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Dortmunderin mit Rikscha überrascht – schöner Geburtstag trotz Corona
Geburtstagsüberraschung
Den runden Geburtstag wollte eine Dortmunderin groß feiern, doch Corona durchkreuzte ihre Pläne. Mit einer pfiffigen Idee haben ihre Freunde dennoch für einen gelungenen Geburtstag gesorgt.
Eigentlich wollte Stephanie Beckmann aus Dortmund-Körne ihren 50. Geburtstag mit einer großen Feier begehen. Doch das Versammlungsverbot und die Kontaktbeschränkungen, die im Zuge der Corona-Krise beschlossen wurden, haben ihren Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
„Die Feier haben wir darum schon vorausschauend vor einigen Wochen abgesagt“, sagt Stephanie Bechmann im Gespräch mit der Redaktion.
Damit, dass das Geburtstagskind an seinem Ehrentag daheim bleiben müsse, wollten sich Stephanie Beckmanns Freunde nicht abfinden. Doch, wie bringt man Gäste und Gastgeber zusammen, ohne gegen die Bestimmungen des Versammlungsverbots zu verstoßen?
Die Antwort stand an Gründonnerstag (9. April) vor Stephanie Beckmanns Haustür. Das befreundete Ehepaar Angela und Michael Bode begrüßte sie mit einer dekorierten und mit Ballons ausgeschmückten Rikscha. „Ich hatte mir schon gedacht, dass man mich an meinem Geburtstag überraschen würde. Bis zum Schluss blieb ich aber ahnungslos“, sagt Beckmann.

Michael Bode (r.) trat für Geburtstagskind Stephanie Beckmann kräftig in die Pedale. © Privat
Zahlreiche Gratulanten
Um 16 Uhr ging es dann los auf eine Tour kreuz und quer durch Körne und Wambel. Während Stephanie Beckmann in der Rikscha Platz nahm, trat Michael Bode in die Pedale.
Begleitet wurden sie auf dem Fahrrad mit entsprechendem Abstand von ihren Ehepartnern. Doch die Strecke durch den Dortmunder Stadtteil sollte noch die eine oder andere Überraschung für das Geburtstagskind parat halten. An verschiedenen Punkten waren paarweise rund 80 Freunde und Verwandte positioniert, die Stephanie Beckmann ein Ständchen brachten, Gedichte vortrugen, auf Transparenten gratulierten oder ihr zuprosteten.
„Ein schöner und gelungener Geburtstag“, freut sich Stephanie Beckmann, „ich konnte all meine Freunde sehen, wenn auch nicht alle gemeinsam.“ Die große Feier werde sie definitiv nachholen.
Rikscha ruft Ordnungsamt auf den Plan
Aufmerksam auf die Aktion seien auch Vertreter des Ordnungsamts geworden. Sie seien auf dem Weg zu einem Einsatz gewesen, als sie zufällig die Rikscha entdeckten, wie Beckmann erzählt. „Nach einer kurzen Erklärung waren sie aber zufrieden und schlossen sich den Glückwünschen an.“
Für Michael Bode war es eine Ehrensache, für einen Tag in die Rolle des Rikschafahrers zu schlüpfen. Er kennt Stephanie Beckmann seit rund 30 Jahren und zusammen betreuten sie Jugendgruppen des Pfadfinderstamms der DPSG St. Liborius in Körne. Heute engagieren sich beide weiterhin im Freundeskreis und viele der Gratulanten sind ebenfalls Weggefährten aus Pfadfinderzeiten.
„Unsere Freundin Ursula Smolka hatte die rettende Idee einer Rikschafahrt“, erklärt Bode. Die Idee überzeugte alle: „Als wir alle informiert hatten, löste das Begeisterungsstürme aus“, meint Michael Bode. Doch woher sollte man eine Rikscha nehmen?
Fündig wurde Michael Bode beim Dortmunder Kurier- und Postdienstleister Heißer Reifen. „Die Rikscha als Ersatz für eine wegen Corona geplatzte Party für den runden Geburtstag als Überraschung zu mieten, fanden wir sehr kreativ und charmant“, sagt Annette Becker, Inhaberin von Heißer Reifen.
Historisches Original
Die Rikscha habe das Unternehmen vor etwa 25 Jahren bei einer Versteigerung zufällig entdeckt und erstanden. Dabei handle es sich um ein historisches Original aus Südostasien. Die Rikscha kann für Firmenfeste, Hochzeiten oder andere Gelegenheiten gemietet werden.