympathisches Lokal“) bis zu fünf „Fs“ („In jeder Hinsicht perfekt“) - wobei uns bei der Durchsicht der Liste kein Lokal mit weniger als zwei „Fs“ untergekommen ist. In der aktuellen Bestenliste finden sich vier Betriebe aus Dortmund.
Platz 4: Das „Vida“
Als „Einstieg ins Casual-Fine-Dining“ wird das mit zweieinhalb „Fs“ - zwischen „sehr gut“ und „exzellent“ - bewertete „Vida“ beschrieben. Das Restaurant verströme „beinahe Metropolencharakter“, was für seine Lage an der Hagener Straße in Kirchhörde, das korrekterweise als „betuchter Stadtteil“ bezeichnet wird, eine durchaus bemerkenswerte Charakterisierung ist.
Die Tester attestieren dem „Vida“ eine „unverkrampfte Mischung aus deutscher, mediterraner und asiatischer Küche“, in der es „geerdet“ zugehe. Die Einrichtung sei „stylish und lässig, die Stimmung unter bunter Gästeschar leger“. Das Fazit der Tester: „Entspannter Genuss mit Anspruch und Spaß in schickem Style“.

Platz 3: „Der Schneider“
Schon das Restaurant „Der Schneider“ in Wambel gehört mit seinen drei „Fs“ („Exzellente Küche, sehr guter Service, Komfort und Ambiente bemerkenswert“) für den „Feinschmecker“ zum Kreis der 250 besten Restaurants Deutschlands.
Küchenchef Phillip Schneider, der Namensgeber des Lokals, glänze mit seiner Kreativität: „Elemente der neuen deutschen, der französischen und der nordischen Küche verschmelzen hier zu einem ganz eigenen Stil“, schreiben die Tester. Das sehr farbige Interieur des Restaurants kreierten eine „ungewohnte, aber stimmige Atmosphäre“. Das Fazit der Tester: „Moderne Gastlichkeit in zwanglosem Rahmen, bei der die Küche im Mittelpunkt steht.“

Geteilter Platz 1: „The Stage“ und „Grammons“
Jeweils dreieinhalb „Fs“ - zwischen „exzellent“ und „herausragend“ - bekommen das „The Stage“ von Michael Dyllong in Hombruch und das „Grammons“ von Dirk Grammon in Brackel.
Dirk Grammon erschaffe aus „globalen Top-Zutaten“ mit „breitem aromatischen Pinselstrich“ „mitreißende, in der modern-kreativen Klassik verortete Gerichte“. Die Atmosphäre im nur sechs Tische umfassenden Restaurant wird als „schick, ruhig und gediegen“ beschrieben. Das Fazit der Tester: „Kraftvolle Produktküche mit Wow-Faktor in gemütlich-schickem Ambiente“.
Im „The Stage“ wird Küchenchef Dyllong wegen seiner „aufwendigen, filigranen Kreativküche mit kunstvoller Telleroptik“ gelobt, die gut passt zum „schicken, modernen Design mit hellem Purismus und herrlichem Fernblick“, den das Lokal im siebten Stock des Dula-Hochhauses bietet. Das Fazit der Tester: „Eine lässige Bühne für entspannten, wertschätzenden Genuss“.
„Tagesform entscheidet“
Dass „The Stage“, „Grammons“ und „Der Schneider“ auch beim „Feinschmecker“ die ersten drei Plätze im Dortmunder Stadt-Ranking unter sich ausmachen, überrascht nicht - ihre Küchen sind schließlich nicht ohne Grund mit jeweils einem Michelin-Stern ausgezeichnet.
Alle drei Köche sagten im Gespräch mit unserer Redaktion, dass sie sich über die Auszeichnung sehr freuen. Dass Dyllong und Grammon im „Feinschmecker“-Ranking im Vergleich der Dortmunder Sterneköche die Nase leicht vor Phillip Schneider haben, findet Letzterer überhaupt nicht schlimm. „Das wurmt mich nicht“, sagt er. „Bei den Tests entscheidet die Tagesform.“
Ranking gibt Auskunft: Das sind die Lieblingsrestaurants der Dortmund-Besucher
Das sind Dortmunds beste Restaurants 2022
Erstmals drei Dortmunder unter den besten 150 Köchen Deutschlands