Wilo-Chef Oliver Hermes vermeldet für das Geschäftsjahr 2021 einen Rekordumsatz. Gleichzeitig blickt er auf die neuen Herausforderungen in diesem Jahr, in dem Wilo in Dortmund sein 150-jähriges Bestehen feiert.

© Stephan Schütze (Archiv)

Wilo machte 2021 trotz Pandemie einen Rekordumsatz

rnJahresbilanz

Der Pandemie hat Wilo getrotzt und 2021 einen Rekordumsatz. Mit dem Krieg in der Ukraine gibt es neue Herausforderungen. Die Energieversorgung wird in Hörde gerade neu aufgestellt.

Dortmund

, 24.04.2022, 05:52 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Corona-Pandemie hat den Dortmunder Pumpenhersteller Wilo im vergangenen Jahr nicht zurückgeworfen. Im Gegenteil: das längst zu einem multinationalen Technologiekonzern aufgestiegene Unternehmen erzielte 2021 einen Rekordumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro.

Trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen in Folge der Pandemie wurden die Umsatzerlöse um 13,8 Prozent gesteigert. Das Vorsteuerergebnis erreichte ebenfalls einen historischen Höchstwert von 181,1 Millionen Euro. Dies entspricht, so teilt Wilo mit, einer Steigerung von mehr als 30 Prozent.

„Die erfreulichen Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Die Wilo Gruppe ist bestens aufgestellt, um auch in schwierigen Zeiten und unter ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen ein nachhaltig profitables Wachstum zu erzielen“, sagt Oliver Hermes, der Vorstandsvorsitzende der Wilo Gruppe.

Wilo-Chef: „Unternehmen geraten zwischen die Fronten“

Er weiß um die Herausforderungen, die vor allem der Krieg in der Ukraine, aber auch die anhaltende Pandemie für das laufende Geschäftsjahr bedeuten. Multinationale Allianzen würden infrage gestellt, wirtschaftliche Kooperationen aufgelöst, Lieferketten mit Sanktionen belegt und Embargos ausgesprochen. „Mehr und mehr geraten deutsche und europäische Unternehmen dabei zwischen die Fronten geopolitischer Auseinandersetzungen“, erklärt Oliver Hermes.

Jetzt lesen

Diesen Entwicklungen habe die Wilo Gruppe bereits seit Jahren gezielt entgegengewirkt und zu diesem Zweck im Jahr 2021 ihre globale Präsenz weiter ausgebaut. Mehr als 170 Millionen Euro seien unter anderem in den Neu- und Ausbau von Vertriebs- und Produktionsstandorten, in die Modernisierung und Erweiterung von Produktionsanlagen sowie in Zukäufe und Übernahmen investiert worden.

Jetzt lesen

Angesichts des weggefallenen Russland- und Ukraine-Geschäfts ist man bei Wilo froh, im nordamerikanischen Markt gut vertreten zu sein. Gerade Nordamerika sei in den vergangenen Jahren „zu einem der wichtigsten Absatzmärkte“ geworden. Die 2021 vollzogene Übernahme von QuantumFlo Inc., einem Spezialisten für Druckerhöhungsanlagen und intelligente Pumpensysteme habe die Marktposition gefestigt. Zusätzlich entstanden und entstehen in den USA, China und Indien neue, hochmoderne Produktions- und Verwaltungsgebäude.

Eigene Wasserstoffanlage wird in Betrieb genommen

Am Standort in Hörde will Wilo in diesem Jahr angesichts immens steigender Energiekosten einen deutlichen Schritt in die Zukunft machen. Der Energiebedarf soll reduziert und die Photovoltaikanlage noch um die Hälfte vergrößert werden. Damit nicht genug: Hatte sich der Global Player als Vorreiter beim Klimaschutz ohnehin vorgenommen, 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid bis 2025 einzusparen, so jetzt vor allem der Einsatz von Wasserstoff noch bedeutsamer.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (l.) war vor wenigen Wochen bei Wilo in Dortmund zu Gast. Firmenchef Oliver Hermes stellte ihm die Wasserstoff-Strategie des Unternehmens vor.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (l.) war vor wenigen Wochen bei Wilo zu Gast. Firmenchef Oliver Hermes stellte ihm die Wasserstoff-Strategie des Unternehmens vor. © Wilo SE/Rolan Baege

Wilo wird jetzt, im Jahr seines 150-jährigen Bestehens, die eigene Wasserstoffanlage „H2 Powerplant“ auf dem Firmengelände im Wilopark eröffnen. „Diese Pilotanlage wird als autarke, dezentrale und regenerative Lösung zur sicheren Energieversorgung dienen“, sagt Oliver Hermes.

Jetzt lesen

Wilo gehe auch im Wasserstoffzeitalter als Pionier voran. „Aus der heimatverbundenen Kupfer- und Messingwarenfabrik Louis Opländer ist längst ein weltweit führender Premiumanbieter von Pumpen, Systemen und Lösungen geworden“, sagt Oliver Hermes. Er möchte auch Anbieter der Wasserstofftechnologie werden. Vor allem in der Industrie, in der Logistik sowie in modernen Wohnquartieren sieht Oliver Hermes Potenzial für die modular aufgebaute Wasserstoffanlage.

Schlagworte: